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FINE AUSTRIAN WHISKY PETER AFFENZELLER

Eigentümer_Peter Affenzeller, 29 Jahre

Gründung_2013

Sitz_Alberndorf im Mühlviertel

Produkte_Whisky, Vodka und Gin unter anderer Marke; Whiskyschokolade, 

Whiskymarmelade und Parfum produzieren heimische Produzenten exklusiv 

für Affenzeller

Vertrieb_80 Prozent ab Hof, 20 Prozent in der Spitzengastronomie und 

im ausgewählten Fachhandel

Entstehung_Peter Affenzeller hat im 400 Jahre alten elterlichen Bauernhof die 

Kühe gegen Whisky-Fässer getauscht. Es ist ein Getreide-Brennrecht auf dem 

Haus, Affenzeller war bereits als kleiner Junge beim Schnapsbrennen dabei. Mit 

18 Jahren versuchte er das erste Mal, einen Whisky zu destillieren. Sechs Jahre 

später, 2011, bekam der Mühlviertler die erste internationale Prämierung und 

begann, den Betrieb langsam umzustrukturieren und zu vergrößern. Bis zum 

Jahr 2013 war der Betrieb so groß geworden, dass der gelernte Elektroniker 

seinen Job als Model an den Nagel hängte und die Whisky-Brennerei zu seinem 

Hauptberuf machte. Im vergangenen Jahr wurde eine Café Lounge eröffnet 

und acht Mitarbeiter aufgenommen. Und es gibt bereits Pläne für den nächsten 

Zubau: Ein Schaubereich für Fässer – geplanter Baustart ist Anfang nächsten 

Jahres.  Jährlich besuchen 20.000 heimische und internationale Gäste den Schau-

betrieb. Es waren bereits Besucher aus Russland, England, China und Italien 

dabei. „Von Schülergruppen, die noch gar nichts kosten dürfen und wegen des 

Marketingkonzeptes kommen, bis hin zu Seniorengruppen, wird unser Betrieb 

von den verschiedensten Personen besucht“, so Affenzeller. Die Produktions-

menge wurde seit 2011 kontinuierlich gesteigert, aktuell sind es jährlich 20.000 

Liter Whisky und 5.000 Liter Vodka und Gin. Einmal in der Woche wird destil-

liert. „Wir können das steigern, könnten sogar täglich produzieren“, erklärt der 

mehrfach ausgezeichnete Unternehmer, dass er den Absatz für ein „gesundes 

Betriebswachstum“ sehr genau im Auge habe. Zuletzt bekam Affenzeller bei 

der „Whisky-Europameisterschaft“ mit Teilnehmern aus 28 Ländern sieben 

Goldmedaillen und zwei Mal die Auszeichnung Whisky des Jahres. Die „Ver-

bindung von Qualität mit dem richtigen Marketingkonzept“ ist für Affenzeller 

Garant für seinen Erfolg. „Wir destillieren sehr langsam mit Rohstoffen aus der 

Umgebung“, sagt Affenzeller. Das Getreide kommt vom eigenen Hof, der Vater 

kümmert sich um den Anbau. Die gesetzliche Mindestlagerzeit von Whisky ist 

immer drei Jahre und ein Tag. 

Zukunft_Affenzeller ist sehr zufrieden mit der Entwicklung seines Unterneh-

mens. Er hat sehr viel investiert und wirtschaftet seit vergangenem Jahr positiv. 

Doch Zeit zum Ausruhen hat er trotzdem nicht: „Es war nicht einfach, das Geld 

aufzutreiben, um überhaupt eine Destillerie bauen zu können und dieses Geld 
muss ich jetzt zurückbezahlen.“

Es war nicht einfach, das Geld 

aufzutreiben, um überhaupt 

eine Destillerie bauen zu 

können.

PETER AFFENZELLER
Gründer, 
Whisky-Destillerie im Mühlviertel

tigsten Produktionssparten wie Milch, 
Schweinefleisch und Getreide unter den 
Entstehungskosten liegt“, weiß Ach-
leitner. Die Preise im Bio-Bereich seien 
hingegen „ausreichend vernünftig.“ Der 
Markt für Bio-Produkte wächst seit Jah-
ren kontinuierlich. Die Waren seien aber 
knapp und daher steigen die Biopreise, 
während die konventionellen Preise an 
einem Tiefpunkt angelangt seien. „Der 
Preisverfall in der konventionellen Land-
wirtschaft ist aber langfristig auch für Bio 
nicht gut, weil eine schlechte Optik ent-
steht, wir aber dementsprechend höhere 
Produktionskosten haben“, so Achleitner. 
Er rät nur dann zu einer Umstellung auf 
biologische Landwirtschaft, wenn man 
von der Produktionsweise überzeugt ist. 

„Wegen dem Preis alleine wird man nicht 

glücklich, die Überzeugung ist das Wich-
tigste.“ 

Dass es nicht ohne Überzeugung geht, 
beweisen auch kleine, regionale Produ-
zenten wie etwa Erwin Saller, der ver-
schiedene Sorten von Bio-Salamis und 
Rohschinkenspezialitäten in Lasberg im 
Mühlviertel in Handarbeit produziert. „Es 
gefällt jedem, was ich mache. Aber wenn 
es darum geht, die Handarbeit auch zu 
bezahlen, ist bei vielen Leuten Schluss 
mit dem Gefallen“, sagt Saller und erin-
nert sich an den langsamen Aufbau sei-
nes Vertriebsnetzes.

Bewusster Einkauf

Generell ist es laut FH-Professor Höglin-
ger sehr schwierig, ein neues Produkt am 
Lebensmittelmarkt zu forcieren. Gründe 
dafür seien die Schnelllebigkeit des Mark-
tes und die Dominanz von großen Mar-
ken. „Wir sind Markenkäufer und kaufen 
bestimmte Marken, mit denen wir etwas 
Positives verbinden.“ Ein mühsamer Weg 
sei auch die Listung im Lebensmittelhan-
del. „Die Hürden sind groß“, sagt Höglin-
ger. Saller hat den Handel von Anfang an 
nicht als seine Zielgruppe gesehen und 
verkauft seine Produkte überwiegend in 
Bio- und Feinkostläden: „Man muss sich 
von der Masse abheben. Die Bioläden 
sind privat geführt, müssen sich vom