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so knusprig schmecken
meine
felder!
David Roitner
aus Krenglbach,
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13.05.16 10:26
Kornspitz gilt als ein Aushängeschild
Backaldrins.
Warum ist die Regionalität bei Getreide-
produkten eigentlich so wichtig – sind
österreichische Lieferanten so viel bes-
ser als die Konkurrenz im Ausland? „Für
uns hat es schon allein aus logistischen
Gründen keinen Sinn, Mehl aus weiter
entfernten Mühlen zu kaufen“, erklärt
Vollmar, „außerdem gehört das öster-
reichische Mehl zum höchstwertigen in
ganz Europa.“ Grund sei auch ein nied-
rigerer Ertrag pro Hektar als etwa in
Deutschland, wo die Qualität zwar eben-
falls ähnlich hoch sei, der Preis aller-
dings geringer.
Strenge Qualitätsprüfungen
Bei der Ernte muss das Getreide sofort
einer Qualitätsprüfung unterzogen und
in verschiedene Klassen kategorisiert
werden. „Es wird dann dementspre-
chend sortiert, damit es zu gleichmä-
ßiger Qualität vermahlen werden kann“,
erklärt Vollmar. Es wird also nichts dem
Zufall überlassen.
Backaldrin verarbeitet hauptsächlich
Roggen, Dinkel- und Purpurweizen,
aber auch sogenannte Urgetreidesorten
wie Einkorn und Emmer, Quinoa oder
Hirse. „Hauptgetreide ist nach wie vor
normaler Weizen“, sagt Vollmar. Insge-
samt werden mehr als 400 verschiedene
Rohstoffe verarbeitet. „Für jeden einzel-
nen davon gibt es eine eigene Spezifizie-
rung, jeder Rohstoff wird einer Nummer
zugeordnet, und dann unterschiedlich
behandelt“, erklärt Vollmar.
Zu diesen 400 Rohstoffen kommen
auch immer wieder gänzlich neue Sor-
ten. „Wir stehen in engem Kontakt mit
unserem Saatgut-Züchter, sobald die
neue interessante Produkte anbieten,
werden sie auch getestet“, so Vollmar.
Derzeit wäre der Gesundheitstrend
weiterhin sehr präsent: „Die Menschen
machen sich heute viel mehr Gedanken
darüber, wie sie sich ernähren wollen.
Brot ist seit jeher eine gute Basis für
eine vernünftige Ernährung“.
Auch die Brau Union Österreich setzt
auf heimische Rohstoffe. „80 bis 85
Prozent der in Zipf verwendeten Roh-
stoffe kommen aus Österreich, der Rest
aus dem nahen Ausland“, sagt Raidl.
Warum wird der Rest importiert? „Da-
bei geht es um die Verfügbarkeit“, er-
klärt Raidl, "aufgrund der unterschied-
lichen klimatischen Bedingungen und
der Wetterlage kann es große regionale
Unterschiede bei der Ernte geben." So
gibt es etwa schlechte Erntejahre in
Oberösterreich, in denen in Deutsch-
land oder Tschechien die Bedingungen
optimal waren. „Brauereien, die zu 100
Prozent auf heimische Qualität setzen,
können in solchen Jahren einen Nach-
teil haben, weil ihnen dann nicht die
optimale Qualität zur Verfügung steht.“
Für Nöbauer sieht heuer alles nach ei-
nem guten Erntejahr aus. Mittlerweile
hat er seinen täglichen Rundgang be-
endet, er ist mit der Entwicklung der
Pflanzen zufrieden. Wenn die Wetter-
bedingungen weiter so bleiben, wird
es eine erfolgreiche Ernte. Welchen
Preis er dafür bekommen wird, weiß
er aber noch nicht genau. Österreichs
Landwirte stöhnen über einen Preis-
verfall, auch Getreidebauern sind davon
betroffen – wenngleich es Nöbauer als
Vertragslandwirt nicht so stark betrifft.
„Trotzdem sind die massiven Preis-
schwankungen auch für uns spürbar“,
sagt er, „für eine Tonne Braugerste be-
kommt man in guten Jahren deutlich
mehr als 200 Euro, in schlechten nur
120“. Immerhin kann er sich gegen die
Preisschwankungen mit dem aktuel-
len Börsenkurs für Getreide absichern.
„Allerdings muss ich die Menge, für die
ich mich absichere, auch abliefern“, er-
zählt er, „deswegen sollte man maximal
die Hälfte des erwarteten Ertrags absi-
chern.“ Denn neben den Preisschwan-
kungen gehören auch Wetterextreme
zu den Risiken von Landwirten. Trotz-
dem würde Nöbauer seinen Job nie
tauschen wollen. „Schon in der vierten
Klasse Volksschule war mir klar, dass
ich Landwirt werden will. Mit acht Jah-
ren bin ich begeistert mit dem Opa am
Traktor mitgefahren“, erzählt er. Das
absolute Highlight an seinem Beruf?
Nöbauer muss nicht lange überlegen.
„Wenn die Ernte erfolgreich eingefahren
und im Trockenen ist, und ich daheim
das traditionelle Erntebier trinke“, sagt
er. Welches dann möglicherweise auch
mit seiner Ernte des Vorjahres gebraut
wurde._