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unsere Stärke ist es, die Strategie auch
kreativ aufzuarbeiten. Da gibt es keinen
Wissensverlust“, erklärt der Agenturinha-
ber, dass man bereits seit zehn Jahren mit
dem Modell arbeite und es im vergangenen
Jahr noch um das Markencode-Model von
Thomas Börgel ergänzt habe.
Sery ist eine Full-Service-Agentur, neben
dem Bereich Brand Consulting, wird in
den Bereichen Communications & Design,
PR und Digital Communications gearbei-
tet. „Die Werbung und Kommunikation
hat sich weiterentwickelt, es geht immer
mehr in Richtung Marke“, sagt Angelika
Sery-Froschauer, dass der größte Bereich
der Agentur die Markenbildung sei und von
rund 70 Prozent der Kunden in Anspruch
genommen werde. Es werde auch immer
wichtiger, punktgenau zu erkennen, was
die Kunden wollen: „Der Markt ist über-
voll, es hat keiner mehr Geld zur Verfügung,
dass wir einfach nur einmal so etwas ent-
wickeln.“ Der digitale Bereich ergänze den
analogen Bereich. Diskussionen, wie es sie
noch vor rund fünf Jahren über ein baldi-
ges Ende vom Print-Bereich gegeben habe,
seien nun kein Thema mehr.
Schritt über die Grenzen
Als „Herzstück der Agentur“ bezeich-
nen die beiden Unternehmer den Be-
sprechungsraum mit auffallenden roten
Sesseln im Erdgeschoss. Da nehmen
Kunden quer über alle Branchen und Un-
ternehmensgrößen Platz. „Es gibt fast
keine Branche, die wir nicht betreuen“, so
Angelika Sery-Froschauer. Zwei Drittel der
Kunden kommen aus Österreich, ein Drit-
tel aus dem bayrischen Raum. Seit 2001
hat die Agentur auch eine Vertriebsnie-
derlassung in Passau mit einer Mitarbei-
terin. „Wir waren nie bequem und wollten
immer über die Grenzen hinausgehen und
uns weiterentwickeln“, sagt Angelika Sery-
Froschauer und meint damit nicht nur den
Schritt nach Deutschland. Denn es wurden
auch bereits mit Geschäftspartnern viele
Projekte in Rumänien und Russland entwi-
ckelt. Und in diesem Konnex hat die Unter-
nehmerin recht abenteuerliche Geschich-
ten auf Lager: „Ich erinnere mich noch an
eine achtstündige Autofahrt in Sibirien von
einer Fabrik zur anderen. Wir haben weni-
ge Reisen gemeinsam gemacht, weil unse-
re Töchter noch sehr klein waren. Ich war
daher alleine mit einem Taxi irgendwo in
der Pampa unterwegs, weit und breit kein
Telefonmasten oder eine Rot Kreuz-Station,
geschweige denn irgendeine Siedlung. Wir
haben uns viersprachig auf Deutsch, Eng-
lisch, Russisch und mit Händen und Fü-
ßen unterhalten. Ich war mir nicht sicher,
ob ich da jemals wieder zurückkommen
würde.“ Durch die Finanzkrise seien die
Geschäfte im osteuropäischen Markt zum
Stillstand gekommen, aber die Kontakte
und Netzwerke seien nicht abgebrochen
und im Herbst starte man wieder mit ei-
nem großen Projekt.
Möglich sei das alles aber nur mit „ihrem
tollen Team“, sind sich die beiden Unter-
nehmer einig. Und so wie sie beim Rund-
gang durch die Agentur jeden einzelnen
Mitarbeiter vorstellen und über dessen
Werdegang in die Werbebranche und die
jeweiligen Stärken erzählen, merkt man,
dass sie auf das Team auch wirklich stolz
sind. „Wir haben top geschulte Leute, wo
jeder Einzelne in seinem Handwerk ein
Spezialist ist. Mehr als die Hälfte hat ein
Studium absolviert, wir bilden uns perma-
nent intern und extern weiter“, so Manfred
Froschauer über die aktuell 20 Mitarbeiter.
Jährlich schnuppern auch rund zehn Prak-
tikanten Agenturluft. Jeder Mitarbeiter
habe gewisse Stärken und diese könne er
auch einsetzen: „Bei uns muss niemand
etwas machen, das er nicht kann.“
Soziale Verantwortung
Es müsse täglich an dem Miteinander ge-
arbeitet werden, so Manfred Froschauer:
„Heute muss ein erfolgreiches Unterneh-
men den Kunden und den Mitarbeitern
etwas bieten.“ Als Unternehmer habe
man nicht nur ein „Qualitätsverständnis
gegenüber den Kunden“, sondern auch
„eine gewisse soziale Verantwortung“ ge-
genüber den Mitarbeitern. Und passend
dazu geht der Rundgang weiter in die Ge-
meinschaftsküche in der untersten Etage,
mit Ausgang auf Terrasse und Garten. Die
Agenturmitarbeiter kochen und essen hier
jeden Tag gemeinsam. Es fährt immer je-
mand anderer einkaufen und kocht für alle
anderen. „Wir schauen, dass dies auch
funktioniert. Die Basis dafür, wie etwa die
Gewürze, kommen von uns“, erklärt Ange-
lika Sery-Froschauer und führt uns auf die
großzügige Terrasse. Gleich nebenan steht
das Wohnhaus der ersten Unternehmer-
generation der Agentur. Doch wie schaut
es eigentlich mit der dritten Generation
aus? Die 17-jährige Tochter besucht die
Grafik-HTL, die 19-jährige Tochter studiert
Betriebswirtschaftslehre. „Sie haben bei-
de Interesse, was wirklich einmal passiert,
weiß jetzt noch niemand. Aber wir werden
den Betrieb sicher in die nächste Generati-
on bringen.“_