46

UMGANG MIT KONFLIKTEN

Es herrscht Eiszeit zwischen zwei Führungskräften. Die beiden leisten wertvolle 

Arbeit für das Unternehmen, können sich aber absolut nicht ausstehen und spre-

chen daher nicht miteinander. Die Leidtragenden sind die Mitarbeiter, welche in 
der Mitte der beiden Streithanseln stehen. Und auch die Kunden bemerken nach 
und nach etwas von den Reibereien.

„Was zu Beginn als enormer Konflikt erscheint, kann oft schon mit einem oder 

zwei Mediationsgesprächen gelöst werden“, sagt die eingetragene Mediato-

rin Sandra Thaler über diesen Konflikt. Die Geschäftsführerin vom Institut für 

Mediation und Ausbildung (IMA) bildet selbst Mediatoren aus und hat sich auf 

Wirtschaftsmediation spezialisiert. Meist seien es nur Lappalien und kleine 

Missverständnisse, die durch fehlende Kommunikation entstehen. Der Konflikt 

der beiden Führungskräfte konnte binnen vierzehn Tagen und zwei Mediations-

sitzungen aus dem Weg geräumt werden. 

Mediationen werden bei andauernden Konfliktherden, unerklärlichen Proble-

men und wenn die Kommunikation nicht richtig funktioniert, eingesetzt. Und: „Je 

früher, desto besser.“ Die Personen müssen freiwillig an der Mediation teilneh-

men. „Ich erlebe es aber sehr selten, dass jemand nicht bereit ist. Es wird auch 

keine Schuld zugewiesen, sondern man schaut sich das vorhandene Verhalten 

an und erarbeitet, wie man es besser machen kann“, sagt Thaler. Danach beglei-

tet die Mediatorin manche Teilnehmer noch in Coachings für die Umsetzung der 

ausverhandelten Lösung. 

In Österreich gibt es 2.434 eingetragene Mediatoren, die eine Mediation gemäß 

dem Zivilrechtsmediationsgesetz durchführen dürfen. Nur wenige Mediatoren 

seien selbständig tätig, viele absolvieren die Ausbildung als Zusatztool zu einer 

anderen hauptberuflichen Tätigkeit. Das Institut für Mediation und Ausbildung 

(IMA) veranstaltet am 16. Juni von 10 bis 18 Uhr in den Redoutensälen Linz ein 

internationales Symposium für Wirtschaftsmediation, wo Betriebe und Instituti-

onen wie Hipp, das Österreichische Bundesheer oder Miba Frictec, ihre Erfolgs-

faktoren des Konfliktmanagements präsentieren. Infos zum Programm und zur 

Anmeldung unter www.ima-mediation.at/aktuelles/ima-symposium

Tools der Mediation auf www.diemacher.at

forderung, das firmeninterne Angebot 
reicht oft nicht mehr aus, so Gregor Höl-
ler. Er leitet beim Berufsförderungsinstitut 
(BFI) Oberösterreich das Firmenservice 
Linz/Steyr und ist für die inhaltliche Ko-
ordination des Firmenservices Oberöster-
reich zuständig. Die jüngere Generation 
hat andere Erwartungen an die Aus- und 
Weiterbildung. Trainingskonzepte müs-
sen gezielt darauf angepasst werden. Es 
gehe hin zu individuelleren und kürzeren 
Einheiten. Gleichzeitig müsse aber auch 
die ältere Generation mit passenden Bil-
dungsangeboten versorgt werden, weiß 
Höller: „Bei älteren Arbeitnehmern zielt 
die Weiterbildung oftmals auf die Stärkung 
der vorhandenen Ressourcen ab – diesen 
Balanceakt muss man schaffen.“ Beim 
BFI sind die firmeninternen Schulungen 
in den vergangenen Jahren vor großen 
Herausforderungen gestanden. Wegen 
der schwierigen wirtschaftlichen Gege-
benheiten haben die Firmen für Aus- und 
Weiterbildung weniger Geld zur Verfügung 
gehabt. Mit dem neuen, auf die aktuellen 

Trends abgestimmten Konzept möchte 

man wieder neue Kunden gewinnen. Bei 
Lenzing bemerke man eine insgesamt 
erhöhte Nachfrage nach den Angeboten 
der Personalabteilung. Die Mitarbeiter 
zwischen 30 und 50 Jahren seien die Ak-
tivsten, so Stehle.

Konfliktscheue Gesellschaft

Unterschiedliche Aus- und Weiterbil-
dungstrainings in Unternehmen macht 

„Was zu Beginn als

 

enormer Konflikt

 

erscheint, kann oft

 

schon mit einem

 

Mediationsgespräch

 

gelöst werden.“

Sandra Thaler

Mediatorin