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MASSGESCHNEIDERTE

BILDUNGSPROGRAMME

Die klassischen Seminare haben ausgedient. Der Trend geht hin zu kurzen, 
individuellen Lernsnacks! So fasst Gregor Höller, Leiter des Firmenservice  
Linz/Steyr beim Berufsförderungsinstitut (BFI) Oberösterreich, die aktuellen 

Trends im Bildungsbereich bei den Firmen zusammen.

Das BFI hat auf Basis dieser Erkenntnisse ein neues Konzept für firmeninterne 

Schulungen ausgearbeitet, das erstmals im Herbst bei einem großen Unter-

nehmen zum Einsatz kommen soll. Dabei werden langjährige Mitarbeiter ihre 

Erfahrungen weitergeben und externe Experten neue Inputs liefern. „Die Fir-

men haben durch den demografischen Wandel Angst, dass wertvolles Wissen 

verloren geht. Das kann so vermieden werden“, sagt Höller. Es gebe drei bis vier 

kurze Einheiten pro Woche über mehrere Monate hinweg. Das habe einerseits 

den Vorteil, dass die Mitarbeiter das neu Gelernte in der täglichen Arbeit gleich 

anwenden und reflektieren können und andererseits würden die Arbeitnehmer 

nicht mehrere Tage im Betrieb ausfallen. Es komme auch zur Durchmischung 

von Arbeits- und Freizeit: „Die jüngere Generation ist eher bereit, die Gren-

ze zwischen beruflich und privat bei den Weiterbildungen verschwimmen zu 

lassen.“

Das Konzept dient als Grundlage für maßgeschneiderte Bildungsprogramme 

für einzelne Firmen. Eine optimale Gruppe für solch ein Programm besteht aus 

zehn bis 16 Teilnehmern. „Bei weniger Leuten fehlt die Gruppendynamik“, weiß 

Höller. Ein Durchgang mit 40 Einheiten koste rund 600 Euro pro Person. 

Die Möglichkeiten der Weiterbildung in Unternehmen spielen auch eine große 

Rolle für die Mitarbeiterbindung. „Die Personaler müssen den Mitarbeitern 

etwas Neues anbieten und ihnen damit langfristig Perspektiven anbieten“, so 

Höller.

Jahre lang fachliche und soziale Kompe-

tenzen vermittelt. Ähnlich ist die Weiter-
bildung beim Faserhersteller Lenzing mit 
weltweit über 6.000 Mitarbeitern orga-
nisiert: Es gibt ein großes Ausbildungs-
angebot beim Bildungszentrum Lenzing 
(BZL) am Hauptsitz in Lenzing. Das BZL 
ist gleichzeitig auch eine der größten 
Lehrlingsausbildungsstätten in Ober-
österreich, es werden auch Lehrlinge 
von anderen Firmen ausgebildet. In der 
Personalabteilung und im BZL arbeiten 
knapp 50 Leute. Beim Führungskräfte-
Nachwuchsprogramm 

„Springboard“ 

werden 30 Leute von den weltweiten 
Standorten des Unternehmens zwei 

Jahre lang gefördert und ausgebildet. 

Dazu Wolfgang Stehle, Senior Vice Pre-
sident Global Human Ressources bei 
Lenzing: „Ganz wichtig ist dabei die 
Entwicklung der interkulturellen Füh-
rungskompetenz.“ Lenzing hat Standorte 
in Tschechien, Großbritannien, Indonesien, 
China und den USA. 

Die Aus- und Weiterbildung sei für die 
Personalabteilungen eine große Heraus-

gen bei Unternehmen durchführt. Durch 
solch eine Befragung könnten Chefs 
sich sehr schnell und einfach Feedback 
einholen: „Mitarbeiter erzählen da auch 
Dinge, die sie im persönlichen Gespräch 
vielleicht nicht erwähnen würden. Die Be-
fragung ersetzt aber kein Mitarbeiterge-
spräch.“ Die Kosten seien sehr individuell, 
es ergeben sich je nach Unternehmens-
größe und Leistungen rund 20 bis 100 
Euro pro Mitarbeiter.

Förderung statt 
Überforderung

Bei der internen und externen Weiterbil-
dung der Pöttinger-Mitarbeiter ist laut 
Personalleiter Wagner vor allem eines 
ganz wesentlich: „Jeder Mitarbeiter will 
gefordert, aber nicht überfordert werden.“ 
Im Rahmen der Pöttinger-Akademie wer-
den verschiedene Veranstaltungen von 
internen Trainern angeboten. Zur Vorbe-
reitung auf Managementpositionen und 
mehr Führungsverantwortung gibt es das 
Potential-Programm „Smaragd“. Dabei 
werden ausgewählten Mitarbeitern zwei 

„Die Personaler

 

müssen den 

Mitarbeitern etwas

 

Neues anbieten und

 

ihnen damit lang-

fristig Perspektiv

en 

anbieten.“

Gregor Höller

Firmenservice Linz/St

eyr,

BFI Oberösterr

eich

Jeder Mitarbeiter will gefordert, 

aber nicht überfordert werden.

HERBERT WAGNER

Personalleiter, Pöttinger Landtechnik

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