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Die 

Mitarbeiter sind unser wertvollstes Kapital. Diesen Satz schreiben sich viele Firmen in ihre 

Unternehmensbroschüren und Leitbilder. In der Praxis schaut es oft anders aus. Experten aus 
verschiedenen Bereichen erklären, wie es nicht nur bei der Floskel bleibt, sondern der Satz am Papier 
zur Wirklichkeit wird.

RICHTIGER UMGANG MIT DEM 

WERTVOLLSTEN KAPITAL

REDAKTION_SABRINA KAINRAD

FOTOGRAFIE_THINKSTOCK, WHITEBOX, THALER, 

INDRICH-FOTOGRAFIE, MARIO RIENER, JASMINA RAHMANOVIC

ILLUSTRATIONEN_VERONIKA BÄRE

Ein Patentrezept für den richtigen Umgang 
mit Mitarbeitern gibt es nicht. „Motivierte 
Mitarbeiter erhält man nicht auf Knopf-
druck. Dafür ist eine langjährige, konti-
nuierliche Arbeit mit vielen kleinen Akti-
vitäten notwendig“, sagt Herbert Wagner, 
Personalleiter von Pöttinger. Der Land-
maschinenhersteller beschäftigt weltweit 
rund 1.650 Mitarbeiter, knapp 1.000 davon 
am Hauptsitz und Produktionsstandort in 
Grieskirchen. Für Personaladministration 
und Personalentwicklung sind internatio-
nal fünfzehn Personen tätig, zehn davon in 
Grieskirchen. 

Bevor man mit einer gezielten Personal-
entwicklung das volle Potential seiner 
Mitarbeiter ausschöpfen kann, ist es laut 
Wagner aber wichtiger, erst einmal die 
richtigen Mitarbeiter zu finden: „Wenn ich 
die falschen Leute habe, kann ich entwi-
ckeln, was ich will und es kommt nichts 
dabei raus.“ Bei Pöttinger lege man daher 
im Recruiting sehr viel Wert auf die Aus-
wahl der richtigen Mitarbeiter. Und dieser 
Einsatz wurde in den vergangenen zwei 

Jahren mit der Auszeichnung „Best Recrui-

ters“ der Branche auch belohnt. Dafür wur-
de die Personalauswahl-Qualität von über 
500 Arbeitgebern in Österreich untersucht. 
Sind die Mitarbeiter gefunden, gibt es für 
jeden eine Einsteigermappe mit allen Infos 
zur Firma – dazu gehören auch Führungs- 
und Handlungsgrundsätze: „Das Leben 
unserer Grundsätze soll für ausreichend 
Wertschätzung untereinander sorgen.“ 

Zusammenspiel von 
Strategie und Struktur

Das Konzept für die Personalentwick-
lung in einem Unternehmen ergebe sich 
aus dem Zusammenspiel von Strategie 
und Struktur, so Wolfgang Güttel, Pro-
fessor am Institut für Human Ressource 
und Change Management an der Johan-
nes Kepler Universität (JKU) in Linz. Es 
müssten das Geschäftsmodell und darauf 
aufbauend die Organisationsstrukturen 
definiert und festgelegt werden. Je nach 
Strategie gebe es dann den Weg der sehr 
klaren Regeln und Strukturen, wo die Mit-