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02.03.2016 17:05:25
auf ein Magazin-Cover gekommen, heute
sind die Medien voll mit toll aussehenden
Schönheitsikonen in dem Alter.“
Forever young.
Mit 66 Jahren ist also tatsächlich lang noch
nicht Schluss. Die Zielgruppe der Schön-
heitsindustrie hat sich damit vergrößert.
Und verändert. „Die Leute sind gesättigter
und verwöhnter, man muss mehr bieten
als noch vor 30, 40 Jahren. Damals gab es
Bedarfskäufer. Da kamen die Menschen
ins Modegeschäft, weil sie einen Mantel
brauchten. Heute geht es um’s Inspiriert-
Werden“, sagt Gregor Schanda von Schan-
da Mode in Kirchdorf. Diese Inspiration fin-
det sehr häufig digital statt. „Durch all die
Blogs, Youtube und Social Media Plattfor-
men wissen die Kunden sehr genau, was
gerade in ist“, weiß auch Coiffeur Helmuth
Vogl. Und das sei gut so. Die voranschrei-
tende Digitalisierung habe aber auch einen
negativen Effekt: „Der Produktverkauf ist
bei uns in den letzten 20 Jahren stetig ge-
sunken, weil viele Friseurprodukte online
gekauft werden.“
Gleichzeitig steige die Nachfrage nach
natürlichen Produkten immer mehr, der
Bio-Boom hat auch die Schönheitsbran-
che erreicht. „In den vergangenen fünf
bis zehn Jahren sind sehr viele Kunden
auf Pflanzenfarben umgestiegen, das In-
teresse wird immer größer“, so Vogl. Na-
türlichkeit sei auch in der Kosmetik ein
großer Trend, weiß Andrea Wizany von
„abc nailstore Austria“. „Egal ob künstliche
Wimpern oder Nägel – man will, dass es
so natürlich und unauffällig wie möglich
aussieht.“ Genau das wird auch immer
mehr zum Anspruch in der Ästhetischen
Chirurgie. „Der Trend geht ganz klar in
Richtung Natürlichkeit. Deshalb setzen
wir auf das sogenannte Pjure-Konzept,
ein möglichst schonender Therapieein-
satz zur Brustvergrößerung mit Eigenfett“,
erzählt Georg Huemer. Die Möglichkei-
ten seien dabei aber limitiert, mit einem
Implantat könne man viel mehr auch in
Richtung Straffung machen. „Das muss
immer individuell abgestimmt werden.“
Individuell ist übrigens auch der Preis bei
Schönheitsoperationen. Es gibt keinen
unverbindlichen Verkaufspreis, theore-
tisch kann jeder Chirurg selbst eine Zahl
bestimmen, wobei natürlich der Markt
den Preis reguliert. „Wer am Anfang sei-
ner Karriere steht, wird eher einen nied-
rigeren Preis ansetzen, Chirurgen mit gu-
tem Namen können mehr verlangen“, so
Huemer. Durchschnittlich liegen die
Kosten für eine Brust-OP bei circa
5.000 Euro.
Zeit kostet Geld.
Kostbar sind aber nicht nur chirurgische
Eingriffe. Kostbar ist in unserer schnell-
lebigen Zeit vor allem die Zeit selbst. Und
auch davon profitiert die Schönheitsin-
dustrie. „Die Menschen versuchen im-
mer mehr, ihre Zeit zu optimieren. Wer
sich einmal im Monat die Nägel bei der
Nageldesignerin machen lässt, die Wim-
pern verdichten lässt und vielleicht auch
den Körper enthaaren lässt, der spart
sich insgesamt sehr viel Zeit“, sagt And-
rea Wizany. Zum einen dauere es länger,
sich jeden zweiten Tag die Nägel selbst
zu pflegen, jeden Tag die Wimperntusche
abzuschminken oder regelmäßig zu rasie-