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GEDANKEN. 

Respekt habe ich vor_der Leistung von Menschen. Und nicht vor deren Titel. 

Das Leben ist_viel zu kurz, um sich immer nur in ausgetretenen Pfaden zu 
bewegen. Deshalb soll man immer neugierig bleiben. Denn: Nichts ist span-
nender als die Zukunft.

Wütend macht mich_engstirniges, kleinkariertes Denken. Ich verstehe nicht, 
warum sich manche Menschen das Leben gegenseitig so schwer machen, 

egal ob in Politik oder Wirtschaft. 

Am Ende bleiben_nicht die Zahlen, die man abgeliefert hat. Die sind verges-
sen, sobald das Geschäftsjahr vorbei ist. Was bleibt, sind die Häuser, die man 
gebaut hat und vor allem die Menschen, die man gefördert oder geprägt hat. 
Das ist meine Motivation. 

Im Nachhinein hätte ich_vielleicht manchmal andere Prioritäten setzen kön-
nen, als meine beiden Töchter noch Kinder waren. Ich habe am Wochenende 
immer viel Zeit mit ihnen verbracht, aber während der Woche war ich viel 
unterwegs. Was man da oft verpasst, merkt man erst im Nachhinein. Deshalb 

sag ich zu meinen Mitarbeitern immer: Kümmert euch um eure Kinder! Egal 
ob Vater oder Mutter. Es gibt nicht nur die Firma, sondern auch ein privates 
Umfeld. Darauf muss man rechtzeitig schauen, denn sonst steht man am 
Ende des Berufslebens vor dem Nichts. 

Ich bin allergisch gegen 

übertriebene Aufzeichnungen 

und Formalismus, denn diese 

sind nicht wertschöpfend.

JOSEF KINAST

Leiter der Siemens-Niederlassung in Linz

BEZAHL

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Global Shift: Was die Neuordnung der 

Weltwirtschaft für Oberösterreich bedeutet

Eine tektonische Plattenverschiebung der Weltwirtschaft ist voll im Gang.  

Academia Superior Obmann, 

Landesrat Michael Strugl diskutierte mit Top-Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft.

„Kein Bundesland ist international so 

stark verflochten wie wir und deshalb so 
betroffen“, so Strugl. Auch die Manager 
von Steyr Motors, Lenzing, Rosenbauer 
und BMW sind sich einig: Ein Master-
plan für den Global Shift ist richtig, noch 

wichtiger seine rasche Umsetzung.

„Wir müssen uns trauen, intelligent, kon-

sequent und energisch unsere Chancen 
zu nützen“, sagt Michael Strugl, Wirt-
schafts-Landesrat. Daher brauchen wir 
in Oberösterreich Strategien, um die 
Chancen der globalen wirtschaftlichen 
Kräfteverschiebungen zu nutzen. Denn 
Schwellenländer – wie China – sind 

Michael Strugl diskutiert die globale Zeitenwende mit den Top-
Managern Gabriel Felbermayr (ifo Zentrum für Außenwirtschaft, 
München), Gerhard Wölfel (Werksleiter BMW Group Werk Steyr), 
Günter Kitzmüller (CFO Rosenbauer), Stefan Doboczky (CEO 
Lenzing AG), Michael Aschaber (GF Steyr Motors) und Moderator 
Klaus Obereder (ORF). 
FOTO_ACADEMIA SUPERIOR / WAKOLBINGER

MASTERPLAN GLOBAL SHIFT

www.academia-superior.at/publikationen

längst in der Forschung und Techno-
logie-Entwicklung ganz vorne dabei. 
Der Außenwirtschafts-Experte Gabri-
el Felbermayr ortet ein wachsendes 
Selbstbewusstsein Chinas. „Wenn wir 
westliche Werte wie fairen Wettbewerb, 
Verbraucherschutz, Datenschutz, Um-
weltschutz und Menschenrechte wah-
ren wollen, müssen wir China einbinden, 
sonst machen sie in Zukunft die Regeln.“ 

Den Aufbau von interkultureller Kom-
petenz sehen die Wissenschafterinnen 
Margarethe Überwimmer (FH OÖ) und  
Katharina Hofer (JKU) als größte Chan-
ce für Oberösterreich.

„In Asien ist der Hunger nach Erfolg 

spürbar. Schnelligkeit, Flexibilität und 
Diversität bestimmen den Alltag“, sagt 
Stefan Doboczky von der Lenzing AG.