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GANZ SCHÖN 

ERFOLGREICH 

IN DER BRANCHE

Die Schönheitsbranche hat viele 

Facetten – von Kosmetik über 

Mode bis hin zur Ästhetischen 

Chirurgie. Wir haben uns mit 

Georg Huemer, Andrea Wizany, 

Gregor Schanda und Helmuth 

Vogl darüber unterhalten, worauf 

es ankommt, um in den 

verschiedenen Bereichen 

vom Boom der Branche 

zu profitieren.

che Rolle spielt, kann er bestätigen: „Der 
Ästhetische Chirurg muss durchaus auch 
Psychiater sein – wenn jemand eine Art 
Körperwahrnehmungsstörung hat und 
völlig uneinsichtig ist mit seinen Wün-
schen, die nicht zu erfüllen sind, dann 
lehne ich einen Eingriff ab. Eine Operation 
ist schließlich kein Besuch beim Friseur.“ 
Bei den meisten Patienten stehe aber ein 
Leidensdruck dahinter – und dieser sei für 
ihn auch nachvollziehbar. 

SQ statt IQ?

Doch woher kommt dieser Leidensdruck? 
Steht er in engem Zusammenhang mit 
dem Leistungsdruck, der in unserer Ge-
sellschaft allgegenwärtig ist? Wo sind die 
bierbäuchigen Männer, die den Chefses-
sel ausfüllen? Wo die ungefärbten Haar-
ansätze? Und seit wann zählt eigentlich 
das Argument „Naja, ich hab zwei Kinder 
auf die Welt gebracht“ nicht mehr für ein 
paar extra Kilos auf den Hüften? Wirft man 
einen Blick in die Chefetagen, blicken ei-
nem durchwegs attraktive Menschen 
entgegen, die scheinbar alles perfekt auf 
die Reihe bekommen. Sprechen wir denn 
neuerdings von einem Schönheitsquoti-
enten (SQ) anstelle des Intelligenzquoti-

enten? Wird Schönheit immer mehr zum 
Erfolgsfaktor? 

Zahlreiche Studien wollen genau das be-
zeugen. So stellte zum Beispiel das For-

schungsinstitut zur Zukunft der Arbeit 
(IZA) in Bonn fest, dass Bewerber mit 
einem attraktiven Profilbild in sozialen 
Netzwerken eher zum Vorstellungsge-
spräch eingeladen werden als jene mit 
unattraktiven Bildern. „Die Selbstdarstel-
lung in sozialen Netzwerken wie Facebook 
gilt im Vergleich zur idealisierten Darstel-
lung im Lebenslauf als realistischer“, er-
klärt Ulf Rinne, Arbeitsmarktforscher am 
IZA. Demnach würden sich viele Persona-
ler ganz bewusst darüber informieren. At-
traktive Mitarbeiter werden aber nicht nur 
der Optik wegen bevorzugt, sondern auch 
deshalb, weil gut aussehende Menschen 
als vertrauenswürdiger, kompetenter und 
produktiver gelten. „Außerdem treten at-
traktive Menschen häufig selbstbewusster 
auf, weil sie sich schon in jungen Jahren 
anders entwickeln“, sagt Rinne. Lehrer 
neigen zum Beispiel oft unbewusst dazu, 
hübsche Schüler bevorzugt zu behandeln. 
Außerdem nehmen gut aussehende Ju-
gendliche häufiger an sozialen und sport-
lichen Aktivitäten teil, welche wiederum 

werden jährlich in Österreich 

durchgeführt. Von den minimal-

invasiven Eingriffen gibt es keine Zahl. 

Rund 200 Plastische Chirurgen gibt 

es in Österreich. Brust-Operationen 

und Lidstraffungen sind die beiden 

häufigsten Eingriffe bei Frauen. Bei 

den Männern werden am häufigsten 

Lidstraffungen und Fettabsaugungen 

gemacht. 

Quelle_Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie 2015

RUND

ÄSTHETISCHE OPERA

TIONEN

40.000

werden in Österreich für Gesundheit im weitesten Sinne ausgegeben12 % des BIP werden hier erwirtschaftet. Jeder 7. Arbeitsplatz in Österreich hängt vom Gesundheitsmarkt ab

Mehr als 

35 Milliarden

 Euro

Quelle_Roland Berger und 

Wirtschaftskammer Österreich 2009

Charme ist der 

unsichtbare Teil 

der Schönheit, 

ohne den niemand 

wirklich schön 

sein kann. 

SOPHIA LOREN

italienische 

Filmschauspielerin