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Automotoren werden derzeit von Genera-
tion zu Generation leichter und damit auch
leistungsfähiger sowie effizienter. Vom
Kühlsystem über den Kettenspann und
der Wasserpumpe: Teile aus Stahl werden
nun von hochwertigen und widerstands-
fähigen Kunststoffen ersetzt, welche aus
speziellen Materialien gefertigt werden.
Das kommt dem Unternehmen Preciplast
in Wartberg an der Krems zugute – die
Auftragsbücher sind voll. Während viele
Unternehmen mit Stagnation zu kämp-
fen haben, hat man dort andere Proble-
me: Die Produktion ist völlig ausgelastet.
„Wir haben im Frühling mit dem Bau einer
zweiten Produktionshalle begonnen, die
wohl im Herbst fertig werden wird“, sagt
Geschäftsführerin Tatjana Berger. Zwei
Kilometer entfernt von der Zentrale wer-
den dann Extrusionsteile und Baugruppen
gefertigt.
Oberösterreich als
Top-Region
Die zwei Millionen Euro hohe Investition für
den zusätzlichen Standort fallen mit einem
Jubiläum zusammen: Seit 40 Jahren gibt
es Preciplast mittlerweile. Aus dem in der
Garage gegründeten Start-up entwickel-
te sich ein Betrieb mit mehr als 40 Mitar-
beitern. Neben der Automobilbranche ist
besonders die Medizintechnik ein Stecken-
pferd des Unternehmens. „Seit etwa fünf-
zehn Jahren produzieren wir exklusiv für
ein deutsches Unternehmen eine Nasen-
dusche, mittlerweile sind wir beim siebten
Modell angekommen“, sagt Berger. Im
vergangenen Jahr verkaufte man etwa 1,3
Millionen Stück, heuer erwartet sich Ber-
VIEL MEHR
ALS NUR
PLASTIK
Der heimische Standort soll wieder „Champions-League“-Niveau
erreichen. In der
Kunststoff-Branche ist das längst der Fall –
mit zahlreichen internationalen Playern und Weltmarktführern in
Nischenmärkten ist Oberösterreich eine der Top-Regionen Europas.
REDAKTION_VALENTIN LISCHKA
FOTOGRAFIE_THINKSTOCK
GRAFIK_MARTIN ANDERL
ger, die den Betrieb 2008 von ihrem Vater
übernommen hat, eine weitere Steigerung.
Damit ist sie nicht allein.
„Unter dem Strich geht es der Kunststoff-
Branche in Oberösterreich gut“, sagt Elmar
Paireder, Geschäftsführer des oberöster-
reichischen Kunststoff-Clusters. „Zahlrei-
che Unternehmen hatten ein sehr gutes
Jahr, es gibt natürlich auch Ausreißer in
die andere Richtung“, sagt er. Knapp 400
Partnerunternehmen zählt der Kunststoff-
Cluster, die meisten davon sind in Ober-
österreich beheimatet. Etwa 50 Prozent
der Umsätze der Branche werden hier er-
wirtschaftet, die Exportquote liegt bei den
Partnerbetrieben des Kunststoff-Clusters
bei etwa 64 Prozent. „Das zeigt uns, wie in-
ternational die Branche aufgestellt ist und
am Weltmarkt agiert“, sagt Paireder. Viele
Betriebe wären in ihren Nischen absolu-
te Weltmarktführer, wie etwa Erema oder
NGR. „Global gesehen wird mittlerweile
das größte Volumen mit etwa 25 Prozent
Marktanteil in China produziert“, sagt Rein-
hold Lang. Er leitet das Institute of Polyme-
ric Materials and Testing an der Johannes
Kepler Universität und gründete 1993 das
Institut für Kunststofftechnik der Joanne-
um Research Forschungsgesellschaft in
Graz. „An zweiter Stelle kommt dann schon
Europa, noch vor den USA“, sagt er. Die
europäische Kunststoffwirtschaft sei sehr
stark. Zwei wesentliche Standbeine sind
die starke chemische Industrie und die
ebenso starke Maschinenbauindustrie. In-
nerhalb Europas würde sich der deutsche
Markt besonders hervorheben, danach
käme Österreich. „Was Innovation, Produk-
tion und Verarbeitung betrifft, gehört Ober-
Eine Information ihres
Infrastrukturlandesrates
www.infrastrukturlandesrat.at
Seit 25. Februar mit der Straßenbahnlinie 3 bis zur Trauner Kreuzung
Trauner Krzg.-P&R
Trauner Kreuzung
Wagram
PlusCity
Langholzfeld
Im Bäckerfeld
Doblerholz
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15min Takt an Werktagen
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30min Takt ab 21:00
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Anschluss an die Linie 610 Richtung Traun
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Anschluss an den Flughafenbus nach Hörsching/Flughafen
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neue PlusCity Haltestelle
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WWTLinie 1 fährt weiter parallel zur Straßenbahn im Stundentakt
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neue P&R Anlage an der Trauner Kreuzung für 120 Fahrzeuge
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Fahrradabstellplätze an jeder Haltestelle