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derung. Aber es ist wichtig, dass wir mit
der Schnelllebigkeit richtig umgehen
und sagen, was uns wichtig ist.
HAIDLMAIR_Es ist die Aufgabe der Ju-
gendorganisationen, dass man Ideen
aufwirft und diese so verkauft, dass sie
die Politik vielleicht doch irgendwann
einmal aufgreift. Es ist unsere Aufgabe
dranzubleiben.
Was sind konkrete Ideen von euch, die
von der Politik aufgegriffen werden
sollen?
HAIDLMAIR_Die ÖGJ und die JI Ober-
österreich sind sich einig, dass die drei
Themen Bildung, Lehrausbildung und
der Ausbau der Kinderbetreuung in
der Vergangenheit zu kurz gekommen
sind. Ich finde es frustrierend, dass
sich gerade bei der Bildung in der Po-
litik immer alle quer stellen und dass
das geduldet wird. Wir sind ein interna-
tionaler Betrieb und sehen, dass unse-
re Jungen im internationalen Vergleich
nach der Lehre sehr gut ausgebildet
sind. Das müssen wir uns erhalten und
noch weiter ausbauen. Wir machen seit
20 Jahren immer den gleichen Aufnah-
metest für Lehrlinge und sehen, dass
die durchschnittlichen Testergebnisse
schlechter werden. Da gibt es einen
Aufholbedarf, weil eigentlich müssten
wir ja besser werden.
WÜHRER_Die Stärkung der Lehre ist et-
was Essentielles für die Standortsiche-
MARIO HAIDLMAIR,
34 JAHRE
Vorsitzender, Junge Industrie OÖ
Vorsitzender der JI_
seit 29. April 2014
Mitglied der JI_seit dem 18.
Lebensjahr. Seit 2012 aktives
Mitglied im Vorstand.
Lebenslauf_HTL Steyr, Studium
an der FH Steyr, anschließend
Praktika im In- und Ausland,
2008 – 2011 Geschäftsführung im
Tochterwerk von Haidlmair in Un-
garn, seit 2012 Geschäftsführer
vom Werkzeugbau-Unternehmen
Haidlmair mit Sitz in Nußbach
mit zehn Betrieben und über 500
Mitarbeitern.
Die Politik wird
populistischer und
die Verbände hinter
den Parteien sind zu
sehr damit beschäftigt,
sich zu profilieren
und gegenseitig
anzuschwärzen und
bringen daher wenig
zusammen.
DOMINIK WÜHRER,
25 JAHRE
Vorsitzender, Österreichische
Gewerkschaftsjugend OÖ
Vorsitzender der ÖGJ_
seit 21. März 2015
Mitglied der ÖGJ_seit Beginn
der Lehre, kurze Zeit später
aktives Mitglied durch Wahl zum
Jugendvertrauensrat, dann zum
Bezirksvorsitzenden in Steyr und
Betriebsrat bei SKF Steyr gewählt.
Lebenslauf_HTL Steyr nach zwei
Jahren aufgehört und eine Lehre
als Produktionstechniker bei der
SKF Steyr abgeschlossen, ausge-
bildeter Produktionstechniker bei
SKF Steyr.
Die
Mutterorganisationen
können sich
von uns die
Zusammenarbeit
abschauen.
rung Österreichs. Konkrete Vorschläge
dafür von uns beiden: Die Ausbildung
für Berufsschullehrer soll attraktiver
werden. Die Lehre mit Matura gehört
weiter ausgebaut und zwischen den
Betrieben und den Ausbildungsträ-
gern besser abgestimmt. Teilweise fin-
den die Kurse während der Arbeitszeit
statt und dann ist es für die Lehrlinge
unmöglich, daran teilzunehmen. Die
überbetriebliche Lehrausbildung sollte
kritisch hinterfragt werden. Sie wurde