Chinesen als „sehr offen“, ein Vorteil sei auch die hohe Verbreitung der 
Sprache Englisch.

Demgegenüber sei Indien ein besonders herausfordernder Markt auf-
grund der schlechten Logistik und der hohen Bürokratie. „Es gibt kei-
nen einheitlichen indischen Markt“, erzählt der Vorstandsvorsitzende 
von sehr schlechten Transportwegen und Zollbeschränkungen zwischen 
den einzelnen Bundesstaaten. Kühner hat auch noch nirgends solch eine 

„komplexe, aufwändige und langwierige Visumvergabe“ wie in Indien er-

lebt. Und auch der Wirtschaftsdelegierte Andesner hat die Bürokratie 
bereits am eigenen Leib erfahren: „Alleine für den Wasseranschluss in 
meinem Haus habe ich bei fünfzehn verschiedenen Stellen Genehmigun-
gen gebraucht.“ Firmen sollten bei Auslandsinvestitionen mit mindes-
tens 45 verschiedenen Unterschriften rechnen.

Ein weiteres Problem sei für Kühner die Korruption: „Als global agieren-
der Konzern können wir es uns nicht leisten, Geschäfte zu machen, die 
nicht in Ordnung sind.“ Andesner erwartet sich bei diesen Themen Ver-
besserungen durch den neuen Premierminister, der erstmals die abso-
lute Mehrheit hat: „Das neue Regierungsprogramm ist eine historische 
Chance für Indien. Die österreichischen Firmen hatten noch nie solche 
guten Voraussetzungen, um den Schritt nach Indien zu wagen.“