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KENIA /
Unternehmen aus den Bereichen Umweltschutz, Energie, Infrastruk-
tur, Bau und Dienstleistungen haben in den nächsten Jahren laut Kurt
Müllauer, Wirtschaftsdelegierter in Nairobi, die größten Chancen in
Kenia. Aktuell stehen sechs Firmen in Kenia im Eigentum eines öster-
reichischen Staatsbürgers und das Außenwirtschaftscenter kennt 16
österreichische Firmen mit einer Vertriebsniederlassung.
Die Anreise aus Österreich dauert inklusive einer Zwischenlandung zehn
bis zwölf Stunden. Kenia habe sich zur wichtigsten Volkswirtschaft, so-
wohl in der ostafrikanischen Union (Kenia, Tansania, Uganda, Ruanda
und Burundi) wie auch in der Region Ostafrika entwickelt. Mehr als zwei
Drittel der Kenianer leben von der Landwirtschaft, rund 50 Prozent der
Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Müllauer beschreibt die
Kenianer als „weltoffen, ausländerfreundlich und geduldig“.
Unterschiedliches Zeitempfinden, fehlende Infrastruktur und Korruption
nennt Müllauer als die größten Herausforderungen für heimische Unter-
nehmen: „Das wirtschaftliche Risiko ist in Entwicklungsländern immer
höher, dafür winken neue Geschäfte.“ Es könne schon einmal passieren,
dass man wochenlang auf seine Autonummerntafel warten müsse oder
ein Versorgungsunternehmen keine Rechnung schickt, aber bei Zah-
lungsverzug plötzlich Wasser oder Strom abdreht.
AUSTRALIEN /
Als die „lockereren Engländer“ beschreibt Karl Hartleb, Wirtschaftsde-
legierter in Sydney, die Australier. Sie seien durchaus patriotisch, aber
auch sehr offen, weil die Einwanderung sehr stark ist und daher rund 40
Prozent der Australier Verwandte im Ausland haben.
Wenn eine Firma den Schritt in den englischsprachigen Raum bereits
gemacht hat, liege auch Australien als Exportmarkt auf der Hand. Wer
Flüge mit kurzen Umstiegszeiten erwischt, reist in 23 Stunden von Ös-
terreich nach Australien. „Australier haben sehr gerne einen persönli-
chen Kontakt“, weiß Müllauer. „Österreicher sind es nicht gewohnt, so
große Entfernungen zu überwinden – sie müssen ihre mentale Sperre im
Kopf aufheben.“ Firmen könnten aber auch die Reisetätigkeit der Aust-
ralier für einen persönlichen Kontakt nutzen.
Australiens BIP-Wachstum liegt weit über dem OECD-Durchschnitt, die
knapp 24 Millionen Einwohner sind sehr konsumfreudig. Hartleb sieht
große Chancen für österreichische Firmen im gesamten Agrar- und
Landwirtschaftsbereich, im Bauwesen, in der Fertigung und im Energie-
sektor. Die 150.000 bis 200.000 jährlichen Einwanderer brauchen Wohn-
raum und Infrastruktur. Jährlich halten sich auch 350.000 ausländische
Studenten in Australien auf, die hohe Studiengebühren zahlen und ein
dementsprechend kaufkräftiges Publikum sind. Australien hat außer-
dem nach London und New York den drittwichtigsten Fondsmanage-
mentplatz der Welt.