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Wir haben ein ganzheitliches 

Analysesystem für Skigebiete 

entwickelt.

JAKOB SCHRÖGER

Gründer, QGo

Es ist DER Klassiker in jedem Super-
markt: Die Schlangen an den Kassen 
scheinen endlos lang, und nach kur-
zer Überlegung stellt man sich garan-
tiert immer dort an, wo die Wartezeit 
schließlich am längsten ist.
 Auch Ski-
fahrer kennen das Problem. Ein sonniger 

Tag, der Schnee ist perfekt – nur leider 

sind die Pisten überfüllt. An der Pisten-
kreuzung dann die Gretchenfrage: Links 
oder rechts abbiegen, bei welchem Lift 
geht es schneller? Im Normalfall ent-
scheidet man sich mit an Sicherheit 
grenzender Wahrscheinlichkeit falsch. 

Dass zumindest diese Gretchenfrage 
mittlerweile keine mehr ist, verdanken wir 

Jakob Schröger. Als der heute 27-Jährige 

im Winter vor drei Jahren mit Freunden 
auf der Piste unterwegs ist, stehen sie 
genau vor dem selben Problem. Wo ist 
die Wartezeit kürzer? Dazu gibt es sicher 
schon eine App, denkt sich Schröger, 
sucht im Internet – wird aber nicht fündig. 

„Wir waren vom Potential unserer Idee 

überzeugt und haben nach einer länge-
ren Bedenkzeit dann beschlossen, diese 
Idee einfach selbst umzusetzen.“ Wie viel 
Potential sie tatsächlich hatte, stellte sich 
bald heraus. Mittlerweile wurde QGo mit 
zahlreichen Preisen ausgezeichnet – Lin-
zer Unternehmen des Jahres 2015, Ober-
österreichischer Landespreis für Innova-
tion für das innovativste Geschäftsmodell, 
zweiter Preis bei der Idea-Challenge 2014 
in Helsinki, Sonderpreis der Trend Adven-
ture. Was aber viel wichtiger ist: Bereits 
zahlreiche Pistenbetreiber kooperieren 
mit QGo, die App kommt sowohl bei ihnen, 
als auch bei den Endkunden, also den 
Skifahrern selbst gut an.  Und wie funkti-
oniert das Ganze? Kameras erkennen die 
Anzahl der Skifahrer, die Informationen 

werden dann von der Software ausge-
wertet. „Anfangs haben wir Playmobil-
Figuren vor einem weißen Hintergrund 
aufgestellt und getestet, ob die Kamera 
die Daten verwerten kann“, erinnert sich 
Schröger und lacht. Bald starten die ers-
ten Kooperationen mit den Skigebieten, 
die Rückmeldungen sind gut. „Wir haben 
relativ schnell zwei Skigebiete gefunden, 
wo wir herumbasteln und testen konn-
ten“, sagt Schröger. 

Nach dem ersten Winter werden die 
Ergebnisse ausgewertet, das Produkt 
kommt an. „Die Skigebiete haben gleich 
gesagt, dass sie weiter mit uns zusam-
menarbeiten wollen, damit war für uns 
klar, dass unser Produkt Potential hat“. 
Mittlerweile geht QGo einen Schritt wei-
ter. Nicht mehr nur die Liftwartezeiten, 
sondern auch Pistenauslastungen, die 
Auslastungen der Parkplätze und in Re-
staurants werden gemessen. „Wir haben 
ein ganzheitliches Analysesystem für 
Skigebiete entwickelt“, sagt Schröger. 
Mittlerweile arbeiten sieben Menschen 
im Team an QGo, seit Juni sind als stra-
tegische Gesellschafter die vier Runtas-
tic-Gründer eingestiegen. Und QGo wird 
nicht mehr nur im Winter an der Piste 
eingesetzt. „Wir haben auch in anderen 
Bereichen Fuß gefasst“, sagt Schröger. 
So konnte man die Austrian Airlines als 
Kunde gewinnen – am Flughafen Wien 
wird ein neues System installiert, das 
lange Wartezeiten verhindern soll. Und 
der Gründer sieht noch viel mehr Po-
tentiale, etwa im Tourismus. „Bei Kurz-
urlauben in Städten wie etwa Paris oder 
Berlin gibt es noch kein Analysetool für 
die Warteschlangen vor Museen oder an-
deren Attraktionen, das wäre auch etwas 
für uns.“