24

In den vergangenen Jahren hat sich in Unternehmen kaum etwas stärker verändert als die 
Business-Kommunikation. Durch die Digitalisierung haben sich die Prozesse beschleunigt, bei der 
jüngeren Generation ersetzen Chatprogramme zunehmend E-Mails. Video-Konferenzen sind alltäglich 
geworden. Trotzdem dürften auch in Zukunft die meisten Geschäfte analog entschieden werden. 

DIGITAL INFORMIEREN, 

ANALOG ENTSCHEIDEN

REDAKTION_VALENTIN LISCHKA

FOTOGRAFIE_THINKSTOCK

Als sich Peer-Arne Böttcher vor mehr als 
25 Jahren selbstständig macht, gibt es 
noch kein Internet, Kontaktdaten werden 
in Telefonbüchern gesucht. Heute ist es 

völlig selbstverständlich, Informationen 
über andere Unternehmen oder potentiel-
le Geschäftspartner mit einigen Klicks im 
Internet komprimiert zu bekommen. Da-
mals bedeutete dies mühsame Recherche. 

„Alles war deutlich langsamer, erst durch 

die Digitalisierung waren schließlich Infor-
mationen in Hülle und Fülle vorhanden“, 
erinnert sich Böttcher. Der Autor und Kom-
munikationsexperte berät seit Jahren Un-
ternehmen, wie sie effektiver nach innen 
und außen kommunizieren können. 

Derzeit beobachtet er mehrere Trends. „Die 
Digitalisierung schreitet weiter voran und 
hat einen großen Einfluss auf die Kommu-
nikation“, sagt er. Durch Smartphones ist 
permanente Erreichbarkeit zur Selbstver-
ständlichkeit geworden. „Bei der jüngeren 
Generation sind E-Mails komplett out, es 
wird über Chatprogramme wie WhatsApp 
oder soziale Medien kommuniziert“, sagt 
Böttcher. Dadurch würde die Business-
kommunikation immer unmittelbarer wer-

den. Auch er selbst nutze mittlerweile den 
Facebook-Messenger lieber als E-Mails – 
zumindest in manchen Belangen. „In Chat-
programmen habe ich eine völlig andere 
Kultur, kann auf Ansprachen verzichten und 
muss nicht orthographisch korrekt schrei-
ben“, sagt er. Dieser Kontaktform sind aber 
auch Grenzen gesetzt. „Auf diese Art kann 
man mit vertrauten Geschäftspartnern und 
Mitarbeitern kommunizieren, E-Mails bie-
ten einen formaleren Rahmen“, erklärt er. 
Darum werden die E-Mails wohl auch in 
den kommenden Jahren nicht aussterben, 
obwohl sie besonders bei der Bereitstellung 
von Dokumenten oder Gruppenkommuni-
kation kaum mehr mithalten können. 

Analog entscheidet 

immer noch

Auch wenn die digitalen Möglichkeiten 
immer vielfältiger werden: Die Bedeutung 
der analogen Kommunikation bleibt un-

verändert groß. „Digital hilft, Geschäfte 
anzubahnen, analog entscheidet dann“, 
sagt Böttcher. „Geschäfte werden immer 
noch zwischen Menschen von Angesicht zu 

Angesicht gemacht – und nicht zwischen