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Es war eine harte Zeit, wie der 

Familienbetrieb sehr schnell 

gewachsen ist und wir noch 

nicht alle Strukturen aufgebaut 

hatten. 

ILSE ACHLEITNER
Eigentümerin, Biohof Achleitner

Holzbau, der zum Teil mit eigenem Bio-
Stroh isoliert ist und erklärt gleichzeitig 
die Raumklimatisierungs-Funktion der 
vielen Pflanzen, die uns beim Interview im 
Bürogebäude im ersten Stock umgeben 
und eine gewisse Dschungel-Atmosphäre 
schaffen.

Fehlende Strukturen

2005 übersiedelte das Handelsunterneh-
men mit rund 70 Mitarbeitern in das neue 
Gebäude. 2008 kam die Ernüchterung. Das 
Wachstum blieb aus, die Strategie musste 
geändert werden. Ilse Achleitner spricht 
über eine harte Zeit: „Der Familienbetrieb 
ist sehr schnell gewachsen und wir hatten 
noch nicht alle Strukturen aufgebaut.“ Zur 
richtigen Strukturierung gehörte dazu, für 
die verschiedenen Betriebsbereiche Ver-
antwortliche zu bestimmen und sich mit 
einem Partner für die Lieferung an den 
Großhandel zusammenzuschließen: „Wir 

waren alleine logistisch viel zu weit ver-

zweigt.“ Es ist damit ein Umsatzteil weg-
gebrochen, aber seither habe man mit 
rund 20 Millionen Euro Umsatz im Jahr 
eine „gute Ertragslage“. 

Mit rund 60 Prozent wird der überwie-
gende Anteil des Umsatzes mit dem 
Großhandel generiert. Für den Rest sind 
der Bio-Frischemarkt, das Restaurant 
und die Biokiste verantwortlich. Aktuell 
packen fünfzehn Mitarbeiter wöchentlich 
rund 9.000 Kisten und fünfzehn Fahrer 
bringen diese zu rund 7.700 Kunden in 
ganz Oberösterreich und in die angren-

zenden Bundesländer Salzburg, Steier-
mark und Niederösterreich. 

Die Idee für die Biokiste entstand durch 
den Micheldorfer Vorsorgemediziner 
Herbert Bronnenmayer. Ilse Achleitner 
hatte ihn bei einem Vortrag kennenge-
lernt. Der Arzt empfahl als Gesundheits-
vorsorge fünf Portionen Obst und Gemü-
se am Tag und fragte, ob die Achleitners 
seinen Patienten ihre Produkte nicht lie-
fern könnten. Die Achleitners selbst sind 
immer beim Anbau von Gemüse, Getrei-
de und Hülsenfrüchtlern geblieben und 
haben sich für den Rest Partnerbetriebe 
aus der Region, später aus ganz Öster-
reich und auch dem Ausland gesucht. Ihr 
Grundsatz lautet: „Regionalität hat Vor-
rang.“ Biobauern hätten bei der Biokiste 
durch die Vorbestellungen der Kunden 
den Vorteil, dass sie eine verbindliche 
Liefermenge wissen und nichts wegge-
schmissen werde. Die Biokiste wird vom 
Biohof zusammengestellt und frei Haus 
geliefert, der Kunde kann aber einzelne 
Produkte tauschen. Es kann zwischen 
zehn verschiedenen Kisten in drei Grö-
ßen mit jeweils bis zu zehn Produkten 
gewählt und weitere 1.000 Lebensmittel 
zusätzlich dazu bestellt werden. 

Vertrauen der Kunden

Der Trend zu mehr Gesundheit und be-
wussterem Lebensmitteleinkauf komme 
dem Familienbetrieb einerseits zugute, 
andererseits könne man mit den Prei-
sen der Supermarktketten nicht kon-

kurrieren. Der Bio-Anteil im Lebensmit-
teleinzelhandel ist in den vergangenen 

Jahren langsam gestiegen und betrug 

im Vorjahr mengenmäßig 7,7 Prozent. 
Frischobst und Frischgemüse hatten 
je einen Bio-Anteil von 7,5 Prozent. Als 
wesentlichen Erfolgsfaktor nennt Gün-
ter Achleitner das Vertrauen, das sie 
sich bei ihren Kunden erarbeitet haben: 

„Das Entscheidende war, dass wir immer 

total zufrieden waren mit dem, was wir 
gemacht haben. Wir waren immer au-
thentisch und das spürt der Kunde.“

Und das wird sich auch so schnell nicht 
ändern. Es werde einmal einen „flie-
ßenden Übergang“ von der 52-jährigen 
Unternehmerin und dem 56-jährigem 
Unternehmer auf die zweite Generation 
geben. Zwei ihrer fünf Kinder, die zwi-
schen 23 und 30 Jahre alt sind, arbeiten 
aktuell im Unternehmen. Eine Tochter 
ist für den Ein- und Verkauf von Obst und 
Gemüse verantwortlich, die zweite Toch-
ter ist als gelernte Köchin Sous-Chefin 
im „Kulinarium“, leitet Kochkurse und 
macht Produktentwicklung. Die dritte 

Tochter war ebenfalls bereits im Betrieb 

und wird nach ihrer Karenz wieder zu-
rückkehren. Ein Sohn hat Maschinenbau 
studiert, der Zweite Internationale Be-
triebswirtschaft. Er arbeitet aktuell im 
Ausland, hat aber auch schon Projekte 
für den Familienbetrieb gemacht und 
wird den Handelsbetrieb einmal über-
nehmen._

  NEUES BEZIRKSPROGRAMM 

FÜR EIN-PERSONEN-UNTERNEHMEN 

      kostenlose Workshops 

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                Das Projekt „Initiative 1plus1“ wird

gefördert aus Mitteln der Wachstumsstrategie   

             für Standort und Arbeit des Landes OÖ.

WEITERE 

INFORMATIONEN 

      zum Programm fi nden Sie 

   online unter epu.wko.at/ooe

 T 05-90909-3331 

 E epu@wkooe.at

10.3.2016 Urfahr Umgebung
12.4.2016 Vöcklabruck 
19.4.2016 Freistadt
14.6.2016 Linz-Stadt
20.6.2016 Gmunden
28.6.2016 Steyr
20.9.2016 Ried 
22.9.2016 Grieskirchen 
20.10.2016 Linz-Land

MEIN ERSTER 

MITARBEITER

             Soll ich oder nicht? 

 Wie lange geht es noch 

       ohne Personal?

13.4.2016 Braunau 
20.4.2016 Ried 
12.5.2016 Eferding 
6.10.2016 Urfahr Umgebung
2.11.2016 Rohrbach 
3.11.2016 Vöcklabruck 
23.11.2016 Linz-Land

31.3.2016 Rohrbach 
19.5.2016 Gmunden 
23.6.2016 Urfahr Umgebung
15.9.2016 Linz Stadt 
6.10.2016 Freistadt
3.11.2016 Gmunden 
24.11.2016 Schärding 

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