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abdeckt und eine Eigenheimversicherung
für die fixen Bestandteile eines Gebäudes
für Eigentümer. Bei beiden ist meist eine
private Haftpflichtversicherung inklu-
diert. Personen, die gerade keinen ei-
genen Haushalt und bereits ein eigenes
Einkommen haben, fallen laut Oberös-
terreichs Makler-Sprecher Gerold Hol-
zer oftmals raus, da ist Vorsicht geboten:
„Ohne Privathaftpflichtversicherung ist
das gesamte Vermögen gefährdet, wenn
man jemand anderem einen Schaden zu-
fügt.“ „Die Forderung besteht unabhängig
davon, ob der Schaden aus Unachtsam-
keit oder wegen eines Lausbubenstrei-
ches entsteht“, unterstreicht Stockinger
die Wichtigkeit einer Haftpflichtversiche-
rung. Als weiteres wichtiges Produkt gilt
eine private Unfallversicherung. Rund
30 bis 40 Euro monatlich müssen Kun-
den für diese beiden Produkte gesamt
rechnen, so Holzer. Er empfiehlt weiters
eine private Rechtsschutzversicherung,
für die eine Einzelperson im Monat rund
fünfzehn Euro bezahlen müsse.
Nice-to-have
Konsumentenschützerin Ulrike Weiß
nennt als weitere Basisversicherung
eine Risiko-Ablebensversicherung zur
Absicherung der Familie, falls der Haupt-
verdiener stirbt. Für einen Einzelnen sei
es wirtschaftlich nicht notwendig, es
komme zu keiner existenziellen Gefähr-
dung. Generell sei eine Versicherung
ein Instrument der Existenzsicherung.
„Jeder soll sich die Frage stellen: Was
wäre etwas, das mich richtig aus der
Bahn werfen würde?“, sagt Weiß zur
Auswahl der richtigen Versicherungs-
produkte bei begrenzten finanziellen
Mitteln.
WAS WÜRDE MICH AUS
DER BAHN WERFEN?
Im
Dschungel der Versicherungsprodukte ist es schwer, die richtigen auszuwählen und dabei
in keine Fallen zu tappen. Experten aus der Branche sagen, welche Versicherungen für Privatpersonen
absolute Must-haves und welche nur Nice-to-have sind. Außerdem ein Einblick in die heimische
Versicherungsbranche und was es mit den aufkommenden Online-Versicherern auf sich hat.
REDAKTION_SABRINA KAINRAD
FOTOGRAFIE_THINKSTOCK, OÖ VERSICHERUNG,
WKOÖ FACHGRUPPE VERSICHERUNGSMAKLER
ILLUSTRATION_ALEXANDRA AUBÖCK
GRAFIK_MARTIN ANDERL
1.958 Euro zahlen die Österreicher im
Jahr durchschnittlich für Versicherun-
gen. Das liegt um einiges unter dem
EU-Durchschnitt von 2.018 Euro. Bei den
Sachversicherungen ist Österreich im
EU-Schnitt, es gibt aber eine wesentlich
geringere Versicherungsdurchdringung
in der Leben-Sparte. Sind wir Österrei-
cher ausreichend und in den richtigen
Bereichen versichert?
Josef Stockinger, Generaldirektor der OÖ
Versicherung und Sprecher der Versiche-
rungswirtschaft bei der Wirtschaftskam-
mer Oberösterreich (WKOÖ) sieht einen
Nachholbedarf bei Berufsunfähigkeits-
versicherungen und im Vorsorgebereich.
„Im Vorsorgebereich hinken wir nach, weil
zu sehr geglaubt wird, dass die staatliche
Alters- und Pflegeversorgung ohnehin
auf Dauer unproblematisch funktionieren
wird“, fordert Stockinger das Vorsorge-
denken auszubauen. Mit der veränderten
Bevölkerungszusammensetzung werde
es Einschnitte geben. Außerdem sei der
Zugang zur Vorsorge derzeit noch falsch:
„Die Leute wollen mit 65 Jahren eine Geld-
leistung. Sinnvoll wäre aber umzudenken
auf eine lebenslange Rente, denn mit 65
Jahren braucht man das Geld in der Re-
gel nicht und die Lebenserwartung steigt
stark – pro zehn Jahre um zweieinhalb
Lebensjahre.“ Im Sachbereich hätten die
Österreicher laut Stockinger hingegen
ein „ordentliches Versicherungsbewusst-
sein“.
Must-haves
Generell bezeichnen Versicherungsex-
perten als Must-haves eine Haushalts-
versicherung, die Schäden an allen be-
weglichen Gegenständen in der Wohnung
Nach den aufgezählten Must-Haves kom-
me das Thema Gesundheit als Nice-to-
have mit einer Berufsunfähigkeitsversi-
cherung und einer Krankenversicherung,
erklärt Holzer und sieht dabei oftmals
eine Vernachlässigung: „Bei einem neu-
en Auto ist eine Kfz-Kaskoversicherung
Standard – die eigene Person wird sehr
oft nicht so gut versichert.“ In Österreich
haben 2,5 Millionen Menschen zusätzlich
zur Pflichtversicherung eine private Kran-
kenversicherung. Die soziale Krankenver-
sicherung in Österreich bezeichnet Günter
Fuchs von der Linzer Gebietskrankenkas-
se als „eine der weltbesten Gesundheits-
systeme“. Die Beitragsleistungen werden
an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit
gemessen, aber jeder hat einen unbe-
schränkten Leistungsanspruch. Fuchs
empfiehlt zur Pflichtversicherung eine
Zusatzversicherung bei Reisen vor al-
lem wegen der möglichen hohen Kosten
beim Heimtransport im Falle einer aku-
ten Erkrankung oder eines Unfalls, und
für Extremsportler, wo es etwa bei einem
Bergunfall bei einer reinen Bergung vom
Berg ins Tal schnell zu hohen Beträgen
kommen könne, die von der Pflichtversi-
cherung nicht abgedeckt sind.
Vergleich der Anbieter
Die Auswahl der Versicherungen muss
regelmäßig der aktuellen Lebenssituation
angepasst werden. Eine junge Familie mit
Kindern hat andere existentielle Risiken
als ein alleinstehender, selbstständiger
Unternehmer. Als eine weitere Falle nennt
Weiß mögliche Mehrfachversicherungen.
Solle man einmal in die Situation kommen,
eine Prämie nicht mehr bezahlen zu kön-
nen, rät Weiß mit der Versicherung Kon-
takt aufzunehmen. Konsumenten sollten