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Dann heizt mir Andreas Werner so richtig ein – ich wer-
de gekocht, also zumindest das, was schon da ist von 
mir, die sogenannte Läuterwürze. Hier kommt erst-
mals der Hopfen ins Spiel und ich fühle mich schon fast 
vollständig. Durch das Kochen werden seine wasserun-
löslichen Wirkstoffe umgewandelt und herausgelöst. 

SCHRITT 4

Das Kochen

Endlich etwas Abkühlung! Und zwar von 100 auf zehn 
Grad. Die Wärme geht dabei natürlich nicht verloren, 
sondern ist wiederverwertbar. Wenn es mir nicht mehr 
zu heiß ist, wird die Hefe hinzugefügt. Bei meinen Vor-
gängern wusste man noch nicht genau, wie viel Hefe es 
eigentlich braucht, damit sie perfekt werden. Das war 
ein Probier- und Ratespiel, zum Glück lebe ich nicht in 
so einer rückständigen Zeit. Andererseits ist ein biss-
chen die Romantik verloren gegangen. Früher war eine 
feine Nase und etwas Alchemie wichtig, heute ist alles 
bestens erforscht. Ja, ich gebe zu, ich bin schon ziem-
lich perfektionistisch veranlagt. 

SCHRITT 5

Das Kühlen

GÖSSEUM

Die Geschichte des Biers und die Abfolge in der Produktion können Gäste im Gösseum 
erforschen und nachvollziehen. Der Besuch im Museum gleicht einer Zeitreise in die 
Vergangenheit. Zahlreiche bis zu 100 Jahre alte Maschinen aus den verschiedenen 
Epochen der Bierherstellung zeigen, wie sich das Handwerk verändert hat. So alt viele 
Ausstellungsstücke auch sein mögen, veraltet ist das Konzept des Museums keines-
wegs: Durch eine Zusammenarbeit mit dem Linzer Ars Electronica Center werden die 
Attraktionen interaktiv aufbereitet. 

Das Museum geht besonders auf die traditionsreiche Vergangenheit des Stifts ein. Um 
das Jahr 1000 stiftete die Gräfin Adula auf einem Ackerland beiderseits der Mur ein 
Kloster, in dem von den Nonnen Bier gebraut wurde. Bis zur Auflösung 1782 war das 
Nonnenstift Göss ein wirtschaftlicher Mittelpunkt der Gegend. Ab 1860  wurde es das 
wieder – damals erwarb der Braumeister und Unternehmer Max Kober Teile des Klos-
ters und reaktivierte die Klosterbrauerei. 

Gösser Braumuseum, Brauhausgasse 1
8700 Leoben/Göss
April-Oktober: Sa/So/Feiertage: 11 Uhr und 15 Uhr, ganzjährig nach Vereinbarung

www.goesser.at/braumuseum