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Wie wirkt sich der Megatrend 
Gesundheit auf Apotheken aus?

MURSCH-EDLMAYR_Immer mehr gesun-
de Menschen kommen mit Fragen rund 
um die Erhaltung ihrer Gesundheit in die 
Apotheke. Das bezeugen auch aktuelle 
GFK-Umfragen: Die Apotheke liegt als 
Informationsplattform nach Internet und 
Familie auf Platz drei. Ich stelle außerdem 
fest, dass Menschen zunehmend das Be-
dürfnis nach persönlicher Versorgung ha-
ben – weg von Produkten von der Stange 
hin zu individuell hergestellten Produkten 
wie etwa pflanzliche Arzneimittel. 

Wie kann man sich eine Apotheke in 
30 Jahren vorstellen? 

MURSCH-EDLMAYR_Apotheken werden 
immer individueller und bieten immer 
mehr Dienstleistungen an wie die Mes-
sung von Gesundheitswerten und Ge-
sundheitschecks. Es hat sich auch in den 
vergangenen 30 Jahren sehr viel verän-
dert: Heute herrscht eine entspannte Be-
ratungssituation und ein intensiver Aus-
tausch auf Augenhöhe. Patienten sind 
durch das Internet oft verwirrt, aber auch 
informiert – das zwingt uns natürlich 
dazu, uns ständig fortzubilden. Denn was 
vorgestern galt, ist morgen schon wieder 
überholt. 

Spüren Sie Nebenwirkungen der 
Online-Apotheken?

MURSCH-EDLMAYR_Man spürt’s schön 
langsam, sie sind Mitbewerber. Doch ne-
ben seriösen Internetapotheken gibt es 
auch viele unseriöse – rezeptpflichtige 
Arzneimittel durch die Welt zu schicken, 

ist verboten. Aufklärung verschafft die 
Homepage www.aufdersicherenseite.at. 

Von der VKB-Bank wurden Sie zur 

Managerin des Jahres gewählt - und 
haben damit Vorbildfunktion Was tun 
Sie selbst für Ihre Gesundheit?

MURSCH-EDLMAYR_Ich zehre von der 
Vergangenheit 

(lacht). Bis zur Geburt mei-

nes dritten Kindes habe ich regelmäßig 
trainiert, weil ich viele Schiwettkämpfe be-
stritten hatte. Doch seitdem ich mein Ge-
schäft eröffnet habe, steht mein Training 
in Konflikt mit meinem Zeitmanagement. 
Doch man muss Sport als Termin sehen, 
den man im Kalender fix einträgt – unter-
tags, regelmäßig, knallhart. 

Es gibt mittlerweile viele 

Menschen, die mit schlechtem 

Gewissen überladen sind. Dabei 

geht etwas ganz Wesentliches 

verloren: die Leichtigkeit.

ULRIKE 

MURSCH-EDLMAYR

Präsidentin, 

Apothekerkammer OÖ

Die Managerin des Jahres 
(ausgezeichnet von der VKB-
Bank) studierte Pharmazie, ist 
Mutter von drei Kindern und 
gründete die Steyrtal-Apothe-
ke, die sie mit elf Mitarbeitern 
führt. Seit 2012 ist sie als 
Präsidentin der Apotheker-
kammer Oberösterreich für 

190 Apotheken zuständig.

Stichwort 

Gesundheitswahn.

Es gibt mittlerweile viele Menschen, die 
mit schlechtem Gewissen überladen 
sind und sich so unter Druck setzen, 
dass sie schon einen krampfhaften Um-
gang mit ihrem Lebensstil haben. Dabei 
geht etwas ganz Wesentliches verloren: 
die Leichtigkeit. Ich plädiere vielmehr 

zu Hausverstand: Wichtig ist, sich bei 

Fachleuten zu informieren, sich und sei-
nen Körper zu spüren, denn der Körper 
kann zwar nicht sprechen, schickt uns 
aber Zeichen, die wir deuten mögen. 
Man soll sich’s ruhig auch mal gut ge-
hen lassen, machen, was einem Spaß 
macht, essen, was einem schmeckt 

– dafür macht man zwischendurch 

wieder mal einige Heilfastentage und 
regelmäßig Bewegung