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von einem bunten Mix aus regionalen
und nationalen Anbietern. Erstmals ist
nun auch der norwegische Modekon-
zern Varner mit der Herrenmode-Marke
„Dressmann“ und dem Girls-Label „Bik
Bok“ in Oberösterreich vertreten. Für
den Erfolg wesentlich sei auch die „sehr
enge und gute Zusammenarbeit“ mit
der Stadt. „Dass ein Einkaufszentrum
als Erweiterung des Angebots gesehen
wird, ist sehr selten“, erklärt Biberger,
dass die Mehrheit sehr positiv gegen-
über dem neuen Angebot eingestellt ist
und die Weberzeile nicht als Konkurrenz
gegenüber dem bestehenden Handel
gesehen wird. Es wurde auch eine ge-
meinsame Gutscheinwährung mit dem
Stadtmarketing eingeführt. Da sich das
Einkaufszentrum in der Innenstadt be-
findet, sind nur die ersten zwei Stunden
beim Parken gratis: „Damit sind wir auf
einer Augenhöhe mit der Stadt Ried.“
Von Branchenexperten kommt auch
Anerkennung für den Standort und die
Architektur. „Ein Bekenntnis zum inner-
städtischen Handel“, lobt Lindner. Laut
Muraurer sind in den letzten Jahren
bereits eine Reihe von innerstädtischen
Einkaufszentren europaweit in vielen
Städten und auch in Österreich entwi-
ckelt worden, jedoch sei die äußerst
großzügige Flächengestaltung in der
Weberzeile „außergewöhnlich“. Bisher
hätten die Betreiber von innerstädti-
schen Einkaufszentren immer versucht,
möglichst viel von der vorhanden Flä-
che zu nutzen, weil Grund und Boden
in der Innenstadt sehr teuer sind: „Die
Weberzeile hat fachlich gesehen einen
sehr interessanten und großzügigen
Ansatz, den Betreibern gebührt ein Lob
für diesen Mut.“ Lindner bezeichnet die
Weberzeile als richtungsweisend für die
offenere Gestaltung von Einkaufszent-
ren in der Stadt: „Da gibt es die Chance,
dass die gesamte Stadt davon profitiert.“
Ein nächster, wünschenswerter Schritt
seien Einkaufszentren, wo komplett auf
die Mall verzichtet wird und stattdessen
Stadthäuser ähnlich einer Geschäfts-
straße entwickelt werden: „Da öffnet
man sich komplett und das Shopping
Center verschwimmt mit dem Stadt-
bild.“ In diese Richtung werde sich in
den nächsten Jahren auch einiges tun,
Lindner kennt eine Handvoll Projekte,
wo man Innenstadthäuser für den Ein-
zelhandel aufbereiten möchte.
Digitales
Informationssystem
Betreiber der Weberzeile ist die Spar
Shoppingcenter Tochter Spar European
Shopping Centers (SES), die aktuell 30
Shopping-Center in Zentral-, Süd- und
Osteuropa entwickelt, errichtet und be-
treibt und Marktführer in Österreich und
in Slowenien ist. Die Weberzeile ist ne-
ben dem Varena in Vöcklabruck und dem
Max.Center in Wels das dritte Einkaufs-
zentrum in Oberösterreich und gleich-
zeitig das erste innerstädtische Ein-
kaufszentrum des Unternehmens. Zur
großzügigen Architektur in der im Au-
gust neu eröffneten Weberzeile gehört
auch ein digitales Informationssystem.
Es wurden vier Projektionsanzeigen im
Liftbereich und drei doppelseitige, in-
teraktive Anzeigentafeln, passend zum
Design des gesamten Shopping Cen-
ters, in Kooperation zwischen Elin, dem
größten Elektrounternehmen Öster-
reichs und der Salzburger Firma Smart
Alliance aufgestellt. „Die Kombination
aus einem Großunternehmen und ei-
ner kleinen, feinen Technikschmiede
macht uns flexibel und die Produkte
stark“, sagt Leonhard Klabischnig, Be-
reichsleiter von Elin Salzburg über die
erfolgreiche Zusammenarbeit. In der
Umsetzung für die Weberzeile gab es
eine nicht alltägliche Vorgabe seitens
des Architektenbüros: Die Anzeigen-
tafeln sollten passend zum Design des
Shopping Centers einen Schildcharakter
vermitteln und so auf einem Bein stehen.
„Wir hängen nicht einfach nur einen Monitor
rein“, sagt Klabischnig über den Mehrwert
und zeigt die Funktionen vor. Kunden der
Weberzeile finden einen Shop-Plan und
Dass ein Einkaufszentrum als
Erweiterung des Angebots
gesehen wird, ist sehr selten.
BRIGITTE BIBERGER
Center-Managerin, Shopping-
Center Weberzeile Ried im Innkreis