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01 Rasante Marktentwicklung & neue Geschäftsmodelle

Der Markt fordert gnadenlose Anpassung an den Kun-
den in immer kürzeren Intervallen – so das Conclusio 
der Studie. Wenn nun also der Kunde den Takt vorgibt, 
wie muss dann der Dirigent im Unternehmen seine 
Mitarbeiter dirigieren, um den hohen Anforderungen 
gerecht zu werden? 

Gerhard Leitner / Die Frequenz wird schneller, die Anfor-
derungen individueller. Das bedeutet, dass man als Un-
ternehmen sein Geschäftsmodell hinterfragen, weiterent-
wickeln und vielleicht neu überlegen muss – wenn ich mit 
dem bisherigen Modell die vergangenen zehn Jahre Geld 
verdient habe, heißt das nicht, dass es die nächsten zehn 

Jahre weiter so funktioniert. Der Taktgeber muss also das 

eigene Modell nicht nur verteidigen, sondern sehr wohl 
auch auf den Prüfstand stellen, adaptieren und bei neuen 
Entwicklungen die Leute dazu mitnehmen. Denn ein neues 
Geschäftsmodell bedeutet auch Veränderung für die Mit-
arbeiter – dazu braucht es Führungsqualität. Herausfor-
dernd ist aber auch die zunehmende Internationalisierung. 
Es reicht nicht mehr aus, den Markt von Österreich aus zu 
bearbeiten – die Entscheidungen müssen vor Ort getroffen 

werden. Der Weg vom international agierenden Unterneh-
men zum Global Player ist eine große Herausforderung für 
Führungskräfte. Meinen Kindern sage ich daher immer 
wieder: Sammelt Erfahrungen im Ausland – in möglichst 
viele Kulturen einzutauchen ist immens wertvoll. 

Der Weg vom international 

agierenden Unternehmen 

zum Global Player ist eine 

große Herausforderung für 

Führungskräfte.

GERHARD LEITNER

Geschäftsführer, 

Limak Austrian Business School Linz

Früher zählte vor allem die 

Fachkompetenz – heute 

qualifiziert man sich für 

eine Führungsrolle mit 

unternehmerischem Verständnis 

und Führungskompetenz.

SUSANNE SUMMEREDER

Leiterin des Geschäftsbereichs „In.Spire“, 

Limak Austrian Business School

DIE VIER GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN

02 Technologische Entwicklung & Digitalisierung

Online Möglichkeiten müssen in das aktuelle Ge-
schäftsmodell integriert und nicht nur als zusätzliche 
Option betrachtet werden, sind sich die befragten Füh-
rungskräfte einig. Der digitale Wandel und die damit 
verbundene Intensivierung des Informationsflusses 

fordern zudem neue Organisationsmodelle.

Susanne Summereder / Das Thema Industrie 4.0 ist für 
viele Unternehmen noch ein großes Fragezeichen – was 
sind hier die Möglichkeiten? Sie wissen zwar, dass sie et-
was machen müssen, was genau das bedeutet, ist ihnen 
aber oft noch nicht bewusst. Derzeit bereiten sich die Vor-
stände intern auf die Vernetzung zwischen Lieferanten und 
Kunden vor. Wichtig ist, dieses Thema auf der Meta-Ebene 

zu betrachten. Am Beispiel Pharmaindustrie bedeutet das 
zum Beispiel, dass sie sich nicht mehr nur auf die Produk-
tion von Medikamenten konzentrieren, sondern auch wei-
ter denken im gesamten Gesundheitsbereich – wie können 
uns neue Technologien (etwa eingebaute Chips in Textili-
en) noch mehr Aufschluss über den Gesundheitszustand 
des Menschen und die damit optimale Versorgung geben? 

Wichtig ist jetzt, sich anzusehen, wo man einen Mehrwert 
schaffen kann, und da sind wir wieder bei den neuen Ge-
schäftsmodellen.