22
Die meisten Menschen geben gerne
ihre Meinung zu diversen Themen ab,
auch oder gerade im Internet. „Das
Problem dabei: Das sind immer nur
einzelne Aussagen, bei denen nie das
gesamte Meinungsbild vorliegt“, sagt
Tobias Oberascher, Gründer und CEO
von Pinpoll. Er beschließt, eine Online-
Community aufzubauen, auf der über
tagesaktuelle Themen abgestimmt
werden kann. „Ich wollte überprüfen,
ob meine Idee stimmt und habe über
Facebook-Marketingmaßnahmen Leute
auf die Seite aufmerksam gemacht.“ Er
hat Recht – innerhalb von drei Monaten
werden insgesamt 3.000 Abstimmun-
gen mehr als 360.000 mal beantwortet.
Doch Pinpoll hat in der Anfangsphase
ein gewaltiges Problem, mit dem fast
alle Anbieter im Community-Bereich
kämpfen: Je mehr Benutzer, desto
leichter ist es, neue zu gewinnen, der
Anfang ist schwer. Anfang 2015 erfolgt
der große Schritt. „Wir haben uns da-
mals entschlossen, auf ein b2b-Modell
umzusteigen“, erinnert sich Oberascher.
Seitdem wird Pinpoll als Werkzeug für
Seiten verwendet. Die profitieren davon,
dass die Besucher länger auf der Seite
bleiben und Klicks generieren, Pinpoll
nutzt die Reichweite der Kunden, um
bekannter zu werden.
Langfristig will Oberascher mit Pinpoll
Konsumforschung betreiben. „Unter-
nehmen sollen dann gesponserte Fra-
gen einbringen können, die etwa bei
Blogs aufscheinen, natürlich nur, wenn
diese zustimmen“, sagt der CEO. Mitt-
lerweile gibt es Pinpoll auch auf Weebly,
einer Do-it-yourself-Homepage für
Webseiten aus den USA mit mehr als 30
Millionen Benutzern – als erste Bezahl-
App. „Dadurch könnte es uns gelingen,
eine gewaltige Reichweite aufzubauen“,
sagt er. Parallel dazu wird weiter an der
Funktionalität gearbeitet, gleichzeitig
forscht man an der Uni Linz, welche
Zielgruppen besonders interessant
sind._
GRÜNDEN IN OBERÖSTERREICH
Die Wirtschaftskammer Oberösterreich berät und unterstützt Gründer
und Jungunternehmer dabei, sich den Traum vom eigenen Unterneh-
men zu verwirklichen. „Wir gehen dabei in drei Schritten vor“, sagt
Peter Polgar, Leiter des Gründerservice:
Schritt 1 / Welche Rechtsform soll ich wählen? Welche Schritte gehe
ich als erstes an? Welche Fehler muss ich vermeiden? Allgemeine
Gründungsinformationen gibt es persönlich oder rund um die Uhr on-
line. „Wenn jemand Informationen braucht, ist er jederzeit im Gründer-
service herzlich willkommen“, sagt Polgar. Dieses Angebot wird auch
rege genutzt: Im vergangenen Jahr gab es 12.000 solcher Gespräche.
Schritt 2 / Wer es noch genauer wissen will, kann sich für Gründer-
workshops anmelden, die in Kleingruppen abgehalten werden. In etwa
drei Stunden werden rechtliche Themen vertieft und auch kaufmänni-
sche Aspekte behandelt.
Schritt 3 / Falls dann immer noch Fragen offen sind, bietet die Wirt-
schaftskammer individuelle Einzelberatungen an. „Dieses Angebot ist
vor allem für Start-ups gedacht, die einen hohen Informationsbedarf
haben.“ In den Einzelberatungen wird unter anderem genauer auf den
Businessplan eingegangen.
Weiters fördert das Gründerservice gemeinsam mit dem Land Oberös-
terreich Beratungskosten, die bei der Erstellung von Businessplänen
entstehen.
Ist das Unternehmen einmal gegründet, dauert es oft nicht lange, bis
die ersten Schritte in fremde Märkte gewagt werden. „Dabei unterstüt-
zen die insgesamt 110 Stützpunkte der Außenwirtschaft Austria, durch
die wir mit Fachinformationen und Kontakten helfen können.“
Anmeldungen und Informationen: www.gruenderservice.at
Pinpoll
www.pinpoll.c
om