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Die Unternehmerstimmung im Land könnte besser sein, die Gründer lassen sich davon aber nicht 
beeindrucken. Sie sind vernetzt, engagiert und haben durch die 

heimische Erfolgsgeschichte von 

Runtastic ein Vorbild. Zu Besuch bei drei heimischen Start-ups, deren Geschäftsmodelle nichts gemeinsam 
haben, ihre Gründer aber schon – nämlich Innovation. Masters of Escape lässt seine Kunden einen 
Gefängnis-Ausbruch nachspielen, Cumulo hingegen verhindert virtuelle Einbrüche, Pinpoll will Online-
Abstimmungen revolutionieren.

Krakelige Schriftzüge zieren die Wän-
de, am Boden liegen Hanteln,  wenn 
die Gittertür ins Schloss fällt, breitet 
sich bei einigen Besuchern kurz ein 
unangenehmes Gefühl aus. Gefangen. 
Moment einmal – wer zahlt, um sich 

einsperren zu lassen, und wie lässt sich 
mit so einem Geschäftsmodell erfolg-
reich wirtschaften? Masters of Escape 
ist wohl eines der ungewöhnlichsten 
Start-ups in Oberösterreich. Eigentlich 
geht es auch nicht um das Einsperren, 
sondern darum, aus dem Gefängnis 

wieder auszubrechen. Gemeinsam mit 
anderen Mitstreitern, in weniger als 60 
Minuten und durch das Lösen von diver-

sen Rätseln, über die wir hier natürlich 
nichts schreiben können, um es den zu-
künftigen Ausbrechern nicht leichter zu 
machen. 

Live Room Escape nennt sich der Trend, 
der nun auch in Linz angekommen ist. 
Entstanden aus einem Computerspiel, 
bei dem es darum geht, schnellstmög-
lich aus Gebäuden auszubrechen, bau-
ten Fans auch in der Realität solche 
Räume nach, die in Asien seit einigen 

Jahren weit verbreitet sind. „Meine Frau 

ist Chinesin, sie war auf Heimaturlaub 
in Shanghai und hat dort die Escape-
Rooms entdeckt“, sagt Geschäftsfüh-

rer Rainer Rapp, „wir wollten das dann 
nach Linz bringen.“ Die Gründungs-
phase war nicht gerade einfach. „Room 
Escapes sind wenig bekannt, darun-
ter können sich viele nichts vorstellen, 
manche denken an Sudoku-Rätsel, 
andere wiederum glauben, das ist so 
etwas wie der Horrorfilm SAW in echt.“ 
Doch die vier Gründer sind kapitalstark 
und können das Projekt verwirklichen: 

„Gute Unterstützung gab es auch von 

der Wirtschaftskammer.“ Mittlerweile 
ist zum ersten Escape Room auch ein 
zweiter dazu gekommen, bei dem es gilt, 
eine chinesische Höhle zu erforschen. 
Die Aufgaben, mit denen die Besucher 
konfrontiert werden, sind nicht gerade 
leicht. Nur ein kleiner Teil der Grup-
pen bewältigt alle Aufgaben in weniger 
als 60 Minuten und ohne Hilfestellung. 

„Wir erleben immer wieder spannende 

Strategien, manche Besucher teilen die 
Aufgaben auf und arbeiten koordiniert 
zusammen, während bei anderen tota-
les Chaos herrscht“, sagt Rapp. 

Mittlerweile hätten auch zahlreiche Un-
ternehmen das Potential der Räume 
erkannt: Sie nutzen „Masters of Es-
cape“ zum Teambuilding. Gemeinsam 
aus dem Gefängnis ausbrechen – was 
könnte stärker zusammenschweißen?

Masters 

of Escape

www.master

sofescape.at