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VON AUSBRECHERN UND EINBRECHERN

World Hosting Days, Deutschland. Ed-
ward Snowden wird live zu Datensi-
cherheit interviewt, tausende Webhos-
ting-Experten aus aller Welt strömen 
von Stand zu Stand, um sich über die 
neuesten Entwicklungen der Branche 
auszutauschen und nach Innovationen 
am Markt zu suchen. 
Sie werden fündig:  

Ausgerechnet bei einem kleinen Start-
up aus Linz. „ Wir haben unser Produkt, 
Nimbusec, einem großen Publikum prä-
sentiert – und sind gleich mit mehr als 
200 interessierten Webhosting-Unter-
nehmen aus ganz Europa und Nordame-
rika zurückgekommen“, erinnert sich 
Alexander Mitter, Geschäftsführer von 
Cumulo. Was kann dieses Produkt? „Wir 
erkennen, wenn Webseiten angegriffen 

wurden und eine Gefahr für das ganze 
System sind“, sagt Mitter, „und zwar be-
vor Schaden entsteht“. Herkömmliche 
Virenscanner können das nicht, sie er-
kennen einen Angriff nur, wenn er schon 
bekannt ist. Das Problem:  Vor einem 

ernstzunehmenden Hackversuch wird 
der Programmcode meistens immer ver-
ändert. „Zwei Mal sieht man denselben 
Angriff in der Wildnis praktisch nicht“, 
sagt Mitter. Nimbusec hingegen erkennt 
schädliche Verhaltensmuster vom Pro-
grammcode selbst, ohne den Angriff zu 
kennen. Und das rund um die Uhr, auch 

wenn die IT-Abteilung frei hat. 

In den Weiten des Internets geht es tat-
sächlich immer rauer zu. „Die Angriffe 
auf Webseiten nehmen zu, es ist auch 
einfacher für die Hacker geworden, weil 

viele Webseiten nicht ausreichend ge-
wartet sind“, sagt Gründer Martin Le-
onhartsberger. Im Internet sind in den 
vergangenen Jahren zunehmend Mono-
kulturen entstanden: Durch Webhoster 
wie Wordpress kommen bei vielen Seiten 
idente Systeme zum Einsatz. Idente Sys-
teme bedeuten auch idente Sicherheits-
lücken – sehr zur Freude von Hackern. 

Auch die Motivation der Angriffe hat sich 
geändert. „Webseiten werden schon lan-
ge nicht mehr aus dem Grund gehackt, 
politische Nachrichten anzubringen“, 
sagt Mitter, „die Ressourcen eines Web-
servers sind Geld wert." Gehackte Web-
seiten verbreiten Viren oder der Angreifer 

versteckt eine Funktion im System, die 
monatelang unbemerkt alle Kundenda-
ten verschlüsselt. „Dann wird der Schlüs-
sel entfernt, das Unternehmen kann 
nicht mehr auf die eigene Kundendatei 

zugreifen und wird erpresst“, sagt Mitter. 
Erst vor kurzem hatte Cumulo mit so ei-
nem Fall zu tun, Unbekannte verlangten 
50.000 Euro von einem Schweizer Unter-
nehmen. 

Mittlerweile hat Cumulo fünfzehn Mitar-
beiter, Nimbusec hat sich zum Hauptpro-
dukt entwickelt, 2015 gewann man den 

Jungunternehmerpreis. Zu den Kunden 

zählen Unternehmen im Energiesektor, 
internationale Konzerne und eine politi-
sche Partei.  „Unser nördlichster Kunde 
sitzt in Finnland, unser westlichster in 
Brasilien, der größte in den USA“, sagt 
Mitter. 

REDAKTION_VALENTIN LISCHKA

FOTOGRAFIE_MARIO RIENER

Cumulo

 

Gründer Martin Leonhartsberger

www.cumul

o.at