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Wels

 

Welser Weihnachtswelt. Jahrelang hat 
man in Wels die Entwicklung verschlafen 
und war nicht konkurrenzfähig – sagt der 
Geschäftsführer der Welser Marketing 
und Touristik GmbH, Peter Jungreithmair. 

„Das war ein Niedergang über einen lan-

gen Zeitraum, wir hatten den Megatrend 
Weihnachtsmärkte nicht ausreichend ge-
würdigt, 2007 hat die Stadt beschlossen, 
dass ein neues Konzept her muss.“ Man 
gründete die Welser Christkind GmbH, die 
nicht nur Konzepte ausarbeiten, sondern 
auch die Kooperation mit dem Handel vo-
rantreiben sollte. „Wir haben den Handel 
integriert und auf eine gemeinsame Ver-
marktung gesetzt“, sagt Jungreithmair. 
Erster Punkt war der Markt am Stadtplatz, 
später kommt ein Bergdorf dazu, dann ein 
weiterer Hotspot beim Pollheimer Park, 
wo Besucher mit Tubes eine 40 Meter lan-
ge Schneerampe hinunterrutschen und 
Kinder nach dem „verlorenen Goldstaub“ 
des Christkinds suchen können. 

Weltrekord?

Dieses Jahr hat man die bisher größte 
Weiterentwicklung umgesetzt. In der neu-
en, acht Meter hohen Almdorfbühne aus 
Lärchenholz gibt es neben einer Büh-
nenfläche auch eine Panoramabar. Die 
eigentliche Attraktion befindet sich aber 
nicht in, sondern AUF der Bühne. „Dort 
soll das größte Christkind der Welt stehen, 
das ist auch unser Anspruch, weil wir uns 
als Zuhause des Christkinds sehen“, sagt 

Jungreithmair. Mehr als ein dreiviertel Jahr 

wurde an dem Projekt gearbeitet, damit 
wollte man den Weihnachtsmarkt auf die 
nächste Ebene heben und es ins Guiness 
Buch der Rekorde schaffen. Zudem sollen 
die Neuerungen ein Leuchtturmprojekt 
für die ganze Region sein. „Mir geht es 
darum, dass wir etwas schaffen, was viel-
leicht weit über die Grenzen von Oberös-
terreich und Österreich hinaus Beachtung 

finden wird“, sagt Jungreithmair. Auch der 
Ledererturm, ein Wahrzeichen der Stadt, 
soll mit tausenden LED-Lichtern erhellt 

werden. Trotzdem ist man bemüht, nicht 

zu amerikanisch oder kitschig zu werden, 

Weihnachtsmänner wird man in der Wel-
ser Innenstadt keine finden. „Wir bespie-
len ein ehrliches, traditionelles Thema, 
wo wir höllisch aufpassen müssen, dass 
wir das nicht vergewaltigen. Andererseits 
muss man natürlich immer wieder neue 
Akzente setzen, das ist ein Spagat“, sagt 

Jungreithmair. 

Eine Million Besucher 

Die Stadt überlässt nichts dem Zufall – 
auch der Erfolg der Märkte lässt sich 
genau messen. Seit einigen Jahren ist 
man im Besitz eines modernen Frequenz-
messers, der an zwei Punkten in der Fuß-
gängerzone genaue Zahlen ermittelt. „Im 
vergangenen Jahr hatten wir etwa 831.000 
Besucher, diesmal sollen es bis Ende De-
zember mehr als eine Million sein“, sagt 

Jungreithmair. Diese bringen einiges an 

Wertschöpfung nach Wels: 2014 setzte 
der Handel im gesamten Stadtgebiet zur 
Weihnachtszeit etwa 100 Millionen Euro 
um. 

In Wels soll das größte 

Christkind der Welt stehen, 

das ist auch unser Anspruch, 

weil wir uns als Zuhause des 

Christkinds sehen.

PETER JUNGREITHMAIR

Geschäftsführer, 

Wels Marketing und Touristik