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Was dem Geschäftsführer des BFI Oberösterreich im Moment durch den Kopf geht? 
Wie die Zuwanderungswelle eine Chance für die Wirtschaft unseres Landes sein kann, 
warum man das Arbeitsleben als „Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel“ sehen sollte und wie 
man Käse selbst produziert.

GEDANKEN.SPRUNG

mit Christoph Jungwirth

Was ich meinen beiden Söhnen

für ihre Karrierepläne rate.

Ganz konsequent in Ausbildung, 
Beruf und Freizeit  an dem dran 
bleiben, was Freude macht, dem 
nachgehen was neugierig macht, 
das tun, was sie erfüllt.  Alles an-
dere ergibt sich von selbst.

Was ich zuletzt gelernt habe.

Käse machen in einer Ausbildung 
für bäuerliche Direktvermarkter 

– seither produziere ich aus der 

Milch, die ich von einem befreun-
deten Landwirt bekomme,  immer 
wieder Camembert, Roquefortkäse 
und Mozzarella.

Der beste Ratschlag, den 

ich je bekommen habe.

Das Arbeitsleben als „Mensch-
ärgere-dich-nicht-Spiel“ zu sehen 

– manchmal wird man „geschmis-

sen“ und kann wieder von vorne 
beginnen, man darf darauf vertrau-
en, dass sicher wieder ein Sechser 
kommt und hin und wieder gewinnt 
man. Eine Sichtweise, die sehr 
entspannt.

Meine Verbesserungsvorschläge für das 

Österreichische Bildungssystem.

Eine gemeinsame Schule bis zum 14. Lebensjahr mit adäquaten ganztägigen 
Angeboten. Und das in Schulen, die gut ausgestattet aber autonom agieren 
können. So könnte ein Rahmen entstehen für Schwerpunktsetzungen, Steu-
erung der Qualität in den Lehrerteams sowie individuelles (jeder nach seinen 
Begabungen, Interessen und Fähigkeiten), aber auch projektbezogenes, 
ganzheitliches Lernen.

Aktuelle Herausforderungen für das BFI.

Erstens: Durch Sprach- und Fachqualifikation für Flüchtlinge aus der 

Zuwanderungswelle, die manche als Belastung erleben, eine Chance für un-

sere Gesellschaft und Wirtschaft zu machen, indem wir viele Fachkräfte ge-

winnen, die sich zu unser aller Vorteil in Oberösterreich einbringen können.

Zweitens: Qualifikationen und Weiterbildungen im Umfeld von Industrie  4.0 

– wir beschäftigen uns damit und machen dies zum Thema unserer jährli-

chen Fachtagung Perspektiva 2015, Motto: „Bildung und Arbeit 4.0 – wie wir 
lernen und arbeiten werden“.

REDAKTION_SUSANNA WURM

FOTOGRAFIE_MARIO RIENER

Welches Ihrer Talente schätzen Sie am meisten?

Ich weiß nicht, aber zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr möchte ich meine 
Gelassenheit weiterentwickeln.

Wo würden Sie gerne wohnen, wenn nicht in Oberösterreich?

...  Berlin oder Sarajevo – zwischen den beiden Städten kann ich mich nie 

entscheiden.