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Wer sich selbstständig machen möchte, braucht Mut. Und die 

Bereitschaft, sich von anderen Rat zu holen. Darüber sind sich 

Bernhard Aichinger, Corinna Lindinger und Christoph Heumader einig. 

Sie wissen, wovon sie reden, schließlich sind sie selbst erfolgreiche 

Unternehmer, die schon Herausforderungen wie Gründung 

oder Nachfolge gemeistert haben. Diese Erfahrungen wollen sie 

weitergeben – als 

neuer Vorstand der Jungen Wirtschaft (JW). 

DIE MUT-MACHER

Klar, es gibt viele Risiken, die man tra-
gen muss, wenn man ein Unternehmen 
gründet. Das Bild mit den Zugschienen 
ist eigentlich ganz treffend – denn wer 
den Weg in die Selbständigkeit wagt, 
läuft gewissermaßen auch Gefahr, 
überrollt zu werden. Etwa vom bürokra-
tischen Aufwand, schwierigen Rahmen-
bedingungen, von der Konkurrenz oder 
dem ständigen Zeitdruck. Womöglich 
steigt man auch in den falschen Zug ein, 
verpasst die Haltestelle, entgleist oder 
weiß der Teufel, was alles passieren 
kann. Bernhard Aichinger wusste das. 
Und trotzdem war für ihn immer schon 
klar, dass er eine eigene Firma gründen 
möchte. Was er auch im zarten Alter 
von 21 Jahren tatsächlich umsetzte – er 
spezialisierte sich auf das Erstellen von 
Websites und Online-Shops für Firmen-
kunden. Fünfeinhalb Jahre später hat 
er mit „E-conomix“ schon ein großes 
Stück Erfolgsgeschichte geschrieben. 
Das alleine reicht ihm aber nicht – er 
möchte auch andere dabei unterstüt-
zen, so mutig zu sein wie er, denn „ich 
will Oberösterreich für Jungunterneh-
mer wieder attraktiv machen. Und ich 
glaube, ich kann gut vermitteln, dass es 

REDAKTION_SUSANNA WURM

FOTOGRAFIE_JASMINA RAHMANOVIC

ter eines Sohnes. Um die 60.000 Arbeits-
plätze stünden dabei auf dem Spiel. Ein 
Übernahmeprozess sei aber kein Kin-
derspiel, so Lindinger. Deshalb fordert 
sie Förderungen für Berater, die einen 
Übernahmeprozess begleiten. „Gerade 
in Familienbetrieben dominieren ja oft 
die Emotionen, deshalb braucht es da je-
manden, der einem zur Seite steht.“

Jungunternehmern zur Seite stehen und 

sich für deren Anliegen einsetzen, das 
sind auch die Hauptaufgaben der JW. 

„Wir sind der Staubwedel für die Oberös-

terreichische Wirtschaft“, sagt Bernhard 
Aichinger. Und Staub gebe es jede Menge 
zu beseitigen. Etwa den schweren Zu-
gang zu Finanzierungsmitteln, überbor-
dende bürokratische Aufwände, zu we-
nige Kinderbetreuungsangebote, damit 
Selbständige ihre Kinder zum Beispiel in 
den Ferien gut betreut wissen und auch 
die hohen Kosten bei der Einstellung des 
ersten Mitarbeiters. „Man muss die Leis-
tung beim ersten Mitarbeiter eigentlich 
verdoppeln – deshalb ist es mir wichtig, 
die Einstellung des ersten Mitarbeiters zu 
fördern, etwa mit der Senkung der Lohn-
nebenkosten. Das würde einen Beschäf-

Spaß macht, selbständig zu sein, auch 
wenn viele Rahmenbedingungen noch 
wesentlich verbessert werden müssen.“   

Die Weichen stellen

Die Hürden einer Unternehmensgrün-
dung kennt auch Christoph Heuma-
der. „Zu Beginn meiner Selbständigkeit 
musste ich mich erst einmal behaupten. 
Was bedeutet schon ein selbständiger 
IT-Consultant mehr am Markt? Nicht viel. 
Ein Fehler, den es zu vermeiden gilt, ist, 
sich nur von ein paar wenigen, großen 
Kunden abhängig zu machen“, sagt der 
Freistädter, der sich vor allem für Neu-
gründer, Start-ups und Einpersonenun-
ternehmer (EPU) einsetzen möchte. 

Neben den zwei IT-Experten macht Co-
rinna Lindinger, Geschäftsführerin des 
Werkzeugbau-Unternehmens TFM, das 

JW-Vorstandsteam komplett. Nachdem 

sie selbst den Betrieb ihres Vaters über-
nommen hat, ist sie vor allem für den 
Bereich Nachfolge die beste Ansprech-
partnerin. „Bis 2023 sind es fast 7000 
Betriebe, die zur Übernahme bereit ste-
hen“, sagt die Unternehmerin und Mut-

Ich möchte ordentlich Gas 

geben und frischen Wind 

reinbringen.

BERNHARD AICHINGER
Landesvorsitzender, JW OÖ