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Misserfolgen stehen sie aber schnell 
mal alleine da, werden ignoriert oder 
sogar öffentlich kritisiert. Das kennt 
man auch aus der Wirtschaft – wie 
schafft man es in einer Krise, selbst-
bewusst zu bleiben und nicht an sich 
selbst zu zweifeln?

KNAUSS_Indem man sich persönlich Zie-
le für sich selbst setzt, und nicht für an-
dere. Ich glaube, dass viele Menschen zu 
sehr auf ihr Umfeld schauen, darauf, was 
über sie geredet wird. Viele Menschen 
trauen sich nicht, gewisse Dinge zu ma-
chen, weil sie Angst davor haben, zu ver-
lieren, oder dass jemand was Schlechtes 
über sie sagen könnte. Das war bei mir nie 
so. Wenn ich etwas tun will, dann probier 
ich es einfach. Wir beschäftigen uns viel 
zu sehr damit, was andere von uns denken.

Stichwort Erfolg – dein Spitzname war 

„Hundertstel-Hansi“, weil du so oft um 

wenige Hundertstelsekunden Goldme-
daillen verpasst hast. Ärgert dich das 
heute noch?

KNAUSS_Ab und zu habe ich schon noch 
diese Momente, wo ich mir denke, warum 
hab ich damals nicht gewonnen? Aber 
es wird schon seinen Grund gehabt ha-
ben. Ich bin zufrieden, sportlich gesehen 
macht es mich richtig glücklich, dass ich 
in drei Disziplinen gewinnen konnte.

Diese Siege sind schon lange her, 
genauso wie deine aktive Karriere 

als Sportler, abgesehen von deiner 

Tätigkeit als Kamerafahrer. Sportler 

sind als Werbeträger und Testimoni-
als beliebt, meist aber nur bis zum 
Rücktritt, nur wenigen gelingt es so 
wie dir, auch nach der Karriere noch 
so erfolgreich zu sein. Warum?

KNAUSS_Ich habe immer darauf ge-
schaut, dass die menschliche Basis 
stimmt, und dass ich für Produkte werbe, 
die zu mir passen. Ich bin überzeugt da-
von: Wie man in den Wald schreit, so hallt 
es auch zurück. 

Wie sieht heute ein typischer Tag im 

Leben von Hans Knauß aus?

KNAUSS_Das ist sehr unterschiedlich. 
Normalerweise stehe ich gegen sieben 
Uhr auf, frühstücke dann ausgiebig, da-
nach check ich meist meine E-Mails und 
telefoniere eine Stunde. Später wird trai-
niert, gegen Mittag hole ich meine Kinder 
von der Schule ab, wenn ich in Schlad-
ming bin. Einmal am Tag möchte ich mit 
ihnen zumindest etwas machen, das ist 
mir sehr wichtig. Das funktioniert natür-
lich nicht immer, wenn ich auf Reisen bin. 
Meine Tage haben selten den gleichen 
Rhythmus, darüber bin ich total froh. Vor 
einem „9 to 5-Tag“ hätte ich ein bisschen 
Angst. Gerne arbeite ich mal für Wer-
bespots einige Tage durch, danach geht 
man es dann wieder etwas lockerer an. 

WARTEN AM SKILIFT – BALD VERGANGENHEIT?

Kürzere Wartezeiten beim Lift in Skigebieten, auf Events, Messen und Ver-

anstaltungen oder in Freizeitparks: Das Linzer Startup QGO  hat ein System 

entwickelt, mit dem Besucherströme analysiert werden können. „Auf Pisten 

bekommen die Skifahrer etwa Informationen, wo die kürzesten Anstellzeiten 

und geringsten Pistenauslastungen sind, andererseits kann das Skigebiet 

mit diesen Informationen die Besucher gezielt lenken, die Unfallhäufigkeit an 

den Pisten reduzieren, zukünftige Bauvorhaben besser planen und wichtige 

Statistiken abrufen“, sagt Jakob Schröger von QGO. Wie funktioniert das? 

„Das System ist kamera-basiert. Über die Kameras können wir die Besucher-

ströme und Anstellzeiten analysieren und Informationen dementsprechend 

verwalten“, sagt Schröger. Momentan ist das System in Skigebieten etwa in 

Sölden, den Dolomiten und in der Slowakei im Einsatz. Zukünftig will man 

versuchen, das System noch umfangreicher zu gestalten, sodass in Zukunft 

auch Freizeitparks, Snow-Parks, Restaurants und andere Locations analysiert 

werden können. Mittlerweile ist die Erfindung in mehreren Ländern Europas 

im Einsatz. „In Zukunft wollen wir noch internationaler werden“, sagt Schröger.  

www.queue-go.com

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