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Rund 260.000 Menschen arbeiten in Österreich am Bau. Wir haben einigen davon bei der viertgrößten
Baufirma Österreichs – der Firma Habau – über die Schultern geschaut. Ein Erfahrungsbericht über
Aufgaben und Herausforderungen im
Hoch- und Tiefbau. Und die Erkenntnis, dass es ein gutes Zeichen
ist, wenn von der Baustelle wenig zu hören ist.
VOM CONTAINERLEBEN, TRICHTERN
UND FALSCHEN WITTERUNGEN
7:00 UHR_In einer riesigen Baugrube an
der Donaulände in Linz sind bereits drei
Bagger im Einsatz. Die Lastwägen stehen
bereit. Die Baugeräte wirken in der riesi-
gen Baugrube wie Spielzeuge. Später er-
klärt Projektleiter Andreas Humer, dass
die Grube mit 3.000 Quadratmetern etwa
die Größe eines halben Fußballfeldes hat.
Es wird zwölf Meter tief gegraben. Das er-
gibt Aushub-Material für 3.900 LKW-Fuh-
ren. Bis Februar 2017 baut die Firma Ha-
bau an der Donaulände gegenüber dem
Brucknerhaus die Oberbank-Zentrale mit
drei Tiefgaragenebenen und sechs Stock-
werken. Und obwohl außer einem großem
Loch in der Erde davon noch gar nichts
zu sehen ist, beschäftigt sich Projektleiter
Humer gerade mit den Jalousien für die
Fassadenelemente, die als nächstes be-
stellt werden müssen. „Ich bin den Bau-
arbeiten immer mindestens ein halbes
Jahr voraus“, erzählt Humer an seinem
Arbeitsplatz im Baucontainer neben der
Baustelle.
Konfliktpotential auf
Baustellen
Der Projektleiter wandert mit seinem Bau-
container von Baustelle zu Baustelle. Ak-
tuell betreut er von der Donaulände aus
auch die Erweiterung der Produktionshal-
le bei der Firma Tannpapier in Traun. Die
wichtigsten Arbeitsgeräte für Humer sind
das Telefon und das E-Mail-Postfach. Die
neuen Kommunikationsmittel seien auch
mitverantwortlich, dass früher fast dop-
pelt so lange gebaut wurde. Humer ver-
gleicht seine Aufgaben mit der Funktion
eines Trichters: „Bei mir wird oben alles
eingefüllt und ich verteile die Aufgaben
dann an viele verschiedene Stellen. Ver-
teile ich falsch, bleibt alles stecken.“ Für
die Oberbank-Baustelle hat er zu Beginn
vier Ordner voll mit Plänen und Kalkulati-
onen bekommen, die nun griffbereit hinter
seinem Schreibtisch stehen. Die Erstel-
lung dieser Ordner ist wiederum Aufgabe
von Peter Haas, Geschäftsbereichsleiter
REDAKTION_SABRINA KAINRAD
ART DIRECTION_ALEXANDRA AUBÖCK
FOTOGRAFIE_MARIO RIENER