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auch bei der Wahl eines Hundes.“ An-
schober lacht und die erste schnelle
Antwort lautet: „Meine Haare sind kür-
zer.“ Dann ist ihm aber die Feststellung
wichtig, dass es der Hund seiner Part-
nerin und ihm gemeinsam ist und er
überlegt wegen der Ähnlichkeiten: Agur
habe sich toll entwickelt, sei ausgegli-
chen, gehe positiv auf alle zu und An-
schober „versuche auszugleichen, Brü-
cken zu bauen, nicht zu polarisieren,
sondern das Gemeinsame – zumindest
mit zwei Fraktionen – zu suchen“. Und
die Feststellung des Biologen, dass bei
Hund und Herrl eine gegenseitige Stim-
mungsübertragung stattfinde, erklärt
Anschober damit, dass Agur ihn inso-
fern auf eine sehr positive Art und Wei-
se beeinflusse, als es ein „total guter
Ausgleich ist“, etwa nach einem langen
Arbeitstag um Mitternacht heimzukom-
men und noch draußen eine große Run-
de zu gehen, um den Kopf freizubekom-
men. Für Agur ging es als Ausgleich
nach dem Fotoshooting in die Donau._
können, dass man so viel verwirklichen
kann in der Politik. Jedem, der Engage-
ment hat und etwas verändern möchte
in unserer Gesellschaft, kann ich nur
empfehlen, in die Politik zu gehen.“ In
der Öffentlichkeit würde das oft anders
ausschauen, weil eher die Negativ-
Botschaften öffentlich sichtbar werden.
Aber die Grünen hätten Oberösterreich
innerhalb der letzten zwölf Jahren in
vielen Bereichen zu einer Modellregi-
on in Europa gemacht: „Wir haben das
sauberste Stahlwerk der Welt, wir sind
bei der Abfallpolitik die Nummer Eins
in Europa, bei der Energiewende eine
der Modellregionen Europas – nirgend-
wo in Europa gibt es so viele Jobs wie
bei uns. Wenn man konsequent an The-
men dran ist, dann lässt sich unglaub-
lich viel in der Gesellschaft verändern.“
Als „Herzstück der Regierungsarbeit“
in der nächsten Legislaturperiode
nennt Anschober das Bildungsthe-
ma. Oberösterreich soll Bildungsland
Nummer Eins werden – gemeinsam
mit den westlichen Ländern wolle man
auf Bundesebene die Bildungsreform
durchbringen.
Kein Schreibtisch-Politiker
Der
Grünen-Landesrat
will
die
schwarz-grüne Zusammenarbeit nach
der Landtagswahl fortsetzen. Die ÖVP
hat sich noch nicht festgelegt und daher
warnt Anschober: „Jeder der Schwarz-
Grün will, muss diesmal Grün wählen,
weil sonst wacht er möglicherweise mit
der FPÖ auf.“ Wenn die Grünen stark
dazugewinnen, ist sich Anschober zu
„99 Prozent sicher, dass Schwarz-Grün
fortgesetzt wird.“ 100.000 Stimmen
sind das Wahlziel – bei der letzten Wahl
2009 waren es 78.569.
Die großen Zuwächse der FPÖ erklärt
Anschober mit deren Stimmungsma-
che, dem Auseinanderdividieren der
Gesellschaft und dass dies zunächst
einmal die einfachste Antwort sei. Die
Grünen wollen aber das Gegenteil – ein
Miteinander in der Gesellschaft und
mittlerweile würden die Leute spüren,
dass ein Auseinanderdividieren keine
Zukunftsperspektive sei, sondern dass
man die Probleme nur miteinander lö-
sen könnte. „Wenn wir den Mut haben,
einen aufrechten Gang an menschlicher
Politik zu gehen, dann wird es auch ge-
lingen, dass die Bäume der FPÖ nicht in
den blauen Himmel wachsen.“ In Ober-
österreich sei auf Initiative der Grü-
nen die Gesetzgebung gemeinsam mit
Schwarz und Rot verbessert worden,
um menschenwürdige Unterkünfte für
Asylanten zu schaffen. Nur die FPÖ hat
nein gesagt: „Sie will gar keine Lösun-
gen, weil sie davon profitiert, wenn es
zu keinen Lösungen kommt – das kann
nicht Politik sein.“ Generell sei auch
die Stimmung in der Bevölkerung zum
Thema Asyl viel positiver als sie medial
dargestellt oder von manchen Parteien
kommuniziert werde. Anschober disku-
tiere sehr viel mit den Menschen vor Ort
– „ich bin ja kein Schreibtisch-Politiker.“
Was den Mensch Rudi Anschober mit
seinem Hund verbindet, wollten wir
zum Schluss noch wissen. Denn der
Verhaltensforscher und Biologe, Kurt
Kotrschal, sagt: „Gleich und Gleich
gesellt sich gern. Dieses Prinzip gilt
In der Politik muss man
sehr aufpassen, dass man
beide Füße am Boden behält
– die Gartenarbeit ist für mich
persönlich eine Verwurzelung.
RUDI ANSCHOBER
Landesrat OÖ, Resort Umwelt, Energie,
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