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Jahr zu Jahr immer wahrnehmbarer wer-

den. 

Durch den demographischen Wandel 
wird man aber zum Beispiel den hohen 
Bedarf an Fachkräften nicht mehr nur 
mit Inländern abdecken können. 

HAIMBUCHNER_Man muss aber auch 
sehen: Pro Jahr verlassen 20.000 gut aus-
gebildete Arbeitskräfte Österreich. Da stel-
le ich mir schon die Frage: Sollen wir uns 
nicht zuerst einmal darum kümmern, dass 
wir die Leute, die Österreich verlassen – 
gut ausgebildete Arbeitskräfte – behalten? 
Gleichzeitig kommen 30.000 unqualifizierte 
Einwanderer jährlich nach Österreich. Das 
sind aber keine Facharbeiter, das sind Leu-
te, die Mindestsicherungsempfänger wer-
den und den Sozialstaat belasten. Wir sind 
ein Schlaraffenland geworden für Leute, 
die nichts leisten wollen. Ich frage mich, 
warum gehen die Leute nicht nach Lett-
land, Estland, Litauen, Portugal, Marokko 
oder in die Slowakei? Warum kommen sie 
zu uns? Weil sie Österreich als Sozialamt 
der Welt sehen. Was die Facharbeiter be-
trifft: Wir haben zwar kein Einwanderungs-
gesetz, aber wir haben entsprechende 
Möglichkeiten in der Niederlassungsfrei-
heit, wo Facharbeiter ganz legal nach Ös-
terreich kommen können. Man muss aber 
ehrlich sagen, dass es für einen Fachar-
beiter schwieriger ist, nach Österreich zu 
kommen als für einen Wirtschaftsflücht-
ling. Da gibt es ein totales Missverhältnis. 
Ein Großteil der Leute, die zu uns kommen, 
sind ganz klar keine Facharbeiter, sondern 
unqualifizierte Wirtschaftsflüchtlinge. Die 
gut Qualifizierten dieser Welt gehen dort 
hin, wo es ein entsprechend liberales Steu-
ersystem gibt. Sie gehen dort hin, wo sie 
gut verdienen können: USA, Kanada, Neu-
seeland, Australien. Die kommen aufgrund 
des Steuersystems und der Rahmenbedin-
gungen nicht zu uns. Unser Sozialstaat, so 
wie er jetzt ist, wird uns in den Ruin treiben.  

Josef Pühringer sagte in einem ORF-

Interview zum Asylthema: „Es ist ärger-
lich, dass da einige in der Luxuszone 
sitzen, zuschauen, nichts tun und den 
politischen Erfolg ernten.“ Ein kleiner 
Seitenhieb an die FPÖ. Was entgegnen 
Sie ihm?

HAIMBUCHNER_Die FPÖ hat schon im-
mer auf die Problematik hingewiesen, 
die jetzt akut geworden ist. Die jahrelan-
ge politische Arbeit, die davor geleistet 
wurde, ist der Grund, warum die FPÖ die 
einzige Partei ist, die eine glaubwürdige 
Linie vertritt und darum vertrauen die 
Menschen heute der FPÖ in dieser Frage. 
Denjenigen, die jetzt noch immer nicht 
verstehen, wo die Probleme und Anliegen 
der Menschen liegen und die jetzt erst be-
ginnen müssen, Lösungen zu suchen, sei 
ins Stammbuch geschrieben: Am Abend 
wird der Faule fleißig! Vom Nichts-Tun hat 
noch keiner Erfolge eingefahren. Die FPÖ 
hat sich durch harte Arbeit und gegen vie-
le Anfeindungen als einzige glaubwürdige 
Kraft auf diesem Gebiet etablieren können, 
auch wenn das die Ratlosen in der Asylfra-
ge nicht wahrhaben wollen. 

Sie würden also gern einige Gesetze 
ändern. Als Naturschutzlandesrat 
kennen Sie die Gesetze der Natur – wel-
ches dieser Gesetze könnte man für die 
Gesellschaft umlegen?

HAIMBUCHNER_Also ich würde es ein-
mal so sagen: Es ist logisch, dass Was-
ser talwärts rinnt, aber es gibt auch Fi-
sche, die gegen den Strom schwimmen. 
Genau diese Fische gehen mir aber in 
der Politik ab – viele Politiker lassen 
sich im Strom treiben, in einer Art Wohl-
fühlblase, die man dann den Menschen 
einredet, obwohl die Realität anders 
ausschaut. 

Schwimmen Sie denn gegen den Strom?

HAIMBUCHNER_Ich bin zwar kein Fisch, 
sondern Löwe, aber ja, ich sehe mich 
schon als einen, der gegen den Strom 
schwimmt und das macht mir auch nichts 
aus. 

Ein gegen den Strom schwimmender 
Fisch, der auch brüllen kann?

HAIMBUCHNER_Ja, manchmal muss 
man auch brüllen._

Zur Person

geboren am_12. August 1978 in Wels

Familie_verheiratet

 

Ausbildung_Studium der Rechtswissenschaften an der JKU

berufliche Laufbahn_Rechtsanwaltsanwärter in einer Kanzlei in Thalheim 
bei Wels / seit 2003 Mitglied des Gemeinderates der Gemeinde Steinhaus / 

2003 – 2005 Bezirksparteiobmann-Stellvertreter der FPÖ Wels-Land / seit 2005 
Bezirksparteiobmann der FPÖ Wels-Land / seit 2008 Landesparteiobmann-
Stellvertreter der FPÖ OÖ / 2009 Spitzenkandidat der FPÖ zur OÖ 
Landtagswahl / seit Oktober 2009 Landesrat für Natur- und Landschaftsschutz, 
Wohnbauförderung und Sparkassen