124
Wir haben regionale, nationale
und internationale Präsenz, das
heißt, wir decken den Bedarf
aller Sponsoren ab und haben
damit eine sehr gute Plattform.
SANDRA REICHEL
Turnierdirektorin, Generali Ladies
PETER MICHAEL REICHEL_Diese acht
Personen treffen weltweite Entschei-
dungen – das heißt, es gibt keine die-
ser Entscheidungen, welche nicht über
meinen Schreibtisch geht. Wir dis-
kutieren die Regeln der Turniere, wie
die Turniere dotiert sind, welche Spie-
ler welche Rechte für welches Turnier
haben, treffen Entscheidungen zur
Vermarktung und den Verkauf der Me-
dienrechte. Zum Beispiel haben wir ge-
rade den historisch größten Mediendeal
über 525 Millionen Dollar abgeschlos-
sen. Das unterstreicht, dass Tennis die
wichtigste Sportart der Frauen über-
haupt ist. Es gibt weltweit keine Sport-
art, die so bedeutend ist. Das geht in
Österreich immer ein wenig unter, weil
hier der Frauensport keinen so hohen
Stellenwert hat.
Wie funktioniert das Zusammenspiel
Vater und Tochter?
PETER MICHAEL REICHEL_Ein Famili-
enbetrieb kennt keine Arbeitszeit. Das
heißt, wir sind nicht nur acht Stunden
im Büro, sondern diskutieren, analysie-
ren und arbeiten privat weiter. Wir ha-
ben ein blindes Verständnis füreinander.
SANDRA REICHEL_Nach einem Termin
sind wir uns eigentlich immer zu 99
Prozent einig. Schwieriger ist hingegen
das Thema Umsetzung ... mein Vater
hat definitiv mehr Ideen, als abgearbei-
tet werden können
(lacht). Dann muss
ich schon manchmal sagen, es geht
einfach nicht mehr. Aber das Wichtigste
ist das blinde Vertrauen – das gibt mir
schon eine irrsinnige Kraft und Selbst-
vertrauen. Auch wenn ich mal einen
Fehler gemacht habe, mein Vater hat
mich nie getadelt, sondern immer mo-
tiviert, es das nächste Mal besser zu
machen. Ich habe meinen eigenen Weg
finden und gehen dürfen.
PETER MICHAEL REICHEL_Man muss
natürlich schon sagen, dass sich unse-
re Wege in den letzten zwei, drei Jahren
insofern geteilt haben, weil ich andere
Aufgaben übernommen habe. Sandra
ist der Tennisboss, sie macht alles. Und
ich komme dann wieder heim von Chi-
na, England oder Amerika und nehme
Ideen mit. So ergänzen wir uns gut.
Sie haben vieles erreicht. Hat man da
nicht irgendwann genug?
PETER MICHAEL REICHEL_Oh, ich habe
noch viele Ziele! Linz zu festigen und
über Innovationen noch besser zu ma-
chen zählt sicher dazu. Auch die Inter-
nationalisierung unseres Unternehmens