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In der Baubranche ist die Stimmung aktuell nicht zum Zurücklehnen, so Karl Hasenöhrl. Doch Zeit zum 
Zurücklehnen hatte der Unternehmer ohnehin nie. Der Einstieg ins 

Familienunternehmen musste ohne 

Vorbereitung klappen. Die Firma im Tief- und Straßenbau wuchs rasant. Mittlerweile arbeiten rund  
400 Mitarbeiter an vier Standorten. Umso wichtiger ist für Hasenöhrl, daneben den richtigen Ausgleich  
zu finden.

WIE SICH SCHOTTER UND 

WALD VERBINDEN LASSEN

Karl Hasenöhrl war 21 Jahre alt, hatte 
die HTL für Tiefbau abgeschlossen und 
den Bundesheerdienst gerade hinter 
sich gebracht. Dann wollte er eigentlich 
ein Studium beginnen. Statik und Bau-
ingenieurwesen hätten ihn interessiert. 
Doch dafür war plötzlich keine Zeit mehr: 
Sein Vater wurde schwer krank und Ha-
senöhrl stieg auf Wunsch der Eltern als 
jüngster Mitarbeiter in das gleichnamige 
Familienunternehmen ein. „Ich habe mit 
21 Jahren eine Firma mit 80 Mitarbei-
tern ohne Vorwissen geleitet“, sagt Karl 
Hasenöhrl. Es war ein Vollzeitjob von 
Montag bis Sonntag mit bis zu vierzehn 
Stunden täglich. Die eigenen Mitarbeiter 
sorgten sich um ihren Arbeitsplatz und 
waren dementsprechend froh über den 
jungen Chef. „Aber in der Baubranche bei 
den Kunden mit 21 akzeptiert zu werden, 
war nicht ganz einfach“, erinnert sich der 
mittlerweile 52-jährige Unternehmer an 
seine Anfangszeit. 

REDAKTION_SABRINA KAINRAD

ART DIRECTION_ALEXANDRA AUBÖCK

FOTOGRAFIE_MARIO RIENER

ILLUSTRATIONEN_ALEXANDRA AUBÖCK

Viele Geschäftsbereiche

Seit dem Einstieg von Karl Hasenöhrl im 

Jahr 1981 in das Unternehmen mit Fir-

mensitzen in Enns und St. Pantaleon im 
Bezirk Amstetten, nahe der Donau an der 
oberösterreichischen-niederösterreichi-
schen Grenze, hat sich viel getan. 1962 
fing sein Vater Otto Hasenöhrl mit der 
Kieserzeugung in St. Pantaleon an und 
errichtete ein Betonwerk. Aktuell gibt es 
drei weitere Standorte in Linz, Freistadt 
und Sierning mit jeweils einem Beton-
werk, außerdem sieben Schottergruben, 
einen Steinbruch und eine Asphaltmisch-
anlage. „Wir sind Zulieferer im Hochbau 
und mittlerweile selbst im Tiefbau tätig.“ 
Weiters macht Hasenöhrl Erdbau- und 
Abbrucharbeiten, besitzt eine Baurest-
stoff-Aufbereitungsanlage und ist in der 
kommunalen Müllentsorgung aktiv. Ha-
senöhrl übernahm 1992 die Mehrheit der 
Firmenanteile von seinen Eltern, 1996