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Umbauten, Zubauten und Sanierungen markieren nicht nur einen neuen Abschnitt in der 
Unternehmensgeschichte, sie stellen die Geschäftsführung und Mitarbeiter auch vor Herausforderungen. 
Besonders sensibel ist es in der Hotellerie, wo Gäste keinesfalls gestört werden dürfen. Ein Besuch im 
Hotel Guglwald zeigt, wie das funktioniert. 

RE(VIT)ALISIERTE (T)RÄUME

Ein Pärchen badet im Pool, ein Mann 
liegt auf einem Liegestuhl und blättert 
entspannt in einer Zeitung. Das Wasser 
im künstlich angelegten Teich schlägt 
kleine Wellen. Was die Gäste nicht mit-
bekommen: Nur wenige Meter entfernt, 
im dritten Stock des Hotels Guglwald ist 
es weniger besinnlich. Hektisch werden 
Wände herausgerissen,  zwei Arbeiter 
tragen vorsichtig einen Spiegel in ein 

Zimmer, es wird geschraubt und gehäm-

mert, der Boden ist mit Kartons abge-
deckt. Der Umbau ist in vollem Gange, 
die Besucher dürfen davon natürlich 
nichts mitbekommen. Wie funktioniert 
das? „Für die ganz groben Arbeiten 
muss man den Betrieb natürlich zu-
sperren, Fliesenschneiden während der 
Gast im Wellnessbereich liegt, das geht 
nicht“, sagt der Geschäftsführer des Ho-
tels, Alexander Pilsl. Mittlerweile ist es 
einige Wochen her. Elf Tage hatte man 
geschlossen, um die Ausfallszeit gering 
zu halten, wurde auf Hochdruck gear-
beitet. Insgesamt dauerte der Umbau 
nur 23 Tage. „Die Arbeiter und Handwer-
ker sind jeden Tag viele Stunden auf der 
Baustelle gewesen, wir arbeiteten mit 
Unternehmen zusammen, die wir schon 
jahrelang kennen und würden auch nicht 

tauschen“, sagt Pilsl. Jeder verlorene 

Tag, an dem die Zimmer nicht zur Verfü-

gung stehen, bedeutet Umsatzeinbußen 

– und wollte man minimieren. 

„Die logistischen Herausforderungen bei 

Umbauten im Gewerbebereich sind be-
sonders hoch“, weiß Gerald Auböck, Ge-
schäftsführer von Auböck Bau, zu deren 
Kernbereichen auch der Industriebau 
gehört. „Jeder verlorene Tag kann ei-
nen massiven Verlust ausmachen. Um  
Unterbrechungen zu vermeiden, wird 
deswegen auch oft in der Nacht gear-
beitet“, sagt er. Weitere Anforderungen 
ergeben sich durch den Schutz der rest-
lichen Bereiche rund um die Baustel-
le – besonders sensibel ist das im Le-
bensmittelhandel. Aktuell sei die Lage 
am Markt gut – bei Umbauten und Sa-
nierungen. „Durch die Wirtschaftslage 
und aktuelle Unsicherheiten entstehen 
weniger Neubauten, dafür werden eher 
die bestehenden Bereiche adaptiert“, 
sagt Auböck.

Ständige Investitionen

Besonders herausfordernd für die Ho-
telbranche: Um ständig neue Gäste 

REDAKTION_VALENTIN LISCHKA

FOTOGRAFIE_MARIO RIENER