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wird. Ein Großteil der Teuerungen ist 
auf Seiten der Haustechnik passiert.“ 
Steigende Baukosten beobachtet auch 
Konsumentenschützer Gerhard Augus-
tin. Als Faustregel gilt, dass die Eigen-
mitteln zwischen 20 und 40 Prozent der 
Gesamtkosten betragen sollten. Beim 
Kredit empfiehlt Augustin, dass die 
Rückzahlung nicht mehr als ein Drittel 
vom gesamten Haushaltseinkommen 
inklusive aller Beihilfen ausmachen 

soll. Außerdem ist die beste Pensions-
vorsorge, schuldenfrei in die Pension zu 
gehen. 

Holz im Wohnbau

Weitere Stichworte in der Studie über 
die Zukunft des Wohnens, das die Ex-
perten in der Praxis bereits beobach-
ten, sind Gesundheit und Nachhaltigkeit. 

„Die Energiefrage wird immer wichtiger“, 

sagt Steiner vom Architekturzentrum. 
Alternative Energieformen wie Photovol-
taik, Wärmepumpen, Hackschnitzel oder 
Pellets hätten sich mittlerweile durch-
gesetzt. Weiters seien Holzhäuser ganz 
stark im Vormarsch. „Früher gab es das 
Vorurteil, dass die Schalldämmung nicht 
so gut ist und die Leute hatten Angst vor 
der Brandgefahr. Das hat sich gelegt – 
man weiß jetzt, dass ein Holzhaus auch 
im Brandfall stabiler wie jedes andere 
ist“, sagt Steiner. Holzbauten würden 
laut Varga nicht nur am Land boomen, 
sondern auch in großen Städten. In Wien 

wird gerade ein riesiges Gebäude in 
Holzbauweise errichtet. 

Der Geschäftsführer von Cubuz er-
lebt den Gesundheitstrend sowohl im 
Schlafbereich als auch bei der Auswahl 

Früher hatte man im 

Wohnzimmer Stauräume bis zur 

Decke. Heute will man nur die 

technischen Geräte möglichst 

kabellos unterbringen.

GERHARD GERBER
Innenarchitekt und Geschäftsführer 
von Cubuz Wels

NEO-BIEDERMEIERTUM

Im Biedermeier des 19. Jahrhunderts zog sich das Bürgertum in die 
scheinbare Sicherheit des Heimes zurück, um den politischen Restrik-
tionen und gesellschaftlichen Umwälzungen zu entgehen. Wenn man 
heute vom Neo-Biedermeiertum spricht, meint man den aktuellen 
Rückzug ins eigene Heim. Gründe dafür seien die Angst vor Globali-
sierung, Digitalisierung und der Verlust der Privatsphäre. „Je flexibler 
alles wird, desto mehr sehnt sich der Einzelne auch wieder nach einem 
Rückzugsort“, so Zukunftsforscherin Varga. 

Leute beschäftigen sich daher mehr mit dem Einrichten und Dekorieren 
ihrer Wohnungen. Diese Entwicklung sieht auch Wolfgang Richter vom 
Standortberater Regioplan: „Es sind Spezialisten auf den Markt gekom-
men, etwa im Bereich Designmöbel, Wohnaccessoires und Dekoration, 
die expandieren, weil sie mit ihren Produkten dem Zeitgeist entspre-
chen.“ Er zählt als Beispiele die Firmen Kare, Interio, Depot und Butlers 
auf. Als zweite Tendenz im österreichischen Möbelhandel nennt Richter, 
dass die großen Möbelhäuser immer größer werden: „Der Filialisie-
rungsgrad steigt weiter.“ 

Der Möbelhandel in Österreich ist insgesamt keine Boom-Branche. 
Die Umsatzzuwächse liegen mit 0,8 Prozent ein bisschen unter der 
Inflationsrate von 1,5 Prozent. Der Markt ist sehr konzentriert, die drei 
Großen (Lutz-Gruppe, Kika/Leiner und Ikea) haben in Österreich einen 
Marktanteil von zwei Drittel des Gesamtmarktes. 

von Stühlen im Arbeitsbereich und von 
Garnituren für das Wohnzimmer. „Box-
springbetten werden immer mehr zum 

Thema“, so Gerber. Sofas werden haupt-

sächlich aus Leder bestellt, da es am 
längsten hält und am pflegleichtesten 
ist. Scheuringer beschreibt einen star-
ken Trend weg von Lackoberflächen hin 
zu Öloberflächen. Im Fensterbereich sei 
nach wie vor mit 70 Prozent Kunststoff 
dominierend. Das lässt sich mit dem 
günstigeren Rahmenmaterial und der 

weniger aufwendigen Verarbeitung er-
klären, weiß die Zukunftsforscherin. Das 
Wohnen ist aber auch ein Bereich, wo 

Veränderungen eine Zeit lang dauern, so 
die Zukunftsforscherin weiter: „Wohn-
häuser wurden für die Ewigkeit gebaut, 
dementsprechend langsam setzen sich 
manche Trends durch.“_

EINRICHTUNGSHANDEL 

IN ÖSTERREICH

   28,6%  XXXLutz

         

 zweitgrößter Möbelhändler der Welt

   27%  Leiner/Kika
   24%  Fachhandel und Kooperationen
   14%  IKEA

         

 weltweit größtes Möbelhaus

   1,9%  Dänisches Bettenlager
   1,7%  Betten Reiter
   1,3%  Möbel Ludwig
   0,8% Interio
   0,7%  Rutar

Quelle_Service&More, 2013