85

lich ökologisch, sozial und fair fertigen, 
sollen besser gestellt werden. „Wenn jetzt 
jemand in Bangladesch billigste Produkte 
unter den widrigsten Bedingungen her-
stellt und importiert, zahlt er nicht für das 
Leid und die Folgeschäden, die er dort 
anrichtet. Er zahlt auch nicht für die Ent-
sorgung der hochgradig mit chemischen 
Stoffen verseuchten Produkte." 

Spitzenposition 
Umwelttechnologie

Generell brauche Österreich beim Thema 
Nachhaltigkeit den Vergleich mit anderen 
Ländern nicht zu scheuen. „Österreich 
steht im Hinblick auf viele ökologische In-
dikatoren sehr gut da“, so Tertschnig. Wir 
haben erneuerbare Energie, eine klein-
strukturierte Landwirtschaft und Spitzen-
positionen in manchen Nischen wie der 
Bioproduktion und bei Umwelttechnolo-
gien. Dass heimische Unternehmen im 
Umwelttechnologiesektor führen, sei laut 

Tertschnig auch eine Konsequenz der re-

lativ strengen Gesetzgebung in den Acht-

ziger- und Neunzigerjahren: „Die strengen 

Umweltgesetze haben die technologi-
schen Entwicklungen beschleunigt.“ 

Ein Beispiel für solch ein Unternehmen 
am Markt ist die Firma Kappa Filter Sys-
tems in Steyr mit international führenden 

Techniken. Das Unternehmen mit über 80 

Mitarbeitern entwickelt Systeme und An-
lagen zur industriellen Luftreinigung und 
Energierückgewinnung. Die Filtersysteme 
werden in der Linzer Industriezeile beim 
Miteigentümer Hainzl Industriesysteme 
gefertigt. Die Anlagen kommen in fast allen 

Bereichen der Industrie zum Einsatz. So 
wurde etwa bei der Firma Liebherr in Tirol 
eine Hallenluftreinigung zur Abscheidung 
von Feinstaubemissionen im Stahlbau ins-
talliert. Bei der Firma Haidlmair in Nuss-
bach filtern die Anlagen von Kappa Kühl-
schmierstoffnebel, die bei der Herstellung 
von Spritzgusswerkzeugen anfallen.

Es gibt einen starken internationalen Wett-
bewerb. „Kappa behauptet sich, indem die 
entwickelten Systeme und Anlagen eine 
Luftqualität weit unterhalb der gesetzlich 
geforderten Normen erreichen und zusätz-
lich noch Energie sparen“, sagt Marketing 
Manager Maximilian Hauer. 2011 wurde 
eine Niederlassung in Düsseldorf gegrün-
det. Die Firma verfolgt eine klare Interna-
tionalisierungsstrategie: „Wir wachsen und 
gehen in neue Märkte.“ Die Technik hat 
sich in den letzten Jahren rasant weiter-
entwickelt und an die Industrie angepasst. 

„Die Emissionen werden immer feiner und 

damit steigt auch ihr Gefährdungspotential. 
Insgesamt werden zwar weniger Tonnen 
an Emissionen freigesetzt, der verbleiben-
de Rest setzt sich jedoch aus einer immer 
feiner werdenden Unmenge an gefährli-
chen Feinpartikeln zusammen“, weiß Hau-
er. Im deutschsprachigen Raum gebe es in 
der industriellen Luftreinigung einen ho-
hen Standard: „Wir haben Techniken entwi-
ckelt, die heute die Luft in Industriehallen 
so sauber wie in einem durchschnittlichen 
Büro machen.“ Weiters gehe der Trend hin 
zur Betrachtung der gesamten Fertigung 
anstatt von einzelnen Prozessen. Dadurch 
steigt die Komplexität. Da das Thema Ener-
gie bei den Firmen immer stärker in den 
Fokus rücke, müssten auch die eingesetz-

Ein Mykron Feinstaubfilter der Firma Kappa Filter Systems in 

Steyr zur Abscheidung von industriellen Feinstäuben.

  

WENN MAN ERFOLGREICHE 

UNTERNEHMEN BETRACHTET, 

DANN STELLEN WIR FEST, DASS 

ES DURCHWEGS SOLCHE SIND, DIE 

IN DIE BEREICHE ARBEITS- UND 

UMWELTSCHUTZ MEHR ALS ANDERE 

INVESTIEREN.

MAXIMILIAN HAUER

MARKETING MANAGER BEI KAPPA FILTER SYSTEMS IN STEYR