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bekommen zum üblichen Preis, welcher
sich an der Schweinebörse orientiert,
einen Zuschlag, der den entstandenen
Mehraufwand für die gentechnikfreie Füt-
terung abdeckt. Gourmetfein garantiert
den Partnerbauern, dass es die Tiere zu
100 Prozent abnimmt. Bis zu 450 Schwei-
ne werden jede Woche verarbeitet. Die
Schlachtung und Zerlegung erfolgt durch
Partner. Die Edelteile gehen in Gastrono-
miebetriebe. Bei den Aktionspreisen in
den Supermärkten könne und wolle man
nicht mithalten: „Wir punkten mit Qualität
im Nischenbereich.“
„Wir wollten die Rohstoffversorgung sel-
ber sichern“, erklärt Hippesroither die
Partnerschaften mit den Bauern, „das
Schwein ist immer in unserer Hand. Wir
kaufen die Tiere direkt vom Bauern und
zahlen die anfallenden Transporte.“ Es
ist eine nachhaltige Wertschöpfungskette
entstanden. Im Herbst schließt sich Gour-
metfein noch mit fünf bis sechs Rinder-
bauern zusammen und je nach Entwick-
lung der Produktion sollen noch bis zu
zehn weitere Schweinebauern dazukom-
men. Die Produktion kann im neuen Werk
noch um das Doppelte gesteigert werden.
Unterschied zu
Industrieware
Gegen den Trend in der Branche setzt
Gourmetfein aber nicht auf Industrieware:
LEGENDE UM DEN LEBERKÄSE
Einer Legende nach wurde der Leberkäse im 18. Jahrhundert im
damaligen Kurfürstentum Bayern erfunden. Erfinder soll ein vom
Kurfürsten aus Mannheim mitgebrachter Metzger gewesen sein. Als
Inspiration sollen ihm französische Pasteten und Terrinen gedient
haben. Über die Wurzeln des Wortes Leberkäse ist man sich nicht
einig – eine Variante darunter, dass „Leber“ auf „Laib“ zurückgeht,
„Käse“ auf „Käs“ für die Bezeichnung einer „kompakten Masse“ und
daher wäre es ein „Laib aus kompakter Masse.“ Wo in Österreich
„Leberkäse“ draufsteht, muss Schweine- und Rindfleisch, Schweine-
speck und Wasser drinnen sein. Zusätzliche Zutaten, wie etwa Pferde-
fleisch, müssen angegeben werden.
ALS ERSTES ÖSTERREICHISCHES UNTERNEHMEN IN UNSERER
BRANCHE PRODUZIEREN WIR ZU 100 PROZENT GENTECHNIKFREI.
FLORIAN HIPPESROITHER
PROKURIST VON GOURMETFEIN
„Wir werden immer ein mittelständischer
Handwerksbetrieb in überschaubarer
Größe bleiben“, sagt Hippesroither und
erklärt die Unterschiede zum Industrie-
leberkäse. Bei Gourmetfein komme nur
Frischfleisch in ganzen Teilstücken in den
Leberkäse und neben Schweinefleisch
ein gewisser Anteil an Rindfleisch. „Rind-
fleisch ist doppelt so teuer wie Schwein-
fleisch, daher sparen es sich die Herstel-
ler zum Teil.“ Die ganzen Teilstücke und
ein gesamter Fleischanteil von 78 Prozent
machen den Naturkrusten Leberkäse
kalorienärmer als so manch anderen
Leberkäse am Markt. Rindfleisch sorge
wiederum für eine gewisse Farbgebung,
zusätzlich kommen noch natürliche und
keine künstlichen Farbstoffe in den Le-
berkäse. Es komme auch keine Stärke
zum Einsatz – die Produkte sind gluten-
frei. Das Leberkäsebrät wird händisch
in die Backformen gefüllt, denn dadurch
entstehen die Lufteinschlüsse, die den
Leberkäse flaumig und geschmackvoll
machen. „Im Industriebereich geben sie
oft Rest- und Abschnittsfleisch von der
Zerlegung und Separatorenfleisch, wor-
unter man maschinell von Knochen ge-
löste Fleischteile versteht, dazu“, so Hip-
pesroither. Mit diesem Wissen ist auch der
mitleidige Blick des gelernten Fleischers
zu Beginn erklärt._