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Rund 66 Kilo Fleisch isst jeder Österrei-
cher im Jahr. Darunter etwa 40 Kilo vom 
Schwein, knapp zwölf Kilo Rind- und 
Kalbfleisch und rund zwölf Kilo vom 
Geflügel. Nur ganz selten landen Schaf- 
und Ziegenfleisch mit etwas über einem 
Kilo pro Kopf und Wild mit 60 Deka auf 
den Speisetellern. Familie Adamsmair 
aus Bad Hall liegt beim Rindfleischkon-
sum sicher über dem österreichischen 
Durchschnitt. Mindestens einmal in der 
Woche steht Fleisch aus eigener Erzeu-
gung vom Rindermastbetrieb auf dem 
Speiseplan. Anfang der 80er Jahre sind 

Josef und Annemarie Adamsmair von 

einem Milchviehbetrieb auf Rindermast 
umgestiegen: „Wir wären sonst ziemlich 
der einzige Milchviehbetrieb in der Ge-
gend geblieben.“ 2002 bekamen sie das 
AMA-Gütesiegel. „Die Auflagen waren 
leicht und ohne gravierende Umstellung 
zu schaffen und der Preis ist damit etwas 
besser“, erklärt Adamsmair beim Rund-
gang durch seinen Betrieb, wo auch eine 
kleine Direktvermarktung dabei ist.

Nummer eins 
bei Tierhaltung

Rund 150 Stiere stehen im Stall. Damit 
hätte man vor zehn Jahren noch einen 
sehr großen Betrieb gehabt, sei mittler-
weile aber an der Untergrenze für eine 
vernünftige Produktionsgröße, erklärt Jo-
sef Adamsmair und spricht den aktuellen 
Strukturwandel in der Landwirtschaft an. 
Dazu der Präsident der Landwirtschafts-
kammer Oberösterreich (LWK OÖ), Franz 
Reisecker: „Die kleinen Nebenerwerbs-
betriebe hören auf, es kommt zu Speziali-
sierungen.“ Die Stückzahl gehe daher bei 
weitem nicht so stark zurück wie die An-
zahl der Halter. Insgesamt sage die Grö-

ße eines Betriebes aber nichts über den 
Erfolg aus, es gebe Beispiele, wo kleinere 
Betriebe mit einer speziellen Produktion 
erfolgreich seien.

Aktuell gibt es 1.500 Rinderhalter in Ober-
österreich, die einen Anteil von 34 Prozent 
an der gesamten österreichischen Rind-
fleischproduktion haben. 6.300 Schweine-

halter tragen 38 Prozent zum österrei-
chischen Schweinefleisch bei. Die 4.200 
Schaf- und Ziegenhalter haben kleine 
Betriebe. Es gebe eine Unterversorgung 
beim Fleisch, so Reisecker. Die Schafpro-
dukte im Handel seien fast alle importiert, 
die heimischen Produkte werden direkt 
von den Landwirten vermarktet. „Die 
Nachfrage steigt, aber es ist gerade bei der 
Schafhaltung schwierig, dass die Betriebe 
wettbewerbsfähig sind“, so Reisecker und 
nennt klassische Schafhaltungsländer 
wie Neuseeland oder Schottland mit einer 
Ganzjahres- vegetation. Oberösterreich 
ist die Nummer eins in Österreich bei der 

Tierhaltung. Über 90 Prozent der Tier-

haltung findet in den drei Bundesländern 
Oberösterreich, Niederösterreich und der 
Steiermark statt. 

Kleine Struktur

Die Spezialisierung der landwirtschaftli-
chen Betriebe ist laut Reisecker grund-
sätzlich nicht negativ: „Es gehen aber 
Arbeitsplätze verloren und ich habe die 
Sorge, dass die kleineren Flächen nicht 
weiter bewirtschaftet werden.“ Die Quali-
tät für die Konsumenten ändere sich nicht, 
die Landwirtschaft in Österreich hat im 
europäischen Vergleich eine der kleinsten 
Strukturen: Bei internationalen Großbe-
trieben werden in der Schweinehaltung 
zwischen 10.000 und 50.000 Tiere gehalten 

-  bei den größeren Betrieben in Österreich 

sind es zwischen 500 und 1.000 Schwei-
ne. „Wir sind weit davon entfernt, dass wir 
eine industrielle Landwirtschaft haben“, 
sagt Reisecker. Die Betriebe werden zwar 
in Zukunft noch wachsen, aber in Öster-
reich werden die großen Betriebe nicht 
gefördert – es gibt etwa eine Obergrenze 
bei Investitionen. Gleichzeitig sind Förde-
rungen für das wirtschaftliche Überleben 
der Landwirte notwendig: „Das sind Aus-
gleichszahlungen für höhere Standards in 
Österreich und Europa, die uns der Kon-
sument über das Produkt nicht bezahlt.“ 
Österreich hat noch einmal höhere Stan-
dards, etwa bei Gentechnik, Tierschutz, 
Arznei- und Pflanzenschutzmittel. „Je 
mehr die Gelder gekürzt werden, desto 
mehr fördert das die großen Strukturen.“

Einkommen gesunken

Josef und Annemarie Adamsmair haben 

den Betrieb im Vollerwerb geführt – für  
den Sohn als Nachfolger sei das aber 
schon schwierig: „Die Kaufkraft ist im 
Verhältnis zu den Preisen bei den Stieren 
schneller gestiegen“, so Adamsmair. Das 
Einkommen in der Landwirtschaft ist in 
den letzten Jahren gesunken. Während 
2012 das mittlere Brutto-Monatseinkom-
men bei den Arbeitern aller Wirtschafts-
klassen 2.258 Euro betrug, verdienten die 
Arbeiter in der Landwirtschaft 1.280 Euro. 
Der 23-jährige Sohn Karl als Nachfolger 
am Hof hat sich bereits eine Alternative 
passend zu seiner Fleischhauerei-Lehre 
für die Zukunft überlegt. Er will stärker 
auf Direktvermarktung setzen, wenn er 
den Betrieb in rund zwei Jahren von seiner 
Mutter übernimmt. Der Vater ist bereits 
in der Pension. „Ich bin überzeugt, dass 
viel mehr Leute in der Region einkaufen