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editorial.

Öster ... reich?

Der Name hatte lange Zeit durchaus seine Berechtigung – bezeichnete man unser Land doch als wirt-
schaftliches Erfolgsmodell. Doch wie sieht die Zukunft aus? Wohin bewegen wir uns? Das ist die große 
Frage, die wir uns in dieser Ausgabe stellen. Wie muss das Getriebe funktionieren, damit es in Zukunft 
rund läuft? An welchen einzelnen Rädchen muss gedreht werden? Dass gedreht werden muss, darin 
sind sich alle einig: „Es muss jetzt wirklich etwas passieren. Sonst hab ich ernsthaft Befürchtungen, 
dass jene Generation, die heute zur Schule geht, einmal nicht mehr die Bedingungen vorfindet, die für 
ein innovatives, erfolgreiches Wohlstandsland notwendig sind“, sagt etwa Gerhard Wölfel im Interview 
unserer Coverstory. Seine Sorge ist wohl nicht unbegründet: Die Arbeitslosigkeit ist so hoch wie nie, 
der Fachkräftemangel nicht mehr zu leugnen, selbst im europäischen Innovationsvergleich kann Ös-
terreich nicht mehr glänzen, die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes sinkt, gleichzeitig schreit der 
Klimawandel lauthals nach Maßnahmen, um die Umwelt zu retten. Ebenso schwierig der demographi-
sche Wandel ... doch was tun, wenn sich keiner mehr Kinder leisten kann oder will? Also bitte schnell 
eine familienfreundliche Arbeitswelt schaffen. Dabei aber nicht vergessen, dass die Globalisierung in 
Lichtgeschwindigkeit voranschreitet und damit Flexibilität immer bedeutender wird. 

So viele Rädchen! Und allesamt müssen perfekt laufen, damit das Getriebe funktioniert. Klar hat die 
Politik die große Verantwortung, diese Rädchen in die richtige Richtung zu drehen. Doch letztendlich 
sind wir alle ein Teil des Getriebes. Dass jeder Einzelne von uns etwas bewegen kann, das zeigen wir 
auch wieder in dieser Ausgabe mit vielen beeindruckenden Geschichten über Macher – Menschen, die 
nicht zusehen sondern anpacken wollen. Einer von ihnen ist Markus Blöckinger. Lesen Sie bitte seine 
bewegende Geschichte – die Geschichte über Menschen mit Beeinträchtigung, die sich nichts mehr 
wünschen, als mitzuhelfen, die Rädchen zu drehen (Seite 112). Eine Geschichte, die zeigt: Damit sich 
das Getriebe, das uns in eine positive Zukunft bringen soll, tatsächlich einwandfrei bewegt, dürfen wir 
nicht nur auf nichts, sondern auch auf niemanden vergessen. 

Viel Freude mit einer bewegenden Ausgabe von DIE MACHER!

 

David Böhm              
Herausgeber                           

Susanna Wurm                          
Chefredakteurin             

Alexandra Auböck
Creative Director