34

Betrieben gebe es nicht, meint Employ-
er Branding-Experte Achim Feige: „Ent-
scheidend für einen kleinen Betrieb ist, 
nicht die großen zu imitieren, sondern 
die Stärken eines KMUs herauszustellen 
und zu nutzen. Alle digitalen Plattformen 
stehen jedem offen. Auch Recruiting-
Messen oder soziale Netzwerke wie XING 
und LinkedIn können von jedem genutzt 
werden.“ Das Wichtigste sei in jedem 
Fall die Weiterempfehlung von eigenen 
Mitarbeitern. „Eine Tatsache, der man 
sich immer wieder bewusst sein muss, 
ist, dass die wichtigsten Multiplikato-
ren nach außen, in Bezug auf die Po-
sitionierung und den Imageaufbau des 
Unternehmens, die eigenen Mitarbeiter 
sind“, ist auch Unternehmensberater 
Georg Platzer überzeugt. Hier sieht er 
einen entscheidenden Vorteil für kleine 
Betriebe: „Ein kleiner Familienbetrieb 
ist sehr oft in den örtlichen regionalen 
Strukturen verankert. Hier läuft ohnehin 
sehr viel über Mundpropaganda.“ Seiner 
Erfahrung nach können kleine Betriebe 
außerdem sehr davon profitieren, sich 
gegenseitig über Aktivitäten im Mitar-
beiterbereich auszutauschen. Dass klei-
ne Unternehmen keine internationalen 
Karrieren bieten können, sieht er nicht 
als Nachteil: „Für kleinere Betriebe gibt 
es sehr gute Chancen, mit den großen in-
ternationalen zu konkurrieren, weil nicht 
alle Arbeitskräfte genau jene Chancen 
wahrnehmen wollen, die ein internatio-
nales Unternehmen bietet. Viele fühlen 
sich in kleinen Strukturen wohler, wollen 
auch nicht nach Brasilien oder Nordame-
rika und genießen es in der Nähe ihres 
Wohnortes einen Job zu haben“, so Plat-
zer. Die Kernpunkte der Mitarbeiterre-
krutierung und -bindung gelten ohnehin 
für alle Unternehmen. „Ich muss mir als 
Arbeitgeber immer überlegen: Was kann 
ich dazu beitragen, dass meine Mitarbei-
ter motiviert sind? Und das ist nicht im-
mer das Geld“, so Platzer. Bei Analysen 
sei ihm aufgefallen, dass für Jungakade-
miker, besonders bei den besten Absol-
venten, Weiterbildung eine enorme Rolle 
spiele – aber nicht nur was die Position 
betrifft, sondern auch die persönliche 
Weiterentwicklung. Unternehmen seien 
daher umso mehr gefordert, sich stark 
mit der Erwartungshaltung der Zielgrup-
pe auseinanderzusetzen. „Ich muss mei-
nen zukünftigen Mitarbeiter als Kunden 
sehen, ich will ja etwas von ihm – noch 
dazu in Zeiten, wo ich weiß, dass es noch 
zehn andere gibt, die ihn haben wollen.“_

  

ICH MUSS MEINEN 

ZUKÜNFTIGEN MITARBEITER ALS 

KUNDEN SEHEN, ICH WILL JA ETWAS 

VON IHM – NOCH DAZU IN ZEITEN, 

WO ICH WEISS, DASS ES NOCH 

ZEHN ANDERE GIBT, DIE IHN HABEN 

WOLLEN.

GEORG PLATZER

GESCHÄFTSFÜHRER RAMSAUER & STÜRMER

10 GEBOTE 

FÜR EINE STARKE 

ARBEITGEBERMARKE

 

Georg Platzer ist Geschäftsführer des Beratungsunternehmens 
Ramsauer & Stürmer. Um Unternehmen den Aufbau eines attraktiven 
Arbeitgeberimages und die Identifikation von Handlungsnotwendigkeiten 
zu erleichtern, hat Ramsauer & Stürmer einen 

Employer Branding 

Quick Check als Selbstbewertungsbogen entwickelt. Dieser umfasst 

die vier Punkte: Attraktivität der Arbeitgeberleistungen im Vergleich zum 
Mitbewerb, Erfolg der Aktivitäten zur Imageentwicklung als attraktiver 

Arbeitgeber, Rahmenbedingungen im Unternehmen sowie die Auswertung. 

Der Fragebogen kann auch online inklusive elektronischer Auswertung 
durchgeführt werden.
(

www.arbeitsplatz-oberoesterreich.at/attraktive_arbeitgeber)

Mitarbeiter und Führungskräfte als „Markenbotschafter“ gewinnen

Den zukünftigen Personalbedarf (qualitativ und quantitativ) erheben

Bedürfnisse der Zielgruppe(n) genau analysieren

Mit den direkten und indirekten Beziehungen zu den Zielgruppen 
auseinandersetzen (indirekt über Universitäten, Social Media,…)

Überblick über derzeitige Arbeitgeberleistungen gewinnen 
und diese anhand ihrer Attraktivität für Mitarbeiter beurteilen 

Positionierung und Aktivitäten der Mitarbeiter bestimmen – 

eigenes Profil klar davon abgrenzen

Festlegen, mit welchen Arbeitgeberleistungen und 

Positionierungsinhalten welche Zielgruppe erreicht werden soll

Positionierungsmaßnahmen als Projekte mit klaren 
Ergebnissen definieren und Wirksamkeit überprüfen

Abklären, welche Unterstützungsleistungen seitens des Landes OÖ, 
der Wirtschaftskammer OÖ sowie des AMS bestehen

Inhalte glaubwürdig und nachvollziehbar vermitteln – authentisch sein!

01

02

03

04

05

06

07

08

09

10

SEIN ERSTER TAG

... bei Greiner. Weltweit führend bei Kunst- und Schaumstoff.

www.greiner.at 

greiner.group 

Greiner Group

20150515_Employer Branding_Greiner.indd   1

12.05.15   09:33