20

Die Investitionen in das Projekt sind ge-
waltig: Bis zu 1,7 Milliarden Euro soll der 
Ausbau kosten. „Ich rechne mit einem 
Finanzierungsanteil von 30 Prozent öf-
fentlicher Hand und 70 Prozent privatem 
Geld“, sagt Strugl. Die öffentliche Hand 
alleine könne die Summe nicht stem-
men, es brauche also private Investoren. 

Zusätzlich unterstützt das Land Ober-

österreich Klein- und Mittelbetriebe mit 
einer Förderung,  den Ausbau voranzu-
treiben. 

Viele Beispiele zeigen, dass für einen 
Glasfaser-Ausbau in ländlichen Gebie-
ten alle Beteiligten an einem Strang 
ziehen müssen. „Um einen nachhalti-
gen Ausbau gewährleisten zu können, 
ist eine enge Zusammenarbeit zwischen 
Energie AG, Gemeinden, Bügermeistern 
und lokalen Initiatoren notwendig“, be-
stätigt Fellhofer. Einer dieser lokalen 
Initiatoren ist Thomas Einwaller. Der 
Unternehmer und Geschäftsführer der 
troii Software GmbH übersiedelte privat 
vor drei Jahren von Linz nach Weichstet-
ten. „Ich war wirklich erstaunt, dass es 
nicht einmal 20 Kilometer Luftlinie von 
der Landeshauptstadt entfernt einen 

weißen Fleck gibt, wo keine vernünfti-
ge Internetverbindung vorhanden war“, 

erinnert er sich. Er versucht den Bür-
germeister zu überzeugen, doch dem ist 
das Problem bekannt – für die Anbieter 
sei es nicht rentabel, die Internet-Infra-
struktur auszubauen. „Ich bin dann auf  

das FTTH (Fiber To The Home)-Angebot 
der Energie AG aufmerksam geworden“, 
sagt er. Das Unternehmen erschließt 
eine Glasfaser-Anbindung für Sied-
lungsgebiete. Der Ausbaugrad wird da-
bei vom Beteiligungsgrad der Bewohner 
bestimmt. „Wir mussten eine bestimmte 
Menge an Personen überzeugen, dass 
wir den Ausbau in der Gemeinde brau-
chen - das war anfangs gar nicht so 
leicht“, sagt Einwaller. Im Mai 2014 star-
tete die erste Informationsveranstaltung, 
es gelingt ihm, genügend potentielle 
Nutzer zu mobilisieren, mittlerweile ist 
der Ausbau umgesetzt. „Insgesamt hat 
das ganze Projekt fast ein Jahr gedau-
ert – ich habe viele Stunden dafür in-
vestiert.“ Nicht umsonst. „Als klar war, 
dass der Breitband-Ausbau bei uns 
umgesetzt wird, war das eine riesige Er-
leichterung.“ Für ihn als Familienvater 
und Selbstständigen würden die Vorteile 
vor allem in einer flexibleren Zeitein-
teilung liegen. Einwaller: „Durch den 
besseren Traffic ist für mich jetzt auch 
Home-Office möglich.“ Auch seine Kin-
der würden profitieren: In ihrer Schule 
sei es  bereits selbstverständlich, Haus-
aufgaben herunter- oder hinaufzuladen 

– mit der alten, schlechten Verbindung 

wäre das sehr mühsam gewesen, weil 
bei Schlechtwetter manchmal gar kein 
Netz da gewesen sei. „Die schlechte In-
ternetverbindung im Ort war das einzige, 
was mich am Leben hier noch gestört 
hat – nun ist alles perfekt.“_

  

UM EINEN NACHHALTIGEN 

AUSBAU GEWÄHRLEISTEN 

ZU KÖNNEN, IST EINE ENGE 

ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN 

ENERGIE AG, GEMEINDEN, 

BÜGERMEISTERN UND LOKALEN 

INITIATOREN NOTWENDIG.

MARKUS FELLHOFER

ENERGIE AG OBERÖSTERREICH

  

DIE SCHLECHTE 

INTERNETVERBINDUNG IM ORT WAR 

DAS EINZIGE, WAS MICH AM LEBEN 

HIER NOCH GESTÖRT HAT – NUN IST 

ALLES PERFEKT.

THOMAS EINWALLER

GESCHÄFTSFÜHRER TROII SOFTWARE GMBH