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Das Garagentor öffnet sich. Moment
mal, ist das wirklich die Einfahrt zur Ga-
rage oder ist es vielmehr die Landebahn
direkt in die Hotelsuite? So ganz klar ist
das im ersten Augenblick nicht, denn die
angenehme Musik und die aufwändigen
Lichtinstallationen lassen kaum glauben,
dass es sich hierbei lediglich um einen
Abstellplatz für Autos handelt. Man ahnt
schon, dass bei der Planung eine Frau mit
sehr viel Geschmack ihre Finger im Spiel
hatte - mit einer dunklen, muffigen, viel
zu engen Tiefgarage hat das hier wahrlich
nichts zu tun. Natürlich parkt auf einem
der Parkplätze ein Porsche, vermutlich im
Besitz der Hoteleigentümerin. Doch an-
sonsten hat Iris Porsche mit Autos wenig
zu tun, wenngleich sie mit einem Enkel
des Porsche-Firmengründers verheiratet
ist. Die Pferdestärken, die eine große Rol-
le in ihrem Leben spielen, beziehen sich
jedoch vielmehr auf die Reitleidenschaft
ihrer Tochter. Dazu später.
Seeblick mit
erfolgsversprechendem
Ausblick
Auf der anderen Straßenseite wartet
schon Wolfgang Birklbauer vor dem
Hoteleingang. Ihn zu beschreiben fällt
fast so schwer wie das Hotel selbst zu
beschreiben – denn ein Hotel wie die-
ses findet man ebenso selten wie die
überaus charmante, stilvolle Art, wie
der Geschäftsführer seine Gäste emp-
fängt. Der erste Eindruck zieht sich
durch. Und das nicht zufällig, denn Iris
Porsche weiß, worauf es ankommt, um
Gäste nicht nur zufrieden zu stellen,
sondern geradewegs zu begeistern:
„Die erste Begegnung ist entscheidend
– wenn man nicht freundlich begrüßt
wird, hat man schon verloren“, sagt die
Hotelbesitzerin. Die Erwartungshaltung
ist bei einem so klingenden Namen wie
diesem sowie bei einer Anzahl von fünf
Sternen natürlich hoch. Diese zu über-
treffen, sei wahrlich nicht einfach. Min-
destens drei Mal die Woche ist Iris Por-
sche selbst vor Ort – und das, obwohl
sie in Anif bei Salzburg auch noch einen
exklusiven Day-Spa betreibt. „Es ist mir
wichtig, selbst da zu sein – das Eige-
ne ist nun mal das Eigene, da steckt
so viel Herzblut und Begeisterung drin.
Man kann sich von seinen Mitarbeitern
erwarten, dass sie großartig sind, aber
nicht, dass sie einem alles abnehmen.“
Auch wenn es zeitlich oft schwierig zu
vereinbaren ist, genieße sie es den-
noch, den Kontakt mit den Gästen zu
pflegen. „Ich bin einfach ein Plapper-
mäulchen“, sagt sie und schmunzelt.
Doch genau diese persönliche Note sei
der große Vorteil eines so kleinen Ho-
tels im Gegensatz zu meist sehr großen
Luxushotels. „Ich erlebe dann oft diese
ganz besonderen Augenblicke, wo ich
beobachten darf, wie sich Gäste beim
Abendessen wohlwollend zunicken, wie
sie sich rundum wohlfühlen und man
das an ihrem zufriedenen Gesichtsaus-
druck unschwer erkennen kann“, er-
klärt Iris Porsche ihre Motivation, das
Hotel zu führen. „Dann denke ich mir,
das ist der richtige Weg – wenngleich
dieser auch oft steinig und schwierig
ist. Aber irgendwie machen wir’s ganz
gut“, sagt sie und lacht. „Gut“ trifft es
nicht ganz auf den Punkt, denn sowohl
Hotel- als auch Restaurantkritiker
sind sich einig darüber, dass das Iris
Porsche Hotel und Restaurant zu den
exklusivsten Geheimtipps im Salzkam-
mergut (und darüber hinaus) zählt. Im
barocken Zentrum von Mondsee, un-
weit des Sees gelegen, ist das Kleinod
mit vierzehn Zimmern, gediegenem
Seminarraum, Haubenrestaurant, so-
ICH WOLLTE MICH NIE DESIGNERHOTEL NENNEN. ICH WOLLTE EINFACH MEINEN STIL
REINBRINGEN – ETWAS ZEITLOSES, AN DEM MAN SICH NICHT GLEICH SATT SIEHT.
IRIS PORSCHE
HOTELBESITZERIN