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Menschen auf dem Weg auf den ersten
Arbeitsmarkt. „Das Kernziel sollte im-
mer sein, dass jeder irgendwo arbeiten
kann und keine Werkstätten mehr not-
wendig sind. Das wird aber natürlich nie
ganz möglich sein“, weiß Mayer. Bei der
geschützten Arbeit gibt es wie bei der
fähigkeitsorientierten Arbeit die Mög-
lichkeit, in einer Werkstätte oder einem
Betrieb zu arbeiten. Es handelt sich da-
bei aber nicht um ein Projekt, sondern
um Arbeitsplätze in der freien Wirt-
schaft, die mittels Lohnkostenzuschuss
gefördert werden können.
4.500 Jugendliche im
Erstcheck
Wer für welche Form der Beschäftigung
geeignet ist, lässt sich nicht pauschal
sagen. Nach der Pflichtschule stellt sich
oft zum ersten Mal heraus, ob jemand auf
dem ersten Arbeitsmarkt tätig sein kann,
also meist bereits im Alter von vierzehn
Jahren, weiß Thomas Czechtizky vom So-
zialministeriumsservice in Linz. Kann ein
Jugendlicher nicht auf Anhieb eine Lehr-
stelle antreten, wird er über Maßnahmen
an den ersten Arbeitsmarkt herange-
führt, etwa durch ein Jugendcoaching.
„Das ist ein Erstcheck für Jugendliche und
das wesentlichste Projekt des Sozialmi-
nisteriumsservice“, so Czechtizky. 4.500
Jugendliche durchlaufen in Oberöster-
reich jährlich diesen Check. Als anschlie-
ßendes Angebot gibt es die Möglichkeit
der Produktionsschule. „Oft brauchen
Jugendliche etwas, bis sie eine Lehre
antreten können. Die Produktionsschule
dient zum Beispiel dazu, Defizite aus der
Schule auszugleichen oder die soziale
Kompetenz zu fördern“, erklärt Czechtiz-
ky, „nach einem Jahr soll der Jugendli-
che eine Lehrstelle antreten können – die
meisten gehen dann auch Richtung Lehr-
ausbildung. Unser wichtigstes Ziel ist es,
Hilfsarbeit bei Jugendlichen zu vermei-
den.“ Kann der Jugendliche keine Lehre
in der freien Wirtschaft machen, bestehe
die Chance einer überbetrieblichen Lehr-
ausbildung. Ist auch das nicht möglich,
könne derjenige eine Anlern- oder Hilfs-
gar nicht am Unternehmen, sondern an
unserem Denken, ist Mayer überzeugt.
„Einem Menschen mit Beeinträchtigung
traut man weniger zu. Ich glaube, dass
man in diese Richtung arbeiten muss.“
In der Werkstätte in Bad Wimsbach
bringt Mayer jene Menschen unter, die
nicht oder noch nicht wie Markus Blö-
ckinger und seine Kollegen in einem
Betrieb integrativ beschäftigt werden
können. Sie zählen aber ebenso zur
Gruppe, die die sogenannte fähigkeits-
orientierte Aktivität in Anspruch nimmt
– nicht zu verwechseln mit der geschütz-
ten Arbeit in einem Betrieb oder einer
Werkstätte. „Jene Mitarbeiter, die einer
geschützten Arbeit nachgehen, können
meist eine höhere Leistung bringen
als jene in der fähigkeitsorientierten
Aktivität. Ihre Fähigkeiten reichen aber
knapp nicht, dass sie auf dem ersten Ar-
beitsmarkt Fuß fassen können“, erklärt
Mayer. FAB – Verein zur Förderung von
Arbeit und Beschäftigung unterstützt
etwa als Betrieb für geschützte Arbeit
EINEM MENSCHEN MIT
BEEINTRÄCHTIGUNG TRAUT MAN
WENIGER ZU.
MARKUS MAYER
LEITER DER WERKSTÄTTE DES DIAKONIEWERKS IN BAD WIMSBACH
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