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Praxisübernahme ist. Die Übernahme sei 
sehr gut über die Bühne gegangen – die 
letzten drei Monate vor der Pensionierung 
seines Vorgängers, arbeiteten sie gemein-
sam in der Praxis. Dadurch konnte er ei-
nerseits die Patienten gut kennen lernen, 
andererseits auch Einblicke in die Füh-
rung einer Praxis gewinnen. „Ich mache 
alles selbst – von der Buchhaltung bis hin 
zur wirtschaftlichen Planung. Am Anfang 
ist man schon ratlos, weil das Wirtschaft-
liche im Studium ja keine Rolle spielt, da-
bei müsste man nicht nur Arzt, sondern 
auch Betriebswirt sein“, erzählt Waitz. 
Mittlerweile führt er die Praxis aber seit 
einem Jahr erfolgreich und das mit großer 
Freude: „Selbständigkeit bedeutet zwar, 
dass man selbst und ständig arbeitet, aber 
es ist viel erfüllender, seine eigenen Pati-
enten zu betreuen.“ Schwierig könnte es 
werden, wenn er krankheitsbedingt länger 
ausfallen würde. „Welche Versicherungen 
man braucht, das ist anfangs schon ein 
Spießrutenlauf. Aber wichtig! Denn bei ei-
nem längeren Betriebsausfall müssen na-
türlich trotzdem die Kosten gedeckt sein“, 
so der Zahnarzt. 

Fragen über Fragen

Nicht nur die Frage der Versicherungen 
muss anfangs geklärt werden – wer eine 
Praxis gründet, steht vor einer ganzen 
Reihe von Fragen. „Aus meiner Erfah-
rung ist die Planung des Unternehmens 
in betriebswirtschaftlicher Hinsicht der 
schwierigste Bereich. Das beginnt bei 
der Erstellung des Leistungsspektrums, 
das angeboten werden soll, bis hin zur 
Investitions- und Finanzplanung“, sagt 
Hummelbrunner von der Ärztekammer. 
Allein die Einschätzung der ungefähren 
Praxiskosten und darauf aufbauend das 
Umlegen auf die Leistungspositionen 
zur Tarifgestaltung würden vielen schwer 

fallen. Besonders wichtig sei eine umfas-
sende Standortanalyse. „Für die Grün-
dung ist ausreichend Vorlaufzeit einzu-
planen, denn Schnellschüsse erweisen 
sich häufig als teuer und unwirtschaft-
lich“, so Hummelbrunner weiter. Sie rät 
daher, unbedingt die Beratungsangebote 
der Ärztekammer zur Praxisgründung 
anzunehmen. Außerdem gebe es regel-
mäßig sogenannte Wahlarztberatungs- 
Nachmittage für niederlassungsinteres-
sierte Wahlärzte, in denen wirtschaftliche 

Themen, werbe- und wettbewerbsrecht-

liche sowie arbeitsrechtliche Fragestel-
lungen behandelt werden. „Wir bieten 
gern eine allgemeine Beratung, zeigen, 
worauf man achten muss und sorgen für 
gute Rahmenbedingungen. Eine individu-
elle Planung, ein Aufsetzen von Verträgen, 
Förderanträgen und dergleichen, das kön-
nen wir nicht machen. Wir dürfen natür-
lich keine Aufgaben, deren Erbringung 
anderen Berufsgruppen wie etwa Steuer-
beratern und Anwälten vorbehalten sind, 
übernehmen“, so Hummelbrunner. 

Fahrplan

Einer der ersten Wege für einen grün-
dungsinteressierten Arzt ist daher auch 
der Weg zur Bank. „Wir haben Spezia-
listen, die genau wissen, welche Schritte 
bei der Praxisgründung notwendig sind“, 
sagt Marietta Kratochwill von der Hypo 
Oberösterreich, welche als Marktführer 
etwa 65 Prozent der niedergelassenen 
Ärzte in Oberösterreich betreut. Gemein-
sam schaue man sich an, mit welchen  
Kosten (Personal-, Betriebs- und Mate-
rialkosten) zu rechnen ist und welchen 
Umsatz man demgegenüber erwirt-
schaften muss. Eine Praxisfinanzierung 
baue man im Vergleich zur Wohnraumfi-
nanzierung etwas kürzer auf – circa zehn 
bis fünfzehn Jahre, so Kratochwill. Das 

Johanna &

Martin Schiffkorn

waHlärZTin und kassenarZT - füHren 

gemeinsam das gesundHeiTsZenTrum sT. agaTHa

man muss sicH 

wirTscHafTlicH 

PosiTionieren.

MoTivaTionSgRund ZuR gRündung

„wir wollen das bewusstsein für 

die große bedeutung der Präven-

tionsmedizin schaffen und auch 

komplementärmedizin anbieten. 

außerdem wollen wir mündige 

und gut informierte Patienten, 

die selbst verantwortung für ihre 

Gesundheit übernehmen.“

ERFoLgSREZEpT

_ „wir haben unser 

gesamtes konzept sehr durch-

dacht – das fängt damit an, dass 

wir nicht weiß angezogen sind, 

sondern ganz normal, um den 

Patienten auf einer ebene begeg-

nen zu können. wir positionieren 

uns sehr patientenorientiert. zum 

beispiel bieten wir dienstags eine 

abendordination bis 21 Uhr an, 

damit auch berufstätige immer 

die möglichkeit haben, zu uns 

zu kommen. Flexibel auf den 

Patienten einzugehen, das ist das 

Um und auf.“