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wOrtDeFinitiOnen
cYberkriMinalität.
kriminalität, die mit Hilfe von computersystemen
gemacht wird.
inforMation GatherinG.
damit Hacker an informationen kommen,
kann ein weg Phishing sein, wo die täter dann aber darauf angewiesen
sind, dass jemand etwa auf ein e-mail oder sms aktiv reagiert. daneben
werden daten in öffentlichen datenbanken im internet oder bei sehr
freizügigen systemen von den Unternehmen direkt geholt. Je nachdem
mit welchen methoden dabei gearbeitet wird, muss das information Gat-
hering noch gar nicht illegal sein, wie etwa das nachschauen in öffentli-
chen datenbanken.
PhishinG.
es soll eigentlich „fishing“ heißen und es geht dabei um das
abfischen von informationen und daten, die für weiterführende tätigkei-
ten (zum beispiel einen Hackerangriff) genutzt werden. Unter Phishing
fällt etwa, wenn internetbanking-accounts abgefischt werden, indem
mails an verschiedene adressen geschickt werden und die täter schau-
en, was sie zurückbekommen und wer auf die mails reinfällt.
hackinG.
der versuch, in ein system einzudringen, in das derjenige
eigentlich nicht eindringen darf. das kann etwa eine Passwortdatei, ein
technisches Gerät oder eine verschlüsselte nachricht sein.
Ursprung mit Proxy-Servern, Zugang
durch Virtual Private Network (VPN) und
Tor-Netzwerken. „Ein professioneller An-
greifer mietet über eine gestohlene Kre-
ditkarte einen Server in einem Land, das
keine Auskunft an westliche Länder gibt
und verschleiert seinen Ursprung mit al-
len drei genannten Methoden“, so Beham.
Im Jahr 2013 gab es eine Aufklärungsquo-
te von 40,7 Prozent. 58 Prozent und damit
2.310 Fälle der ermittelten Täter stamm-
ten aus dem Ausland.
Insgesamt 11.199 Cyber-Crime-Fälle wur-
den 2013 in Österreich angezeigt - eine
Steigerung von 8,6 Prozent gegenüber
2012. Betrachtet man die Statistik vom
Bundeskriminalamt seit 2004, zeigt sich
bis 2011 ein kontinuierlicher Anstieg auf
4.937 Fälle. Das ist aber noch lange nicht
alles, denn die Dunkelziffer ist hoch. Un-
ternehmen fürchten hohe Imageschäden,
wenn sie wegen Angriffen Schlagzeilen in
den Medien machen. Eine gesetzliche Mel-
depflicht bei Cyber-Angriffen gibt es zwar,
allerdings nur dann, „wenn personenbezo-
gene Daten schwerwiegend, systematisch
und mit einem Risiko, dass ein Schaden
entstanden ist, gestohlen wurden oder ver-
loren gegangen sind“, erklärt Beham.
Langfristiges Projekt
Durch die geplante EU-Richtlinie zur Netz-
und Informationssicherheit (NIS) soll die
Meldepflicht für Betreiber kritischer Infra-
strukturen, Internetprovidern und Anbie-
tern von AppStores konkreter werden, so
Beham. Bisher fehlt aber eine Einigung im
Rat der EU. Das Europäische Parlament
hat im März 2014 einen Richtlinienvor-
schlag angenommen. „Die lettische Rats-
präsidentschaft hob die Finalisierung der
Richtlinie nun ausdrücklich als Schwer-
punkt ihres Arbeitsprogrammes hervor“,
erklärt Andrea Steinmetz, Mitarbeiterin im
Büro von ÖVP-EU-Abgeordneten Othmar
Karas. Eine Einigung des Rates ist Anfang
März zu erwarten. „Die Ko-Gesetzgeber
können dann endlich ihre Verhandlungen
weiterführen und diese wichtige Richtlinie
auf Schiene bringen“, so Steinmetz.
Spiel mit Gefühlen
„Vom Arbeitslosen bis zum Arzt kann es
bei Cyber-Angriffen jeden erwischen“,
spricht Adolf Wöss als Leiter der Krimi-
nalprävention im Landeskriminalamt
Oberösterreich aus Erfahrung. Die Täter
spielen mit den Gefühlen der Menschen
und seien rhetorisch und schriftlich sehr
gut geschult. „Der höchste mir bekannte
Schaden in Oberösterreich bei einer Pri-
vatperson betrug 96.000 Euro“, so Wöss.
Generell liege die Schadenshöhe meist
zwischen 50.000 und 100.000 Euro, bei
Unternehmen entstehe schnell ein Scha-
den in Höhe von über 100.000 Euro. Georg
Beham betreute im vergangenen Jahr ein
österreichisches Unternehmen bei der
Aufklärung eines Cyber-Crime-Falles mit
einer Schadenssumme von mehr als 1,2
Millionen Euro.
Die Angriffe werden wegen der immer
stärkeren Vernetzung mit dem Internet
weiter steigen, sind sich Weidinger und
Beham einig. Ein wesentliches Problem
dabei ist, dass es zwar ein generelles Be-
wusstsein für das Risiko von Cyber-Krimi-
nalität gibt, das eigene Risiko aber gering
eingeschätzt wird. „Wenn ich nun das Risi-
ko für mich nicht hoch genug einschätze,
mache ich nicht viel dagegen. Und je we-
niger Maßnahmen ich ergreife, desto an-
greifbarer bin ich“, erklärt Weidinger die
große Bedeutung von Schutzmaßnahmen.
Weidinger plädiert dafür, nicht auf den
Gesetzgeber zu warten, sondern selbst
tätig zu werden. Geht es nach dem inter-
nationalen Meinungsforschungsinstitut
Forrester, sollten fünfzehn Prozent des
IT-Budgets dafür ausgegeben werden. Je
nach Branche rechnet man für das IT-
Budget rund zehn Prozent vom gesamten
Unternehmensbudget, erklärt Beham.
Cyber-Security sei ein langfristiges Pro-
jekt, dafür müssten genug Ressourcen
bereitgestellt werden. Es gehöre eine Be-
standsaufnahme gemacht: Firmen müs-
sen sich überlegen, was ihre Kronjuwe-
len sind, wo diese liegen und wie gut sie
derzeit geschützt sind. Schließlich lassen
auch Königshäuser ihre Juwelen nicht un-
bewacht herumliegen._