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Gerd hübscher
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wenn ein unTerneHmen
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Er habe zuletzt einen Fall bearbeitet, wo
Viagra und andere potenzfördernde Mittel
gefälscht wurden. Wenn solche Produk-
te dann wirklich auf den Markt kommen,
bestehe große gesundheitliche Gefahr. Im
Jahr 2013 wurden in Österreich 1.709 Sen-
dungen mit 85.016 gefälschten Marken
aufgegriffen.
Das Anmelden einer nationalen Marke
kostet zwischen 1.400 und 1.500 Euro in-
klusive aller Anwalts- und Registrierungs-
gebühren. Danach besteht der Schutz für
zehn Jahre und kann mit einer Erneue-
rungsgebühr immer wieder um zehn Jah-
re verlängert werden. Möchte man einen
Schutz in allen EU-Ländern, kann eine EU-
Gemeinschaftsmarke angemeldet werden.
Mit einer internationalen Marke ist ein
Schutz in über 90 Ländern möglich. Ne-
ben der Tatsache, dass die Anmeldung für
mehrere Länder teurer ist, gibt es dabei
auch „ganz andere Angriffsflächen“. „Für
einen lokalen, heimischen Anbieter genügt
eine nationale Marke“, sagt Hübscher.
Hilfe für Konsumenten
Denn eine Positionierung am Markt ist
zeit- und kostenintensiv. „Wenn ein Un-
ternehmen wie backaldrin sehr viel Geld
in den Markenaufbau und die Positionie-
rung am Markt investiert und das Mar-
kenrecht dann einfach weggenommen
wird, ist das ein großer Verlust“, erklärt
Engin-Deniz. Man täusche auch die Ver-
braucher, wenn jedes gebackene We-
ckerl, egal woraus es gemacht worden
ist, plötzlich „Kornspitz“ genannt werden
dürfte.
Die Marke „Kornspitz“ gibt es seit 1984
am Markt. Unternehmensgründer und
backaldrin-Chef Peter Augendopler hatte
die Idee dazu. Mittlerweile werden täglich
circa fünf Millionen Stück produziert und
weltweit in 71 Ländern verkauft. backal-
drin habe damit das erste dunkle Gebäck
auf den Markt gebracht und damit eine
gewisse „Vorreiterrolle“, sagt Unter-
nehmenssprecher Wolfgang Mayer. Der
Kornspitz habe die Erfolgsgeschichte des
Unternehmens eingeleitet. „Er ist eine
etablierte Marke am Bäckereisektor. Der
Konsument weiß genau, was sich hinter
diesem Namen verbirgt“, erklärt Mayer
die hohe Bedeutung der Marke.
„Generell werden Marken immer wich-
tiger, um Produkte voneinander zu un-
terscheiden und ein Qualitätsranking
vornehmen zu können“, sagt Hübscher.
Neben dem wirtschaftlichen Aspekt als
Hilfsmittel in der Produktionsvielfalt bie-
te der Markenschutz – wie gewerbliche
Schutzrechte im Allgemeinen – die Mög-
lichkeit, geistiges Eigentum verkehrsfä-
hig zu machen. „Wenn ich Ideen verkau-
fen möchte, kann das über Schutzrechte
erfolgen“, weiß Hübscher und nennt als
Beispiel für Markenschutzrechte Fran-
chiseunternehmen. Außerdem im Trend
seien Gütesiegel, die meist als Marke
geschützt werden und dann nur unter ge-
wissen Lizenzbedingungen geführt wer-
den dürfen. _