74

Gemeinsam beim HÖHenraUscH über den däcHern von lInz nacH HÖHerem streben. 
eine andere PersPektive von linz bei einer scHiFFFaHrt aUF der donaU entdecken. 
oder den taG enstsPannt bei einem Picknick im donaUPark aUsklinGen lassen. was 
nacH einem GemütlicHen UrlaUb in der landesHaUPtstadt klinGt, soll zUkünFtiG 
bei meetinGs zUm ProGramm werden. 

beiM MeetinG einFach 

Mal blau Machen

Acht Uhr. Die Tagung im Seminarraum in 
einem großen Hotel beginnt mit der Be-
grüßungsrede des Vorstandes. Es folgen 
Ansprachen von fünf Geschäftsführern und 
Abteilungsleitern. Die Tagungsteilnehmer 
sehnen bereits vor neun Uhr die erste Kaf-

feepause herbei. Doch die Redner wollen 
einfach zu keinem Ende kommen. Kommt 
Ihnen diese Tagungssituation bekannt vor? 
In Linz möchte man diese zukünftig ver-
meiden und hat dafür ein neues Konzept 
entwickelt. Unter der geschützten Marke 

„Blue Meeting“ soll die Tagungsindustrie 
„ein bisschen mehr Pepp“ bekommen, er-

klärt Tourismusdirektor Georg Steiner. 

Tagungen sollen menschlicher werden. „Es 

gibt eine Tendenz, immer mehr Power-
Point-Folien in immer kürzerer Zeit zu zei-
gen“, sagt Steiner. Gleichzeitig gebe es aber 
eine Reihe von Gestaltungsmöglichkeiten, 
damit sich die Teilnehmer wohler fühlen 
und auch stärker von den Tagungen profi-
tieren – darunter etwa eine Änderung der 
Sitzordnung, Pausengestaltung oder dem 
Essen. Passend zum Motto „Linz verändert“ 
sollen Firmen bei Meetings in der Landes-
hauptstadt ihr Protokoll über den Haufen 
werden. „Wir wollen Anreize dafür geben, 
das Programm origineller zu gestalten“, 
erklärt Steiner. Denn die Infrastruktur sei 

im Tagungsbereich überall gleich. Aber mit 
dem Konzept „Blue Meeting“ will sich die 
Landeshauptstadt an der Donau ein Allein-
stellungsmerkmal schaffen.

Name aus der Architektur

Die Farbe Blau verbindet man in Linz mit 
der Donau – die Gemeinsamkeit ist aber 
zufällig, denn der Name kommt von der 
Architektur. Dort hat sich nach dem Be-
griff „green architecture“ für nachhaltiges, 
ökologisches Bauen der Begriff „blue ar-
chitecture“ für Wohlfühlarchitektur ge-
bildet, wo es unter anderem um Farben, 
Lichteinfall und Aussichten geht. Die Ar-
chitekten haben wiederum den Begriff von 

„Blue Planet“ von Al Gore, wo es darum 

geht, dass die Erde in Balance ist, erklärt 
Steiner den Ausgangspunkt der Initiative.

Neben den bereits beschriebenen Punk-
ten für mehr Menschlichkeit und der Ver-
änderung bei den Protokollen wird bei ei-
nem „Blue Meeting“ als dritter Punkt die 
Stadt Linz mehr in die Tagung integriert. 

„Wir haben beobachtet, dass durch Com-

pliance die früher opulenten Einladungen 
in Verruf gekommen sind und das hat 
dazu geführt, dass die Teilnehmer nichts 
mehr von Linz mitbekommen“, sagt Stei-

redaktion_saBrIna KaInraD

fotoGrafie_LInz tOurIsmus (rECKErstOrFEr), 

JasmIna rahmanOVIC