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Zusehen, lernen – 

unD nachMachen!

die wirtscHaFtsreGion linz-wels ist die zweitstärkste in Ganz ÖsterreicH. 
der WIRtsCHAftstOuRIsMus sPielt dabei eine wesentlicHe rolle – wobei die welser 

„wirtscHaFtstoUrismUs“ aUF iHre Ganz eiGene art interPretieren. Ganz eiGen war 

bis vor einiGer zeit aUcH iHr ansatz zU wirtscHaFten: Grün. eiGen ist er Jetzt nicHt 
meHr. denn inzwiscHen macHen es viele, soGar der sonG contest steHt Unter dem 
UmweltzeicHen.

Im Durchschnitt erwirtschaftet ein Ein-
wohner aus dem Raum Linz-Wels 48.500 
Euro im Jahr. Das ist in etwa der Wert ei-
nes neuen Audi A6. Oder eines mittelprei-
sigen Flügels. Nur in und um Salzburg war 
das Bruttoregionalprodukt, also das, was 
der Einzelne an Waren, Gütern und Dienst-
leistungen nach Abzug aller Vorleistungen 
geschaffen hat, noch höher. Wien liegt aber 
hinter Linz-Wels. „Die Wirtschaft von Wels 
ist auf viele Branchen verteilt und dadurch 
krisensicher“, ist Peter Jungreithmair, Ge-
schäftsführer von Wels Marketing, über-

zeugt. Entsprechend stark ausgeprägt 
sei der Wirtschaftstourismus. Eine klare 
Definition für diese Form des Tourismus 
gibt es nicht. In Wels versteht man dar-
unter sowohl den klassischen Geschäfts-
reisenden, der im Auftrag seiner Firma an 
einen anderen Standort fährt und dort tagt, 
nächtigt oder Seminare besucht, als auch 
Großveranstaltungen und Kongresse. 

Entscheidend bei allem, was in Wels ge-
macht wird, ist, dass es „grün“ ist. Green 
Events und Meetings prägen die zweit-

größte Stadt Oberösterreichs seit Jahren. 
Die Business Touristik Wels selbst ist Li-
zenznehmer und kann daher Kunden bei 
der Umsetzung von Green Meetings und 
Events unterstützen. Außerdem besitzen 
alle Seminarhotels das österreichische 
Umweltzeichen. Sie haben sich vom um-
weltschonenden Reinigungsmittel bis 
zum Hendl vom Bauern aus der Region 
der Umwelt verschrieben. 

ein „grünes“ 

Vierteljahrhundert

Was es heißt, zum ersten Mal ein Green 
Event zu veranstalten, zeigt sich am ÖHV-
Kongress, dem jährlichen Treffen der ös-
terreichischen Hoteliervereinigung. „Wir 
haben zwar schon lange Aktionen in die-
sem Bereich gesetzt, aber noch nie alles 
so umfangreich analysiert“, erzählt Bar-
bara Diallo-Strobl. Sie ist für die Organi-
sation des Kongresses verantwortlich. Die 
Kriterien, die bei einer „grünen“ Veran-
staltung einzuhalten sind, betreffen etwa 
die umweltschonende An- und Abreise 

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