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in Zehn Jahren in Die tOp-ten:
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oberÖsterreicH betriFFt, dUrcHaUs.
Vergangene Aussagen hätten kontro-
versere Vorstellungen vermuten lassen.
Doch beim Zusammentreffen der vier
Persönlichkeiten werden gemeinsam
Schwachstellen und Problemfelder iden-
tifiziert, aber auch Chancen und Perspek-
tiven aufgezeigt. Über den Fahrplan, wie
man innerhalb von zehn Jahren eine der
Top 10-Industrieregionen Europas werden
kann, herrscht weitgehend Einigkeit.
Ein Montag im März. Die OÖVP lädt in das
Schlossmuseum. Der Dienstantritt von
Landeshauptmann Josef Pühringer jährt
sich zum zwanzigsten Mal. Zeit, zurück
zu blicken, und sich anerkennend gegen-
seitig auf die Schulter zu klopfen. Könnte
man meinen. Doch es ist vielmehr Zeit,
um die Top-Wirtschaftskapitäne in Linz zu
versammeln und gemeinsam über die Vi-
sionen und die Zukunft Oberösterreichs zu
diskutieren. „Heute ist für mich kein Tag,
um Bilanz zu ziehen, sondern um nach
vorne zu blicken“, stellt Landeshaupt-
mann Pühringer klar. „Viele Herausfor-
derungen warten auf unser Bundesland.
Wir kämpfen mit voller Kraft gegen stei-
gende Arbeitslosenzahlen und für einen
erfolgreichen Wirtschaftsstandort. Nur
wenn wir es schaffen, Oberösterreich für
künftige Investoren und bestehende Un-
ternehmen attraktiv zu machen, werden
wir weiterhin Arbeitsplätze schaffen und
fotoGrafie_OÖVp
damit Wohlstand und soziale Sicherheit
im Land haben. Oberösterreich soll an die
Spitze der erfolgreichsten Regionen Euro-
pas. Oberösterreich soll in die Champions
League.“ In der Diskussion kristallisieren
sich schließlich die wichtigen Zukunftsfel-
der heraus.
Kontinuität &
berechenbarkeit
Die Politik sei nicht für das Wachstum ver-
antwortlich – das müssen die Unterneh-
men zustande bringen. Die Politik müsse
aber die Rahmenbedingungen schaffen,
damit Wachstum möglich sei, sagt Hans
Dieter Pötsch. Und dafür brauchen die
Unternehmen vor allem Kontinuität in den
politischen Entscheidungen und weitest-
gehend Berechenbarkeit. Politische Ent-
scheidungen müssen rasch und klar ge-
troffen werden, und man muss sich darauf
verlassen können, dass diese Entschei-
dungen auch Bestand haben. Darüber sind
sich Pötsch, Eder und Pierer einig. Eder
präzisiert noch, dass Investitionen vom
Ausmaß des Vertrauens in eine Region und
deren Entscheidungsträger abhängig sind.
Hier werden vor allem die Bundespolitik
und Europapolitik angesprochen, die sich
in diesem Bereich auch auf die Wettbe-
werbsfähigkeit Oberösterreichs auswirken.
Pierer stellt der Landespolitik ein durch-