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wie nach der Unterstufe – unschlüssig,
was sie tun sollen. Eduard Brandstätter
vom psychologischen Institut an der JKU
erläutert, dass acht Prozent der Maturan-
ten in Oberösterreich, die ein Studium an
der JKU in Erwägung ziehen, bereits vor
der Matura wissen, welches Studium sie
beginnen werden. Sie besitzen somit eine
hohe Studienwahlreife. 20 Prozent sind
kurz vor der Matura noch unschlüssig, ob
sie überhaupt ein Studium beginnen wol-
len. Die restlichen Schüler wissen zwar,
dass sie studieren wollen, aber noch nicht
was. Das ergab ein Forschungsprojekt zur
Studienberatung am Institut für Psycholo-
gie und Pädagogik an der JKU.
Nicht zu wissen, in welche Richtung man
gehen will, kann für junge Menschen sehr
belastend sein, weiß Brandstätter. Genau
hier setzen Beratungsstellen für Jugend-
liche an – etwa das BerufsInfoZentrum
des AMS. „Es ist wichtig, dass sich die
Jugendlichen mit sich selbst beschäftigen
und sich über ihre persönlichen Interes-
die JugendlicHen sollen begreifen: es isT immer alles möglicH.
man kann JederZeiT aucH wieder eine andere ricHTung einscHlagen.
Michael reisecker
DOKumEntarFILmEr
sen sowie Stärken und Schwächen be-
wusst werden. Hilfreich für die Berufsfin-
dung sind zum Beispiel Interessenstests
oder eine Potenzialanalyse. Natürlich ist
ein Schnuppertag in einer Firma bezie-
hungsweise in der Schule oder der Tag
der offenen Tür eine gute Möglichkeit, den
Beruf oder die Schule noch besser kennen
zu lernen“, so Petra Geiselmayr vom AMS.
Kostenlose Beratungsstellen helfen jun-
gen Menschen bei der Entscheidung, wie
es weitergehen soll. Dazu zählen etwa die
Bildungsberatung der Arbeiterkammer
und des WIFI. Angehende Studierende
können sich in den sechs größten Lan-
deshauptstädten bei der psychologischen
Studierendenberatung, einer Einrichtung
des Bundesministeriums für Wissenschaft
und Forschung, Rat holen. Eine Mög-
lichkeit ist auch die Studienberatung der
JKU. „Die Beratung gibt Rückmeldung zur
eigenen Persönlichkeit, zu den eigenen
Interessen, Motiven und kognitiven Leis-
tungsfähigkeiten. Diese Rückmeldungen
setzen einen Reflexionsprozess in Gang,
der zu mehr Studienwahlreife und einer
besseren Entscheidung führt“, erläutert
Brandstätter die Aufgaben der Studien-
beratung. „Weiters rate ich jungen Men-
schen, unbedingt mit Personen aus dem
angestrebten Beruf zu sprechen. Junge
Menschen haben oft idealisierte und fal-
sche Vorstellungen davon, was sie später
im Beruf erwartet. Bei der Entscheidung
sollten sie dann Kopf und Bauch miteinbe-
ziehen. Wenn beide in die gleiche Richtung
zeigen, ist die Chance groß, die richtige
Entscheidung zu treffen“, so Brandstätter.
Potenzial, aber kein Plan
Auch Michael Reisecker rät jungen Men-
schen, die noch überhaupt keine Ahnung
haben, was sie beruflich machen wollen,
viel mit anderen zu diskutieren. Beson-
ders gefordert seien hier die Schulen.
„Junge Menschen sollten im Schulsystem
viel mehr gefördert werden. Sie sollten
etwas entdecken dürfen – oft zählen nur
die Fehler.“ Dazu gehöre auch, dass man
während der Schulzeit breiter informiert
und besser über verschiedene Themen-
bereiche aufgeklärt wird.
Eine ganz große Rolle bei der Entschei-
dung spielen äußere Faktoren. Brand-
stätter unterscheidet hier zwischen
intrinsischen Faktoren (Interesse am
Studium,...), extrinsischen Faktoren (An-
sehen, Gehalt,...) und situativen Fakto-
ren (der Freund studiert dasselbe, das